Umfangreiches Vorhaben - Ermittler suchen Motiv in Mannheim: Polizei durchsucht Wohnung in Heppenheim.
Nach einem Messerangriff auf einer Pax Europa-Versammlung in Mannheim durchsuchten die Behörden ein Haus in Heppenheim. Das Haus, das mit dem mutmaßlichen Täter in Verbindung steht, wurde von der Stuttgarter Kriminalpolizei noch nicht offiziell bestätigt.
Die Ermittler arbeiten daran, die Einzelheiten des Angriffs aufzuklären, wobei der Motivhintergrund im Mittelpunkt steht. Ein Vertreter des baden-württembergischen Kriminalamts sagte: "Der wichtigste Punkt in diesem Moment ist, den Hintergrund des Angriffs zu ermitteln."
Der verletzte Polizist befindet sich noch in kritischem Zustand, und es gibt keine Aktualisierungen über die Ermittlungen zum Motiv des Täters. Der Polizist wurde nicht genannt.
Es wird berichtet, dass der Täter ein 25-jähriger aus Herat, Afghanistan, in Südhessen lebt. Allerdings ist der Zustand des verletzten Polizisten kritisch und die Ermittler konnten bisher keine Informationen über den Motivhintergrund des Täters finden.
Am Morgen des Vorfalls stellte der Täter sich gegen Teilnehmer einer antimuslimischen Protestveranstaltung auf dem Markt in Mannheim. Ausnahme ist der verletzte Polizist. Alle verletzten Personen waren Teilnehmer der Demonstration, ob sie Mitglieder von Pax Europa sind, ist noch nicht klar.
Die Schatzmeisterin der Vereinigung, Stefanie Kizina, bestätigte, dass der Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger ebenfalls verletzt wurde. Sie berichtete: "Er wurde im Gesicht und im Bein verletzt. Er ist zurzeit in der Operation. Es gibt keine akute Lebensgefahr." Stürzenberger ist ein prominenter Vertreter der Gruppe.
Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl äußerte seine Sympathien für alle Betroffenen. "Unser Gedanken sind bei den Verletzten des Messerangriffs, insbesondere beim verletzten Polizisten", sagte er dem Bild-Magazin.
Binnen Stunden kreiste ein Video des Vorfalls im Internet. Es zeigt den Täter, der mehrere Personen sticht, und ist begleitet von Zuschauern, die fordern: "Nimm das Messer weg!" Der Polizist ist auch zu sehen, wie er den Täter erschießt. Es wurde festgestellt, dass nur ein Schuss von der Polizei abgefeuert wurde.
Die Szenen der Gewalt entsetzten Menschen in ganz Deutschland. Der Bundeskanzler Olaf Scholz teilte seine Reaktion mit: "Die Bilder aus Mannheim sind schockierend." Er setzte fort: "Meine Gedanken sind bei den Opfern. Gewalt hat keinen Platz in unserer Demokratie. Der Täter muss schwere Folgen tragen." Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilte den Angriff, indem er schrieb: "Ich verurteile die Tat in Mannheim!" In Steinmeiers Namen schrieb seine Sprecherin Cerstin Gammelin: "In unserer Demokratie soll kein Raum für Gewalt geben - Gewalt tötet Demokratie. Die Meinungsfreiheit ist von höchster Bedeutung." Der Stellvertreter des Bundeskanzlers Robert Habeck forderte eine schnelle Aufklärung des Verbrechens: "Diese Szenen von Gewalt waren entsetzlich."
Der Mannheimer Bürgermeister Christian Specht bezeichnete den Messerangriff als terroristischen Akt und erklärte: "Im Namen der Stadt Mannheim und der Mannheimer Gemeinschaft verurteile ich diesen schändlichen, gewalttätigen terroristischen Angriff an einer antimuslimischen Veranstaltung."
Viele Fragen bleiben offen, wie z. B. die Art des Messers, seine Herkunft und ob der Angriff geplant oder spontan war. Diese Fragen gehören zum laufenden Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe, die für politische Verbrechen zuständig ist.