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Energieminister fordert Ende des Atomabkommens mit Russland

Wird Lingen bald Brennelemente für russische Kernkraftwerke produzieren? Darüber muss das Niedersächsische Energieministerium entscheiden. Minister Meyer möchte auch die Öffentlichkeit in die Überprüfung einbeziehen.

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Union 90/Grüne) bei einer Pressekonferenz. Foto.aussiedlerbote.de
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Union 90/Grüne) bei einer Pressekonferenz. Foto.aussiedlerbote.de

Energie - Energieminister fordert Ende des Atomabkommens mit Russland

Der niedersächsische Energieminister Christian Meyer hat ein Ende des Atomabkommens mit Russland gefordert, das trotz des Kriegsausbruchs in der Ukraine fortbesteht. „Das Geschäft mit Putin sollte beendet werden, und das gilt insbesondere im Nuklearbereich“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Er argumentierte, dass die Errichtung eines Atomkraftwerks durch Russland Priorität habe Putins „brutaler Energiekrieg gegen Europa.“ Joint Ventures oder Investitionen zur Festigung dieser Beziehungen sind politisch tödlich.

Der Aufruf kommt, da Advanced Nuclear Fuels (ANF) sein Brennelementwerk in Ringen so umbauen will, dass es dort künftig auch Brennelemente für Kernkraftwerke sowjetischer Bauart in Osteuropa produzieren kann. Der Schritt zielt darauf ab, osteuropäische Kraftwerke unabhängiger von russischen Lieferungen zu machen. Nach Angaben des niedersächsischen Energieministeriums hat die ANF-Muttergesellschaft Framatome in Frankreich jedoch ein Joint Venture mit einer Tochtergesellschaft des russischen Atomkraftwerks Rosatom gegründet.

In einer offiziellen Veröffentlichung im Bundesanzeiger heißt es, dass die ANF am 10. März 2022, zweieinhalb Wochen nach der russischen Aggression in der Ukraine, die Erlaubnis beantragt habe, ihre Einrichtungen in Lyngen entsprechend zu ändern. Das niedersächsische Landesministerium prüft den Antrag derzeit im Auftrag der Bundesregierung.

Das Ministerium kündigte an, dass es ab dem 4. Januar auch eine Bürgerbeteiligung geben werde, vorangetrieben von Minister Meyer. Anträge und entsprechende Unterlagen für den ANF sind ab Anfang März bei der Stadt Lingen, im Energieministerium Hannover und online erhältlich. Atomkraftgegner in der Region hatten dies bereits im Frühjahr gefordert.

Das Ministerium betonte, dass alle Fragen der äußeren und inneren Sicherheit sowie der Zusammenarbeit mit Russland eine Rolle im Entscheidungsprozess spielen werden. „Niedersachsen akzeptiert keine Rabatte, insbesondere in Sicherheitsfragen, und alle Beziehungen zu Russland müssen vom Betreiber offengelegt und beantwortet werden“, sagte Energieminister Meyer.

ANF ​​ist eine Tochtergesellschaft der französischen Framatome-Gruppe. Auch die Bundesregierung sieht die Zusammenarbeit mit Russland kritisch. „Die Verringerung der Abhängigkeit von Russland ist eine zwangsläufige Folge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Aus Sicht des Bundesumweltministeriums ist daher die Stärkung der Zusammenarbeit von Framatome mit dem russischen Staatsunternehmen Rosatom ein absolut falscher Ansatz“, so das Ministerium sagte der Sprecher.

Das Landesministerium veröffentlicht die Brennelementefabrik im Lingener Bundesanzeiger: Hinweis des Landes Niedersachsen zur Bekanntmachung

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Quelle: www.stern.de

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