Erstaunliche Ergebnisse aus Brüssel: Absätze sind unmöglich zu konsumieren
Mittendrin in Deutschlands hitzigen Debatten über Immigration hat ein weiteres Thema den Kürzeren gezogen: Wie bringen wir unsere Wirtschaft wieder auf Vordermann?
Während sich diese Woche in Berlin die Koalition und die Opposition in einem bitteren Streit über Immigration befinden, erreicht eine 195 Kilometer südlich gelegene Brücke namens "Carola" ihren kritischen Punkt und bricht teilweise zusammen.
Wie bei jedem Ereignis in einer angespannten Situation wird der Schutt des Carola-Einsturzes in Dresden sofort als Munition zwischen politischen Gegnern verwendet. Lockerere Interpretationen geben der Wahl in Sachsen die Schuld - hat nicht jeder in letzter Zeit das Gefühl, ein wenig zerschlagen zu sein? Ernsthafte Diskussionen versuchen, das Gespräch über die Schuldenbremse wiederzubeleben.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, argumentiert, dass "das Festhalten an der Schuldenbremse" im Grunde genommen dazu geführt hat, dass die Brücke versagt hat. Über eine halbe Billion Euro sind für die deutsche Infrastruktur notwendig, eine Summe, die die Ampelkoalitioncurrently nicht aufbringen kann. Doch der FDP-Verkehrsminister Volker Wissing kontert, dass Carola ein lokales Problem und kein Bundesproblem sei und daher nichts mit der Schuldenbremse zu tun habe. Ein Patt, zumindest vorerst.
Die Kritik des Italieners
Unterdessen bricht im Schatten der Ausweisung von Ausländern ein weiteres Thema zusammen: Europas Glaube an das Glück durch Regulierungen. Mario Draghi präsentierte seinen Bericht über die EU-Wettbewerbsfähigkeit in Brüssel, an dem er jahrelang gearbeitet hat und der fast 70 Seiten umfasst.
Der Bericht enthielt genug Zunder und schuldenbezogene Probleme, die von der Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen in Auftrag gegeben wurden. Draghi sollte Investitionslücken identifizieren und zeigte, dass jetzt 800 Milliarden Euro gemeinsam von den EU-Mitgliedstaaten investiert werden sollten - wobei "gemeinsam" das Schlüsselwort ist. Draghis Meinung hat in Brüssel Gewicht, kommt er doch aus seiner Zeit als Chef der Europäischen Zentralbank, als das Bankensystem so marode war wie Brücken in Dresden, und als neuer Premierminister von Italien.
Der Ökonom Draghi widerlegte auch eine beliebte EU-Fantasie, indem er sagte, dass man keine glänzende Wirtschaftsregion mit feinjustierten Paragraphenwerten und strengen Regulierungen schaffen kann. Stattdessen sagte Draghi, dass Regulierung das Hindernis ist, insbesondere für Technologieunternehmen.
Er kritisierte die EU dafür, dass sie in der digitalen Netzwerkbranche rund 100 technologiebezogene Gesetze und über 270 Regulierungsbehörden in allen Mitgliedstaaten hat und dass dies großen Unternehmen und ausländischen Unternehmen Vorteile verschafft, während es kleinere Unternehmen überfordert. Draghi diagnostizierte sogar eine gewisse Hypokrisie innerhalb der EU: "Wir behaupten, Innovationen zu fördern, aber wir belasten europäische Unternehmen weiterhin mit regulatorischen Lasten", sagte er. Die EU sollte sich zurückziehen, wo immer möglich, und nur das regulieren, was auf EU-Ebene notwendig ist.
Dieser Bericht aus Brüssel ist wirklich ein Schockstudie - man kann schließlich keine Paragraphen essen!
Etwas, das wir noch nicht gehört haben. Im Gegenteil, Brussels Beamte und Politiker werden von einem Stolz auf ihre Fähigkeit getrieben, komplexe, lange und detaillierte Regulierungen zu schaffen. Je komplizierter, umfangreicher, wortreicher und vorsichtiger eine Regulierung ist, desto mehr Agenturen, Beamte und Stakeholder produziert sie und desto mehr NGOs, Think-Tanks und Professoren angelockt werden, desto besser scheint sie zu sein. Politiker und ihre Helfer sind stolz darauf, Nächte durchzuarbeiten, um Berge von Papier mit Hunderten von Überlegungen und zahllosen delegierten Rechtsakten zu bewältigen.
