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Erdogan in Berlin: Sicherheitsbedenken und Torjubel-Affäre überschatten das Türkei-Spiel

Das Viertelfinalspiel der Türkei gegen die Niederlande bei der Fußball-Europameisterschaft in Berlin am Samstagabend wird von diplomatischen Verstimmungen und Sicherheitsbedenken überschattet. Insbesondere der Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan steht im Zusammenhang...

Der türkische Präsident Erdogan
Der türkische Präsident Erdogan

Erdogan in Berlin: Sicherheitsbedenken und Torjubel-Affäre überschatten das Türkei-Spiel

Für das am 21. Februar um 8:00 Uhr in der Berliner Olympiastadion angesetzte Spiel gilt die Polizei nicht als riskantes Spiel, jedoch werden viele Kräfte eingesetzt. Laut Polizeiberichten blieb die Lage bis in den Nachmittag ruhig. Fans beider Teams berichteten von Versammlungen an verschiedenen Orten in der Stadt.

Die türkische Mannschaft muss ohne ihren Verteidiger Merih Demiral am Samstagabend spielen. Er wurde wegen der sogenannten Wolfsgruß-Geste der Grey Wolves während eines vorherigen Spiels für zwei Spiele gesperrt. Präsident Erdoğan verteidigte Demiral öffentlich.

Der Vorsitzende der deutschen Kurdischen Gemeinde, Ali Ertan Toprak, forderte eine Verbotsklage gegen die Grey Wolves. Er erwartete von Bundesinnnenministerin Nancy Faeser (SPD) "dass sie sich sicherstellt, dass die Grey Wolves und ihre Symbole in Deutschland verboten sind," erzählte Toprak dem Deutschlandfunk. Das Bundesministerium des Innern antwortete auf eine Anfrage der AFP, es könne auf Potenziale Verbotverfahren allgemein keine Kommentare abgeben, um mögliche zukünftige Maßnahmen nicht zu gefährden. Die Sprecherin gab keine konkreten Maßnahmen an.

Das Torjubel-Skandal führte zu diplomatischen Spannungen zwischen Berlin und Ankara. Die türkische Regierung berief den deutschen Botschafter in Ankara am Donnerstag auf und die Auswärtige Amt antwortete mit der Einberufung des türkischen Botschafters in Deutschland am Freitag.

Die angespannte politische Lage erhob auch Sicherheitsbedenken vor dem Spiel. Der Polizeiverband (GdP) rief deutsche Fans dazu auf, das Wolfsgruß-Gestus nicht zu zeigen. "Die Politik hat keinen Platz auf dem Platz," erklärte GdP-Vorsitzender Jochen Kopelke. Dies ist besonders wichtig "bei solcher hassvoller Symbolik in deren Zentrum ausgedrückt wird."

Türkische Fußballultras forderten ausdrücklich das Wolfsgruß-Gestus zu zeigen. Aus diesem Grund ist es notwendig, untersucht zu werden, unter welchen Bedingungen dieses Zeichen verboten werden kann, forderte GdP-Chef Kopelke.

Der Gemeindevorsitzende Toprak äußerte "große Besorgnis und Sorge, dass Erdoğan heute provoziert." Erdoğan "lebt von solchen Konflikten," forsetzte Toprak. "Und ich gehe davon aus, dass er schließlich auch dieses Wolfsgruß-Gestus zeigt." Toprak bezieht sich darauf, dass die Grey Wolves in der Türkei politisch durch die Nationalistische Bewegungspartei (MHP) vertreten werden, die seit Jahren ein wichtiger Koalitionspartner der regierenden AKP-Partei Erdoğans ist.

"Wir müssen endlich auch die türkische, migrantische Rechtsextremismus in Deutschland erkennen und bekämpfen," forderte Toprak. Die Grey Wolves würden "insbesondere die Jugend hier gegen Deutschland mit Nationalismus anfeuern." Toprak bezieht sich auf die Tatsache, dass der Bundestag Ende 2020 das Bundesministerium des Innern aufgefordert hatte, die Möglichkeit einer Verbotsverfahren gegen die Grey Wolves zu prüfen.

Nach Angaben des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz haben in Deutschland die Grey Wolves rund 12.500 Anhänger in verschiedenen Gruppierungen. Die größte Organisation ist die Vereinigung der türkischen demokratischen Idealistenvereine in Deutschland e.V., die als Abspaltung der Erdoğan-nahen MHP angesehen wird.

  1. Die Polizei in Berlin bereitet sich intensiv für das Viertelfinalspiel zwischen der Türkei und den Niederlanden vor, schickt zahlreiche Kräfte aus, da die Polizeibeurteilung sie nicht als Risikospiel, aber dennoch vorsichtig behandeln muss.
  2. Die Abwesenheit von Merih Demiral in der türkischen Mannschaft für das Samstagabend-Spiel ist ein bedeutender Verlust, da er wegen der Darstellung eines Wolfsgruß-Gestes in einem vorherigen Spiel gesperrt wurde.
  3. Präsident Erdogan der Türkei hat öffentlich Merih Demiral in der Wirbel um das Wolfsgruß-Gestus verteidigt, das mit der Grey Wolves, einer rechtsextremen nationalistischen Gruppe, in Verbindung gebracht wird.
  4. Das Wolfsgruß-Gestus, das von vielen als beleidigend empfunden wird, hat diplomatische Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei verursacht.
  5. Die SPD, unter der Bundesministerin des Inneren Nancy Faeser geführt, steht unter Druck, die Grey Wolves in Deutschland verboten zu wollen, was Ankara gewarnt hat, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu schaden zu bringen.
  6. Der Vorsitzende der deutschen Kurdischen Gemeinschaft, Ali Ertan Toprak, forderte eine Verbotsinitiative gegen die Grey Wolves, da sie die Beförderung von Hass und Gewalt in der Lage seien.
  7. Die Polizeigewerkschaft (GdP) rief deutsche Fans dazu auf, das Wolfsgruß-Gestus vor dem Spiel zu vermeiden, da Politik und hassvolle Symbolik in Sportunwägbar sind.
  8. Die türkischen Fußballultras haben jedoch offen für die Darstellung des Wolfsgruß-Gestus plädiert, was dem Spiel politisch geladener Atmosphäre verleiht.
  9. Die Sicherheitslage im Olympiastadion Berlin für das Spiel der Türkei ist ein Thema der Besorgnis aufgrund der politischen Spannungen und des Potentials für Konflikte.
  10. Das Bundesministerium des Inneren in Deutschland bleibt schweigend über die Möglichkeit einer Verbotsinitiative gegen die Grey Wolves, wahrscheinlich aus Angst vor möglichen Folgen und der Notwendigkeit, Beziehungen mit der Türkei aufrechtzuerhalten.
  11. Merchandising der Nationalistischen Bewegungspartei der Türkei (MHP), einer Verbündeten der regierenden AKP-Partei Erdogans, wurde in der Stadt Berlin gesichtet, was Unmut bei bestimmten Bevölkerungsgruppen auslöste.
  12. Die wirtschaftlichen Implikationen der Situation sind auch ein Sorgepunkt geworden, mit der Hoffnung auf negative Auswirkungen auf das deutsche Bruttoinlandsprodukt und insgesamt auf die Beziehungen mit der Türkei während der Europameisterschaft im Fußball.
  13. Jochen Kopelke, der Vorsitzende der GdP, betonte erneut die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes, Respekt für kulturelle Vielfalt und eine harte Linie gegen Hassrede und extremen Nationalismus fordernd.

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