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Ein Polizeibeamter kam ums Leben, und im deutschen Parlament herrschen große Spannungen.

Abschiebung von kriminellen Einwanderern: die Herausforderung.

Tränen im Blumenmeer: Polizisten trauern um ihren Kollegen Rouven L., der auf dem Marktplatz in...
Tränen im Blumenmeer: Polizisten trauern um ihren Kollegen Rouven L., der auf dem Marktplatz in Mannheim ermordet wurde.

Ein Polizeibeamter kam ums Leben, und im deutschen Parlament herrschen große Spannungen.

In den Tagen vor der Beerdigung des ermordeten Polizeibeamten Rouven L. diskutieren die deutschen Abgeordnetenkammern die Folgen eines terroristischen Angriffs, der von einem islamistischen Einwanderer verübt wurde. Dieser tragische Vorfall löst eine Reihe von Diskussionen über die passenden Konsequenzen und möglichen Präventionsmaßnahmen aus. Es herrscht Konsens unter den in der Parlament vertretenen Parteien: Bürger, die schwere Verbrechen begehen und keine Deutschen sind, sollen nach Abschluss ihrer Haftstrafen aus dem Land verwiesen werden. Es werden jedoch auch Gegenargumente vorgebracht.

Die SPD fordert, dass Maßnahmen bereits vorhanden sein sollten. Die Union hingegen fragen die Wirksamkeit dieser Maßnahmen an und fordern entschlossene Maßnahmen. Die Grünen haben Bedenken hinsichtlich der möglichen Risiken der Abschiebung nach Afghanistan und Syrien. Die AfD fordert die Abschiebung aller Nichtdeutschen ohne dauerhafte Aufenthaltsgenehmigungen.

Am Tag vor der Beerdigung wird Rouven L. in Mannheim begraben. Der konzentrierte Gesprächsgehalt im Parlament über die Folgen dieses schrecklichen Verbrechens zeigt eine politische Unsicherheit, sich für Verantwortung zu übernehmen und sinnvolle Sicherheitsmaßnahmen bei Migranten anzuwenden. Der afghanische Angreifer kam 2015 als minderjähriger Flüchtling während des Krieges nach Deutschland und hatte früher keine Verdachtsmomente ausgelöst. Die Reden und Vorwürfe der Politiker erzeugen eine spannungsreiche Atmosphäre.

Es ist bekannt, dass es Probleme mit der Abschiebung von Personen nach Afghanistan gibt, da es in Kabul keine verfügbaren operativen Partner gibt, was die Umsetzung von Abschiebungen behindert. Deutschland unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit dem Talibanregime auf Augenhöhe mehr, wie andere westliche Nationen.

Die CDU und CSU stellten vierzehn Vorschläge zur Bekämpfung des Islamistischen Terrorismus vor. Nicht alle dieser Vorschläge sind direkt mit der Abschiebungskonzeption verbunden. Es gibt auch Fragen zu Schicksal von Suleiman A. in Deutschland: Deutschland deportiert nicht Personen nach Afghanistan aufgrund der sicheren Umstände. Zudem kann die deutsche Regierung keine notwendigen Kontaktpartner in Kabul zur Abschiebung identifizieren.

Der stellvertretende Vorsitzende der Union, Alexander Throlm, schlug vor, dass ausländische Straftäter nach Abschluss ihrer Haftstrafen in einer Art "dreiseitigen Gefängnis" inhaftiert werden sollten. Er bezeichnet dieses Konzept als "dreiseitigen Gefängnis" für ausländische Straftäter und betont, dass es nur eine Option geben könne: Rückkehr in ihre Heimatländer.

Es wird bezweifelt, ob ein unbegrenztes Inhaftierungssystem mit dem deutschen Grundgesetz, EU-Recht und internationalen Konventionen vereinbar ist. Throlm fordert Abschiebungen nach Afghanistan, obwohl die Bundesregierung nur eingeschränkte Kontakte mit der von den Taliban regierten Kabul-Regierung unterhält. Er erklärt, dass seine Partei seit über einem Jahr und einem halben Jahr solche Abschiebungen gefordert hat und dies nach dem jüngsten Polizeimord vorgeschlagen hat.

