Staatsanwaltschaft - Ermittlungen nach Vorfall in Chrupalla abgeschlossen
Die Staatsanwaltschaft stellte ihre Ermittlungen ein, nachdem der AfD-Vorsitzende Tino Krupala wegen eines Vorfalls bei einer Wahlkampfveranstaltung ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Oberstaatsanwältin Veronika Grieser sagte am Mittwoch, es seien keine Hinweise auf eine Straftat gefunden worden. Der Vorsitzende der Alternative für Deutschland kritisierte die Entscheidung.
Chrupalla musste am 4. Oktober eine Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt für die wenige Tage später stattfindende bayerische Landtagswahl absagen. Vor der Rede wurde er aufgrund von Beschwerden ins Krankenhaus gebracht und vorübergehend auf der Intensivstation überwacht. Einen Tag später konnte er die Klinik wieder verlassen. Ärzte stellten eine Stichwunde an Krupalas rechtem Oberarm fest.
Chrupalla spricht von „Angriff“
Der AfD-Parteichef sprach von einem Angriff auf ihn. „Generell kann dieser Angriff auf mich als Angriff gewertet werden“, sagte er Tage nach seiner Krankenhausbehandlung in Berlin.
Allerdings beurteilte die Staatsanwaltschaft den Vorfall anders. Die Behörden betonten, es liege kein „Verhalten vor, aus dem auf einen ‚Angriff‘ geschlossen werden könne“. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Verletzungen während des Ingolstädter Theaterplatzes durch unbekannte Personen verursacht wurden“, erklärte der Oberstaatsanwalt. „Die Ermittlungen ergaben jedoch keine konkreten Hinweise und auch nicht, dass es sich während oder am Vorabend des Besuchs ereignet hat.“ die Wahlkampfveranstaltung. Beweise für einen solchen Angriff.“
Bericht zur forensischen Vorbereitung
Die Staatsanwaltschaft stützte sich unter anderem auf ein Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München. Daher gehen Experten davon aus, dass die Tiefe der Perforation fünf Millimeter beträgt. Man geht davon aus, dass Chrupalla mit einer Nadel in den Arm gestochen wurde. Die breite Spitze dieser Nadel verhindert tiefere Einstiche. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Chrupalla Gift injiziert wurde. Auch die Beschwerden von Chrupalla deuten nicht auf eine Vergiftung hin.
Der Staatsanwalt betonte, dass mehrere Personen vom Ingolstädter Platz als Zeugen vernommen worden seien. Unter ihnen waren Chrupallas Büroleiter und vier Personenschützer des Bundeskriminalamtes. Darüber hinaus stellten zwei Fernsehsender und einige Zeugen 10 Videos und 42 Fotos zur Auswertung zur Verfügung.
„Es haben sich keine weiteren wirksamen Ermittlungsmethoden herauskristallisiert“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Chrupallas Anwälte gaben den Ermittlern Ende November Beweisempfehlungen. Dies lieferte jedoch keine Anhaltspunkte für weitere Untersuchungen.
Chrupalla will weitere rechtliche Möglichkeiten prüfen
„Einerseits ist es positiv, dass im Rahmen der Ermittlungen nun auch eine durch eine Nadel oder einen ähnlichen Gegenstand verursachte Stichverletzung als schlüssig gewertet wird“, kommentierte der AfD-Chef. Den Abbruch der Ermittlungen konnte er sich jedoch nicht erklären, da seiner Ansicht nach „bislang noch von anderen Behörden angeforderte Informationen ausstehen“.
„Mit Hilfe von Anwälten warten wir nun auf die Bekanntgabe, dass Akteneinsicht gewährt wird“, erklärte Chrupalla. Sein Ziel ist es, alles zu tun, um Aufklärung zu leisten und ggf. eine Beschwerde gegen das Arbeitsverhältnis vorzubereiten.
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Quelle: www.stern.de