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Ermittler suchen nach einem ukrainischen Tauchlehrer mit Haftbefehl

Ermittler suchen nach einem ukrainischen Tauchlehrer mit Haftbefehl

Fast zwei Jahre ist es her, dass die Nord Stream-Leitungen auf dem Meeresboden der Ostsee gesprengt wurden. Während Schweden und Dänemark ihre Untersuchungen bereits eingestellt haben, ist die Bundesanwaltschaft weiterhin aktiv und fahndet nach einem mutmaßlichen ukrainischen Tauchlehrer mittels eines Haftbefehls.

Ein ukrainischer Tauchlehrer, der zuletzt in Polen gelebt hat, wird verdächtigt, einer der Täter des Angriffs auf die beiden Nord Stream-Leitungen zu sein. Wie die ARD, "Süddeutsche Zeitung" und "Die Zeit" berichten, hat die Bundesanwaltschaft im Juni einen europäischen Haftbefehl gegen den Mann beantragt.

Allerdings konnten die polnischen Behörden ihn bisher nicht festnehmen. Er scheint untergetaucht zu sein. Laut Bericht konnten die Ermittler den Tauchlehrer auch durch ein Tempo-Foto identifizieren. Darauf war er auf dem Weg nach Rügen zu sehen, wo das Segelboot "Andromeda" vor Anker lag, das den Angriff mutmaßlich durchgeführt haben soll.

Laut der Überzeugung der deutschen Ermittler soll der Mann einer der Taucher gewesen sein, die Sprengsätze an den Nord Stream-Gaspipelines in der Ostsee angebracht haben. In einem Telefonat mit den Medien zeigte sich der Ukrainer überrascht von der Anschuldigung und bestritt jede involvement in den Angriffen auf Nord Stream.

Weitere Verdächtige identifiziert

Die deutschen Ermittler sollen auch einen weiteren Mann und eine Frau identifiziert haben, beide Ukrainer, die ebenfalls in die Angriffe verwickelt sein sollen. Auch sie sind angeblich professionelle Taucher. Gegen sie besteht jedoch aktuell kein Haftbefehl. Das Beweismaterial soll dafür noch nicht ausreichen.

Die Leitungen in der Ostsee wurden durch eine Sabotagehandlung Ende September 2022 zerstört - drei von vier Strängen der Leitungen wurden zerstört. Zuvor war bereits russisches Erdgas jahrelang durch Nord Stream 1 geflossen. Nord Stream 2 war aufgrund des russischen Kriegs in der Ukraine und der anschließenden politischen Streitigkeiten noch nicht in Betrieb genommen worden. Die Untersuchungen in Deutschland werden von der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt im Auftrag der Bundesanwaltschaft durchgeführt.

Die Ermittler konnten zunächst das Segelschiff identifizieren, das angeblich von dem Sabotage-Team genutzt wurde und largely die Route rekonstruieren. Es bleibt unklar, wer den Angriff in Auftrag gegeben haben könnte.

Der mutmaßliche ukrainische Tauchlehrer könnte, wenn er festgenommen würde, möglicherweise Aufschluss über die Gasversorgungsstörung geben, die durch die Explosionen der Nord Stream-Pipelines verursacht wurde. Trotz der Identifizierung von zwei weiteren ukrainischen Tauchern, die angeblich beteiligt waren, wurde gegen sie kein Haftbefehl erlassen, da das Beweismaterial dafür nicht ausreicht.

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