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Eine überarbeitete Straßenbeleuchtung verringert das Insektensterben.

Erfolgreiche Tests

Hunderte von Eintagsfliegen schwirren unter einer Straßenlaterne.
Hunderte von Eintagsfliegen schwirren unter einer Straßenlaterne.

Eine überarbeitete Straßenbeleuchtung verringert das Insektensterben.

An der Dunkelheit sinkt, leuchten Straßenlampen auf, lockend Schwärme von Insekten im Sommer an. Viele dieser Tiere sterben. Eine Gruppe von Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Frischewasserökologie und Inlandfischerei (IGB) in Berlin hat Insektenfreundliche Straßenbeleuchtung an verschiedenen Orten in Deutschland getestet.

Straßenlampen und Werbeleuchten beweisen oft tödlich für Insekten zu sein. Das künstliche Licht lockt sie an. Während sie sich um die Anlagen drehen, sterben einige an Erschöpfung, andere werden leicht Beute für Prädatoren oder verfangen bleiben und sterben. Durch Verdeckung der Lichtquellen können Insektensterben minimiert werden, wie aus einer in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Communications Biology" veröffentlichten Studie hervorgeht.

Diese Forschergruppe des IGB leitet eine solche Forschungsarbeite und hat spezialisierte Straßenlampen entworfen und getestet. Sie strahlen weniger zerstreutes Licht nach links und oben aus als herkömmliche Straßenlampen. Durch Vergleich der Ergebnisse entdeckten die Forscher, dass weniger Insekten in die Falle gelangten, wenn die innovativen Leuchten verwendet wurden. Andere Methode, die getestet wurde, war das Abschwächen der Helligkeit, aber dies hatte praktisch keinen Einfluss auf Insekten.

In einer 2022 veröffentlichten Studie ergaben vorherige Forschungen zur Verringerung der Lichtintensität gemischte Ergebnisse. In ihrem speziellen Projekt hatte die Abschwächung der Lichtintensität keinen signifikanten Einfluss auf Insekten, aber bedeutende Reduktionen an Lichtausstrahlung notiert.

An der Sternenpark Westhavelland in Brandenburg und an drei Gemeinden in Baden-Württemberg wurden die Versuche durchgeführt. Diese Orte repräsentierten unterschiedliche städtische, Vorstädtische und ländliche Umgebungen. Während des vierjährigen Versuchszeitraums (2019-2022) am Westhavelland-Standort wurden insgesamt 7240 Insekten gefangen, darunter Moskitos, Fliegen und Käfer. Von diesen landeten 3296 Insekten in den Fallen an konventionellen Straßenlampen, während dimmige Leuchten 2130 Insekten anlockten. Die neu entwickelten, richtungsgebundenen und abgeschirmten Leuchten emittierten lediglich 566 Insekten - etwa 1,3 mal so viele Insekten wie in den dunklen Kontrollfallen gefangen wurden.

In Baden-Württemberg ergaben die Versuche von 2022 1553 gefangene Insekten. Konventionelle Straßenlampen lockten ungefähr doppelt so viele Insekten an die drei Teststellen wie die speziell hergestellten Leuchten. Dimmed Lamps wurden während dieser Versuche nicht verwendet.

Anfangs wurden Annahmen laut, dass eine allgemeine Dosis-Wirkungs-Beziehung für Insektenflugverhalten in Beziehung zu Licht existiert. Es wurde jedoch festgestellt, dass die Bekämpfung unerwünschter Lichtemissionen durch raumliche Begrenzung und Abdeckung viel effektiver ist als die Reduktion der Lichtintensität, sagte der erste Autor der Studie, Manuel Dietenberger des IGB.

Mehr als die Hälfte Deutschlands Insektenarten sind nachtaktiv. Die spezifischen Reaktionen von Insekten auf Straßenbeleuchtung bleiben unklar, aber das IGB vermutet, dass einige Arten in der Nähe nicht direkt zum Lichtquelle fliegen, sondern ihre Rücken gegen den helleren Hemisphär bereiten, um den Flugkontrolle aufrechtzuerhalten. Deshalb könnten die tatsächlich in den Fallen gefangenen Insekten nur einen Bruchteil der betroffenen Insekten repräsentieren.

Laura Breitkreuz, Sprecherin für Biodiversität und Entomologie beim Naturschutzbund Deutschland (NABU), erklärte, dass blaues, kaltes Licht besonders schädlich für Insekten ist. Es ähnelt Mondschein, und die Tiere verlieren ihre Orientierung.

Landesweit sind seit März 2022 neue Regelungen für den Schutz von Insekten vor Nachtleuchten in Kraft getreten. Zum Beispiel gibt es ein Verbot neuer Straßenbeleuchtung und beleuchteter Werbeplakate in Naturschutzgebieten. Obwohl dies ein Schritt vorwärts ist, hat die Nachtschutz der Insekten in vielen Regionen noch geringe Priorität, bemerkte Breitkreuz. "Es ist recht einfach, diese Änderungen umzusetzen."

Mit warmem, gelben Licht statt weißen LED-Leuchten kann man already in seinem eigenen Garten helfen. Timer-Schalter, die Licht auf viele kleinere Lichtquellen verteilen und senkrecht zeigende Leuchten können auch helfen. "Von selbst sollte man auch fragen, ob jedes Licht wirklich an der Nacht aufgelegt werden muss." Als Beispiel verwies die NABU-Experte auf Fulda, Hessen, wo große Anstrengungen zur Bekämpfung der Nachtleuchtpollution unternommen werden. "Das ist hervorragend für Insekten." Neben den Regelungen zur Lichtverschmutzung im "Gesetz zum Schutz der Insektenbiodiversität" wird auch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln geregelt.

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