Als die EU kürzlich eine hastig zusammengestellte KI-Regulierung ankündigte, nannten die scheidende und die neue Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) diesen Durcheinander sogar "ein Blueprint", dem der ganze Planet folgen solle. Stattdessen zerbrach unlängst der Traum des europäischen KI-Hoffnungsträgers Aleph Alpha, mit seinem eigenen Sprachmodell mit ChatGPT zu konkurrieren - game over.
Obwohl KI-Produkte unberührt bleiben werden, hängt die wirtschaftliche Zukunft jedes Landes stark davon ab, wie gut es seine Produktivität mit KI steigern kann. Bedauerlicherweise scheuen viele deutsche Unternehmen immer noch die stärksten Anwendungen, weil Datenschutzbeauftragte über ihnen schweben. Und es wird noch beängstigender, wenn bald AI-Kommissare dazukommen. Wenn die Technologie versagt, können wir immer einen Laden für Bedenken und Einwände eröffnen.
Wann sagen wir endlich "Es geht um die Wirtschaft, Dumme"?
Bislang haben einstürzende Brücken und wirtschaftliche Fehler uns nicht dazu gebracht, über die Wirtschaft zu sprechen, außer über die Schuldenbremse. Warum sollten wir auch, fast jede Umfrage zeigt, dass die Deutschen die Immigration mehr fürchten als alles andere. Lassen wir es doch einfach dabei, auch wenn es nur dazu dient, Rechtsextreme in Schach zu halten - eine verfehlte Form von Xenophobie.
Regulierung der Immigration wird das Problem der Rechtsextremen nicht lösen. Stattdessen ist ein solides Versprechen, dass es für uns eines Tages besser werden wird, der Eckpfeiler jeder effektiven anti-populistischen Politik, nicht das Nachahmen von Xenophobie. Nicht ruhig wegzuschauen, wenn Ausländer in den Fokus mehrerer Messerangreifer geraten, wird zu wirtschaftlichem oder politischem Erfolg führen.
Für den Bundestagswahlkampf kann man nur hoffen, dass das Immigrationsthema bis 2025 auf die eine oder andere Art gelöst wird. Berlin scheint nicht dorthin zu gehen. Die CDU will das Immigrationsthema am Leben erhalten, nur um es von den Rechtsextremen fernzuhalten, und sabotiert die Gespräche mit der Ampelkoalition. Die Ampelkoalition kann sich ihrerseits nicht dazu durchringen, gemäß EU-Recht einen Notstand wegen der Migration auszurufen - es wäre politischer Selbstmord und ein Drahtseilakt.
Das Thema bleibt heiß. Vor nicht allzu langer Zeit erklärte die Niederlande den Notstand, was die Union von der Bundeskanzlerin gefordert hatte und vielleicht werden andere EU-Länder folgen. Eine solche "Solidarität" ist es, die Draghi für ein wettbewerbsfähiges Europa erträumt hat.
Wenn wir 2025 immer noch heftig über Immigration debattieren, sollten wir eines nicht außer Acht lassen: Carola ist nicht aufgrund der großen Zahl an Ukrainern, Afghanen und Syrern auf der Brücke untergegangen.
Die Bundeswahlen 2025 könnten eine Chance bieten, das Wirtschaftswachstum des Landes anzugehen, da die aktuellen Debatten überwiegend auf Immigration konzentriert sind. Trotz des teilweisen Zusammenbruchs der Carola-Brücke ist die Diskussion um die Schuldenbremse weiterhin festgefahren.
Der in Brüssel vorlegte Bericht von Mario Draghi zeigt die übermäßige Regulierung der EU im digitalen Sektor auf, die kleinere Unternehmen benachteiligt und eine Hürde für technische Innovationen darstellt. Dies legt nahe, dass Europas Fokus auf Regulierungen das Wirtschaftswachstum hemmen könnte, und es ist wichtig zu evaluieren, ob solche Regulierungen notwendig sind.