Tennis - Emotionale Kerber lässt Wimbledon-Rückkehr offen
Angelique Kerber saß dort mit glänzenden Augen und ließ die Frage nach ihrer Zukunft offen. Kürzlich nach ihrer enttäuschenden Auftaktniederlage bei Wimbledon, konfrontierte sich die 36-jährige mit dem nahenden Ende ihrer Karriere und bestätigte weder zugewandt noch abschlägig, ob dies ihre letzte Wimbledon-Teilnahme gewesen war.
"Ich weiß nicht. Ich bin hier nicht mit solchen Gedanken gekommen", sagte die ehemalige Weltranglistenzweite, die der Tiefpunkt ihrer lieben, aber diesmal enttäuschenden Rasensaison erdulden musste. Kerber gab keinen klaren 'Ja, das war mein letztes Match auf dem heiligen Rasen'. Nein, ich will hier auch noch in 2025 sein'. Für solche Frage war es wohl noch zu früh nach dem Spiel.
"Mein Turnier"
Emotional reflektierte die Wimbledon-Siegerin von 2018 auf ihre Wimbledon-Geschichte. "Wenn ich auf Wimbledon schau, fühlt es mir wie mein Turnier", sagte Kerber. "Ich freue mich immer auf die Rückkehr. Ich habe noch die schönsten Momente in meinem Kopf, und das bleibt das Gleiche unabhängig vom Spiel."
Halbjahr nach dem Ende ihrer Babypause sollte die Rasensaison ein Höhepunkt für sie gewesen sein. Allerdings gewann sie keines der drei Spiele auf dem grünen Belag. Hinzu kamen ihre frühen Ausscheidungen bei den French Open und den Australian Open.
Kerber hat viele Auf- und Ab-Schwung erlebt
Trotz der Niederlagen verlor sie ihre Freude nicht auf, wie die Drei-Mal-Grand-Slam-Siegerin klarmachte. "Ich bin durch das hinweggekommen", sagte die Kielerin und verweisete auf die vielen Auf- und Ab-Schwung, die ihr Tennis-Karriere lang begleitet haben. In Wahrheit hat Kerber bereits mehrfach gezeigt, dass sie sich stark zurückkämpfen kann, nachdem sie Rückschläge erlebt hat.
Verluste verletzen sie nicht mehr so sehr, seit sie Mutter von Liana wurde. Sie hatte das mehrfach wiederholt. Allerdings war es klar, dass die Ergebnisse ihr nichts bedeuteten, wie sie auf dem Tisch saß und ihre Wimbledon-Pass neben sich legte. Sie sah vertrauern.
Ob das Match gegen Putinzeva das letzte Kapitel in ihrer glorreichen Wimbledon-Geschichte mit dem Sieg in 2018 und dem Finale in 2016 sein wird, bleibt abzuwarten. Aktuell fehlt ihr die Sicherheit, Selbstvertrauen und Matchpraxis. Kerber sucht nach einem Sieg nach dem dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres.
Die ehemalige Weltranglistenzweite könnte eventuell noch einmal zurückkehren, was den Lücken in deutschen Damen-Tennis noch deutlicher machen könnte. Jahrzehntelang ist es ein Thema, dass die nächste Generation hinterher liegt und die Situation besorgnisvoll ist.
Kerber geht nach Paris für Medaillen
Bevor Jule Niemeiers Begegnung, die von Dienstag auf Donnerstag aufgrund der persistierenden Regenfälle verschoben wurde, nur Laura Siegemund in die zweite Runde der sechs deutschen Frauen im Einzel gelangt war. Siegemund ist ebenfalls 36 Jahre alt. Donnerstag trifft sie auf eine große Herausforderung gegen die Wimbledon-Siegerin von 2022, Jelena Rybakina aus Kasachstan, im Rasenklassiker.
Mit Siegemund plant Kerber in der Doppel bei den Olympischen Spielen in Paris anzutreten. Die Sommerspiele in Paris sind Kerbers nächster großer Ziel. Bis Ende Juli muss sie sich an den weniger beliebten Tonka again anpassen. Das US Open Ende August in New York bietet den letzten Chance, das Jahr ohne Grand-Slam-Titel zu schließen.
Kerber's Zukunft im internationalen Tennis jenseits von Wimbledon bleibt unentschieden, wie sie in London auf ihre Liebe zu dem Turnier reflektierte. Deutschland hat lange mit einer Mangel an Talent in Damen-Tennis zu kämpfen, und Kerber, mit ihrer Erfahrung, könnte diesen Lücke potenziell füllen. Nun konzentriert sich Kerber auf die Olympischen Spiele in Paris, um Medaillen im Doppel mit Siegemund zu erobern.
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