zum Inhalt

Endgültiger Ausgang des Landestarifstreits – und die Gewerkschaften üben Druck aus

Die entscheidende Runde begann mit einem Tarifstreit unter Staatsbediensteten. Seit Wochen lassen die Gewerkschaften ihre Muskeln spielen – und machen sich mutig für die Wiederaufnahme der Verhandlungen stark.

Viele Arbeitnehmer warnten in den letzten Wochen vor Streiks und forderten mehr Einkommen. Foto.aussiedlerbote.de
Viele Arbeitnehmer warnten in den letzten Wochen vor Streiks und forderten mehr Einkommen. Foto.aussiedlerbote.de

Öffentlicher Dienst - Endgültiger Ausgang des Landestarifstreits – und die Gewerkschaften üben Druck aus

Die Gewerkschaften üben Druck auf die Arbeitgeber aus, bevor es zur letzten Runde eines Tarifstreits über die öffentlichen Dienstleistungen des Landes kommt. Verdi-Chef Frank Wernecke forderte die Länder auf, ausreichend Angebote einzureichen. „Das Versteckspiel muss jetzt ein Ende haben“, sagte Wernecke der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. „Während des aktuellen Warnstreiks ist die Entschlossenheit der Staatsbediensteten, ernsthaft für ihre Forderungen zu kämpfen, deutlich geworden“, warnte Wernecke. „Die Arbeitgeber müssen die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer ernst nehmen.“

Mitarbeiter von Universitätskliniken, Universitäten und der Justiz sind in den vergangenen Wochen in Warnstreiks getreten und haben mehr Einkommen gefordert. Allein in Düsseldorf demonstrierten am Dienstag rund 15.000 Arbeiter in der Innenstadt. Die dritte Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften und staatlichen Arbeitgebern beginnt an diesem Donnerstag in Potsdam.

Weitere Streiks möglich

Auch Ulrich Silberbach, Vorsitzender des Beamtenbundes dbb, betonte den Kampfwillen der Gewerkschaften, die auch in den Bundesländern mobilisierungsfähig seien. „Unsere Kollegen konnten auch an vielen wichtigen zentralen Orten im ganzen Land Pflichtstreiks durchführen“, sagte Silberbach. Solche Streiks erfordern eine Streikabstimmung. Beobachter gehen davon aus, dass ein Durchbruch der Potsdamer Gespräche vor dem Wochenende wahrscheinlicher ist oder dass sich die Gespräche erneut verzögern. In diesem Fall kann es zu einem erneuten WARNSCHLAG kommen.

„Wir gehen davon aus, dass der Landesarbeitgeber in Potsdam irgendwann ein Angebot vorlegen wird, das nicht weniger günstig ist als die TVöD-Vereinbarung“, forderte Werneke. Er bezog sich auf die Schlussfolgerungen der Bundes- und Kommunalverwaltungen vom April. Wie schon im aktuellen Tarifstreit fordert die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung um 10,5 Prozent, mindestens aber um 500 Euro. Die damalige Vereinbarung sah steuer- und steuerfreie Sonderzahlungen in Höhe von insgesamt 3.000 € vor, beginnend mit einem Grundbetrag von 200 € und dann um 5,5 % steigend. Die Staaten lehnten die Forderungen der Gewerkschaft ab, weil die Kosten zu hoch seien.

gemischtes Signal

„Außerdem müssen letztlich Hunderttausende studentische Mitarbeiter eingestuft werden“, sagte Wernecke. Insgesamt liege die Verantwortung der Länder darin, dafür zu sorgen, dass die Bürger angemessene öffentliche Leistungen erhalten und ihre Mitarbeiter angemessen entlohnt werden.

Laut Silberbach hat die Gewerkschaft in den letzten Tagen gemischte Signale vom Land erhalten. Langsam wird den Staatsschatzmeistern klar, dass sie bei Zahlungen auf Augenhöhe mit Bund und Kommunen sein müssen. Gleichzeitig hoffen sie, mit den Mitarbeitern zum Ausgleich der Staatshaushalte beitragen zu können. Allerdings wird die Gewerkschaft keine Reallohneinbußen hinnehmen.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles