Ein kommender Komet wird ohne Teleskopbeistellung sichtbar werden.
Es ist nicht nur für Sternengucker ein interessantes Schauspiel, das Mitte Oktober im Nachthimmel geboten wird. Der Komet Tsuchinshan-Atlas nähert sich der Erde und ist mit dem bloßen Auge zu beobachten. Nachdem er bereits die Sonne passiert hat, könnte sein Schweif besonders auffällig sein.
Dieser Himmelsgast kommt aus den entlegensten Regionen unseres Sonnensystems und wird in Deutschland mit dem bloßen Auge gut sichtbar sein. Auch unter dem Namen C/2023 A3 bekannt, nähert sich der Komet Tsuchinshan-Atlas currently der Erde. Zunächst ist seine Beobachtung in Deutschland eher etwas für erfahrene Amateurastronomen, wie Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg betont. Vom Wochenbeginn bis zum Wochenende kann das kosmische Objekt in der Morgendämmerung im Osten beobachtet werden, wobei die Sichtbarkeit mit jedem Tag besser wird.
Dank seines Annäherungswegs wird der Komet zwischen dem 5. oder 6. Oktober vom Morgenhimmel verschwinden und sich für ein paar Tage in der Nähe der Sonne befinden, bevor er wieder im Abendhimmel erscheint. Während dieser Phase wird seine Bahn die Sicht des Solar and Heliospheric Observatory (SOHO) kreuzen. Die Beobachtung ist nur durch den Satelliten möglich, da die blendende Sonne durch eine Scheibe in der Mitte des Bildes verdeckt wird.
Rund um den 11. Oktober sollte der Besucher in Deutschland leicht mit dem bloßen Auge zu erkennen sein – ein ungehinderter Blick nach Westen in der Abenddämmerung ist ideal, insbesondere von einem dunklen Ort aus. Da der Komet kürzlich die Sonne passiert hat und folglich eine Menge Material verliert, könnte sein Schweif besonders strahlend sein, vermutet Liefke.
Das optimale Beobachtungszeitfenster liegt zwischen dem 12. und dem 14. Oktober. Am 13. Oktober wird der Komet seinen nächsten Punkt zur Erde erreichen, und zwar etwa 70 Millionen Kilometer entfernt – etwa die Hälfte der Entfernung zwischen Erde und Sonne. Ab November ist es unwahrscheinlich, dass er noch mit dem bloßen Auge zu sehen sein wird. Genaues kann jedoch nicht vorhergesagt werden, betont Liefke.
Tsuchinshan-Atlas wurde zu Beginn des Jahres 2023 entdeckt – sein Name geht auf die Teleskopanlagen in China und Südafrika zurück, die ihn initially gesichtet haben. Dieser Himmelskörper gehört zur Kategorie der nichtperiodischen Kometen, die, wenn sie überhaupt zurückkehren, nach viel längeren Zeitabständen tun. "Tsuchinshan-Atlas wird wohl nicht in naher Zukunft zurückkehren", meint Liefke. Ausgehend von der Oort-Wolke, einer Ansammlung von Objekten an den äußersten Rändern unseres Sonnensystems, wurde das letzte Mal ein ähnliches Leuchten im Sommer 2020 durch den Kometen Neowise (C/2020 F3) beobachtet.
Genießt seine Nähe zur Erde, denn auch Anfänger unter den Sternenguckern in Deutschland können ab dem 11. Oktober den strahlenden Schweif des Kometen Tsuchinshan-Atlas bewundern. Da dieser Himmelsgast gerade die Sonne passiert hat und noch Material verliert, könnte sein Schweif hell gegen den Abendhimmel leuchten und ein beeindruckendes Schauspiel bieten.