Die Grünen kritisierten die Anschuldigungen der Union, dass sie aufgrund ideologischer Gründe die Abschiebungen verzögert hätten. Grüne Innenpolitikerin Irene Mihalic erklärt, dass ihre Partei bereits 2020 die Abschiebung von Straftätern unterstützt hat. Die Union, die für die Bundesverwaltung verantwortlich war, als die SPD regierte, wurde von der SPD und den Grünen heftig kritisiert.

Die SPD beschuldigte die Union der politischen Inszenierung und forderte einen sofortigen Wechsel von der Fingerzeigung zu wirksamen Maßnahmen. SPD-Innenpolitiker Daniel Baldy beschreibt die Union-Haltung als "billiges Populismus". Er und sein SPD-Kollege Sebastian Hartmann betrachten es als unpassend, eine heiße politische Debatte während der Trauerzeit vor der Beerdigung zu führen.

Baldy und Hartmann erklärten, dass Innenministerin Nancy Faeser verschiedene Ansätze zur Abschiebung von Straftätern in Syrien und Afghanistan erwägt. Die regierende Koalition, mit der SPD an der Spitze, hat mehr Bundesmittel für die Bundespolizei zugewiesen, deren Gehälter erhöht und die Grenzkontrollen wieder eingeführt, während die Liste der Gründe für die Abschiebung erweitert wurde.

Mihalic warnte vor den möglichen Folgen der Abschiebung islamistischer Straftäter nach Afghanistan und Syrien. Sie erwähnte, dass die Taliban wahrscheinlich diese Personen als Helden feiern und ihnen eine neue Identität geben würden, um weiterhin Verbrechen zu begehen.

Fellow Green Party member Lamya Kaddor unterstützt die Abschiebung von Straftätern, aber sie betont, dass Politik keine Versprechen machen sollte, die sie halten kann. Konkret bezüglich der Union-Abgeordneten forderte sie, klarzustellen, wie sie diese Abschiebungen rechtmäßig durchführen wollen. Die Taliban nehmen nicht einfach zurückkehrende afghanische Bürger ohne Geld und politische Anerkennung an.

Die letzten Wochen haben viel über Abschiebungen nach Afghanistan gesprochen, wobei Schweden häufig erwähnt wurde. Schweden hat jedoch nur fünf Personen an die Taliban verloren und es bleibt unklar, wie dies geschehen ist.

Die AfD will ihre Stellung zu harten Migrationspolitik aufrechterhalten. AfD-Redner berühren nicht, wie die Deportationen praktisch umgesetzt würden. Gottfried Curio nennt Schweden und Türkei als Beispiele, aber sie interagieren mit den Taliban nicht auf demselben Niveau. Würden Deportationen nach Afghanistan und Syrien möglich, so würde Curio auch alle abgelehnten Asylsuchenden deportieren. Die AfD sieht Afghaner und Syrier als deportierbar an. Nur eine kleine Minderheit von ihnen erhielt individuelle Asylstatus; die meisten sind nur vor der Deportation durch den fortbestehenden Konflikt und der Staatsgewalt in ihren Heimatländern geschützt.

Curio und sein AfD-Kollege Steffen Janich streben danach, die AfD als Pioniere in strengen Migrationspolitiken darzustellen. Bezüglich der Kriminalitätsraten sagt die Union: "Wir müssen von der AfD lernen." Allerdings darf man das nicht vertrauen. Solange die Union auf Zusammenarbeit mit anderen Parteien statt der AfD setzt, handelt es sich um "Ruf und Verspätung", fügte Curio hinzu.

Die härtesten Kritikpunkte in der Debatte kamen nicht von der AfD, sondern von Hartmann, SPD, gegenüber seinem Regierungskollegen, der FDP. In der Debatte über die Speicherung von IP-Adressen forderte er: "Gib mir Aktion, nicht nur Worte." Die SPD setzt sich für längere Speicherzeiten für IP-Adressen gegenüber der FDP durch. Weiterhin sagte Hartmann, ein "Sparkonto" sei keine Lösung für Sicherheitsherausforderungen Deutschlands. Diese tragische Ereignisse in Mannheim, bei denen ein junger Polizist ums Leben kam, dienten als Argument in der laufenden Bundesregierungshaushaltsdebatte. Die Diskussion bot mehr ein Gefühl von Spannung in Berlin als die tatsächliche Situation in Mannheim.

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