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Ein seltener Fund mit einem unverwechselbaren Geruch

Im Januar fiel ein Meteorit auf Brandenburg in Deutschland. Nun legt eine Studie Details über die ungefähren 200 Bruchstücke vor - und liefert eine Erklärung dafür, warum sie nach faulen Eiern rochen.

Splitter des 'Ribbeck'-Meteoriten, der im Januar in Brandenburg fiel, rochen stark nach faulen...
Splitter des 'Ribbeck'-Meteoriten, der im Januar in Brandenburg fiel, rochen stark nach faulen Eiern.

- Ein seltener Fund mit einem unverwechselbaren Geruch

Der Meteoroid, der im Januar in der Nähe von Berlin auf die Erde fiel, ist etwa 4,5 Milliarden Jahre alt und gehört zu der seltenen Klasse der Aubrite. Ein internationales Forschungsteam unter Führung von deutschen Wissenschaftlern berichtet darüber in der Zeitschrift "Meteoritics & Planetary Science". Die Gruppe erklärt auch, warum die Fragmente stark nach faulen Eiern gerochen haben.

Ein Feuerball am Himmel

Der kleine Asteroid 2024 BX1 verglühte am 20.-21. Januar in der Nacht am Himmel und bot in der Nähe von Berlin ein spektakuläres Schauspiel. Die Stücke fielen in der brandenburgischen Region Havelland zu Boden. Wissenschaftler und Sammler entdeckten später zahlreiche Meteoriten. Meteoriten sind die Brocken, die von einem Himmelskörper auf die Erde kommen.

Jetzt hat ein internationales Team unter Führung von Forschern vom Institut für Planetenforschung der Universität Münster Details zum Meteoriten bekannt gegeben, den sie nach der Entdeckungsstelle "Ribbeck" benannt haben. Wie die Gruppe schreibt, wurden 202 Fragmente mit einem Gesamtgewicht von 1,8 Kilogramm gefunden. Das Streufeld in der Nähe der brandenburgischen Dörfer Ribbeck, Berge und Lietzow war 1,5 mal 10 Kilometer groß.

Die Suche nach Überresten des Himmelskörpers begann ungewöhnlich schnell, da NASA den Eintritt des Asteroiden angekündigt hatte. Doch Wissenschaftler und Sammler standen initially vor einer Herausforderung, wie es in einer Erklärung zur Studie heißt: "Normalerweise sucht man bei der Meteoritenjagd nach schwarzen Steinen. Doch die Ribbeck-Fragmente hatten aufgrund ihrer Mineralogie und Zusammensetzung keine durchgehend dunkle Schmelzkruste." Daher wurden in den ersten paar Tagen viele Stücke übersehen, bis diese Besonderheit erkannt wurde.

Ein Meteoroid mit einem besonderen Status

Die Studie bestätigt, dass "Ribbeck" zur extrem seltenen Meteoritenklasse der Aubrite gehört - ein Schluss, zu dem auch das Museum für Naturkunde Berlin im Februar nach der Untersuchung von mehr als 20 Proben kam. Weltweit gibt es nur zwölf bekannte Fälle von Aubriten.

Aubrite sind magnesium- und siliziumreich, wobei "Ribbeck" in seiner Klasse einen besonderen Status hat: Der Fels hat einen außergewöhnlich hohen Gehalt an Feldspaten - einem Mineral aus der Gruppe der Silikate.

Das Forschungsteam geht davon aus, dass der Mutterkörper von "Ribbeck" etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist und aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammt.

Außerdem liefern die Wissenschaftler eine Erklärung dafür, warum die Fragmente stark nach Schwefelwasserstoff rochen - einem Geruch, der an faule Eier erinnert. Chemische Reaktionen zwischen den Mineralphasen und der Feuchtigkeit, die durch Schnee und Tauwetter verursacht wurde, erzeugten diesen Geruch und veränderten die Mineralogie des Felsens.

Die Kommission, die die Bedeutung der Entdeckung anerkennt, wird eine Entscheidung treffen, um den Ribbeck-Meteoriten als Aubriten zu klassifizieren und seine einzigartige Mineralogie und historische Bedeutung zu würdigen. Aufgrund des ungewöhnlichen Geruchs, den die Fragmente ausströmten, ermutigt die Kommission auch weitere Forschungen zur Chemie von Meteoriten und den Einfluss von Umweltfaktoren auf ihre Zusammensetzung.

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