Eine zuvor verunreinigte Organisation wird zu einem geliebten Favoriten.
Spektakuläre Zuschauerkulissen und steigende Einnahmen: Die DEL feiert ihre triumphale Rückkehr. Die neue Saison will diesen Erfolg fortsetzen. Seit der COVID-19-Pandemie hat die Liga, die als Pionier unabhängiger Sportunternehmen und Video-Schiedsrichter in verschiedenen Sportarten gilt, ein beeindruckendes Wachstum in allen Bereichen verzeichnet.
Rekorde in der europäischen Zuschauerschaft brechen, neue finanzielle Spitzenwerte in der Jubiläumssaison erreichen: Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) blüht und feiert zwei Jahre nach COVID-19 eine beeindruckende Rückkehr. Einst bekannt für ihre Kontroversen im deutschen Sport, hat sich die Liga in zahlreichen Bereichen zu einem Innovator entwickelt und zeigt beeindruckendes wirtschaftliches Wachstum. "Wir haben uns dramatisch weiterentwickelt und unsere Position festigt", erklärt DEL-Chef Gernot Tripcke dem Sport-Informations-Dienst vor Beginn der 31. Saison.
"Alles begann damit, dass wir nur gegen die Welt kämpften – wir waren sehr isoliert", erinnert sich Tripcke, der seit 2000 zum dritten Mal die Liga leitet und bis 2028 unter Vertrag steht. "Das hat sich deutlich geändert." Eine Geschichte voller Konflikte mit Sportverbänden, Zwangsabstieg von Clubs, Schulden, Rechtsstreitigkeiten: Von der "Skandal-Liga" hat sich die DEL in eine beeindruckende Erfolgsgeschichte verwandelt. Zum ersten Mal verzeichnete die Liga durchschnittlich mehr als 7.000 Zuschauer pro Saison, während die Gesamteinnahmen auf einen historischen Wert von 173,6 Millionen Euro stiegen.
Ein Sprung nach vorne für die Liga
Der Aufwärtstrend setzt sich fort. "Wir werden keinen weiteren Sprung um 20 Prozent sehen, aber es gibt auf jeden Fall Verbesserungspotential", sagte Tripcke. Sogar in der neuen Saison, die am 7. August (19:30 Uhr/MagentaSport) in Augsburg startet – dem Ort, an dem die Liga vor 30 Jahren begann. Red Bull München wird ab Mitte Oktober im SAP Garden mit einer Kapazität von 10.796 Plätzen antreten. Tripcke erwartet einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen: "Das wird ein Game-Changer für die Liga und insbesondere für die Münchner Eishockey-Szene."
Zwei Open-Air-Spiele sind geplant: Am 6. Dezember treffen Wolfsburg und München in Prags 16.000-Sitzarena aufeinander. Die DEL veranstaltet ihr eigenes Winterspiel am 4. Januar zwischen den Löwen und den Adler Mannheim im Frankfurter Fußballstadion.
Seit der COVID-19-Krise hat die Liga in allen Bereichen Fortschritte gemacht. Nicht nur die Zuschauerraten haben erstmals die anderer europäischer Ligen übertroffen, sondern auch die Sponsoreneinnahmen sind von 60 Millionen Euro vor COVID auf 70 Millionen gestiegen. Eine beträchtliche Steigerung der Marketingaktivitäten wird für die neue Saison erwartet: Die Telekom wird jährlich 14 Millionen Euro für TV-Rechte ausgeben und Penny als Ligasponsor fast das Doppelte des vorherigen Betrags.
Auf Augenhöhe mit führenden Eishockey-Nationen
Finanziell steht die DEL jetzt auf Augenhöhe mit den Eishockey-Powerhouses Finnland und Schweden im europäischen Vergleich. Schweiz führt die Tabelle an, mit über 200 Millionen Euro in der Off-Season, hauptsächlich durch TV-Gelder und Corporate Supporter. Schweden und Finnland haben weniger Zuschauer, aber deutlich lukrativere TV-Verträge, was zu vergleichsweise höheren Spielergehältern führt: Top-Spieler in der Schweiz verdienen jährlich 800.000 Euro oder mehr, während DEL-Spieler etwa die Hälfte verdienen.
Eishockey in Deutschland bleibt eine subventionierte Industrie. Ohne regionale Unterstützer oder Investoren, die Verluste am Saisonende ausgleichen, bliebe es auch nach 30 Jahren eine Herausforderung. Der Rückzug dieser Schlüsselfiguren hat problematische Szenarien hinterlassen, wie in Nürnberg und Düsseldorf, wo die Jahresabschlüsse 2022 Schulden von 19 bzw. 17 Millionen Euro für die Ice Tigers und DEG aufweisen – nun potenzielle Abstiegskandidaten.
Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) hat nicht nur Zuschauerrekorde und finanzielle Spitzenwerte gebrochen, sondern auch significativa