Erhöhte Pflegezeit für Familienmitglieder zu Hause erforderlich
Die Pflege eines geliebten Menschen bringt eine Menge Stress mit sich, aber es scheint, dass der Druck in letzter Zeit noch größer geworden ist. Hinzu kommt, dass die Pflegenden mehr Geld ausgeben und weniger Zeit für ihre Arbeit aufwenden müssen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Studie im Auftrag des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido), wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
Die Studie zeigt, dass Menschen, die ihre Angehörigen zu Hause pflegen, immer mehr Zeit und Geld aufwenden müssen. Sie wenden durchschnittlich 49 Stunden pro Woche auf, um ihre Angehörigen zu füttern, zu baden und ihnen Medikamente zu verabreichen. Dieses verstärkte Engagement hat jedoch Folgen für ihr Berufsleben. Der Bericht weist auch darauf hin, dass die finanzielle Belastung zugenommen hat: Der persönliche Beitrag stieg von 200 Euro auf 290 Euro pro Monat.
Die gestiegene Belastung hat sich auch nicht positiv auf die Berufsaussichten ausgewirkt. Nur 46 % der Hauptpflegepersonen arbeiteten in Vollzeit, während 37 % in Teilzeit tätig waren. Erschreckend ist, dass 18 % der Befragten arbeitslos waren. Von denjenigen, die Teilzeit arbeiteten, hatte mehr als die Hälfte ihre Arbeitszeit reduziert, um sich um die Bedürfnisse ihrer Familie zu kümmern. Von den Nichterwerbstätigen gaben 28 % ihren Beruf wegen der Pflegeaufgaben auf.
Die AOK-Vorsitzende Carola Reimann äußerte sich besorgt über die Situation: "Es ist besorgniserregend, dass ein Teil der pflegenden Angehörigen durchschnittlich 49 Stunden pro Woche für die häusliche Pflege aufwendet und dass die häusliche Pflege dazu führt, dass etwa jede vierte Person ihre Arbeit reduziert oder ganz aufgibt." Sie warnte davor, dass die nächste Generation von Pflegekräften in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte, wenn diese Hauptpflegepersonen, überwiegend Frauen, ihre Arbeitszeit reduzieren oder ihre Arbeit aufgeben. Reimann forderte einen neuen Rechtsrahmen, der es den Menschen ermöglicht, die Pflege mit ihren beruflichen Verpflichtungen zu vereinbaren.
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Quelle: www.ntv.de