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Ein Herzchirurg wird Irans Präsident

Wahlsieg für Massud Peseschkian

Nach Angaben der Wahlbehörden erhielt der moderate, langjährige Abgeordnete 16,3 Millionen Stimmen.
Nach Angaben der Wahlbehörden erhielt der moderate, langjährige Abgeordnete 16,3 Millionen Stimmen.

Ein Herzchirurg wird Irans Präsident

Der gemäßigte Kandidat Massud Peseschkian schlug den Härting Said Jalili in den Wahlen in Iran. Aber wer ist der Mann, den viele Iraner liebevoll "Doktor" nennen und herausfordernde Aufgaben stellt?

Massud Peseschkian war bis vorhin keine Wahloption. Trotz seiner begrenzten Regierungserfahrung setzte sich der einzige Kandidat der Reformerfraktion als Präsident Irans durch. Fünfzig-vier Prozent der Stimmberechtigten gaben ihre Stimmen für den "Doktor," wie viele Iraner den Herzchirurgen Peseschkian liebevoll nennen.

Peseschkian stammt aus der nordwestlichen Grenzprovinz West-Aserbaidschan. Er wurde 1954 in der Stadt Mahabad geboren, in der ein iranischer Vater mit türkischen Wurzeln und eine kurdische Mutter lebten. Sein Herkunftsland prädisponiert ihn, Minderheiten zu vertreten. Neben Persisch spricht Peseschkian Aserbaidschanisch und Kurdisch.

Peseschkian hat drei Kinder alleine großgezogen, nachdem seine Frau und eines seiner Kinder in einem Autounfall 1993 ums Leben gekommen sind. Während seiner Wahlkampagne erschien der 69-Jährige demütig und versprach, als Präsident für die am schlechtesten Stellung befindlichen Mitbürger zu dienen. Er rief seine Anhänger auf, ihn zu wählen, um "das Land von Armut, Lügen, Diskriminierung und Ungerechtigkeit" zu retten.

Vorsichtige Kritik

"Ich erstrecke meine Hand an das iranische Volk," sagte Peseschkian nach seinem Sieg. "Die Wahl ist der Anfang einer 'Partnerschaft' mit dem iranischen Volk. Der schwierige Weg vor uns kann nur mit Ihrer Begleitung, Ihrer Mitgefühl und Ihrer Vertrauenswürdigkeit überwunden werden," fügte er hinzu.

Peseschkian erhielt Unterstützung für seine Präsidentschaftskampagne von ehemaligen moderaten Präsidenten Mohammad Khatami und Hassan Rouhani, sowie von Javad Zarif, der als Architekt des Atomabkommens mit dem Westen bekannt ist.

Peseschkian war Gesundheitsminister unter Khatami von 2001 bis 2005. Seit 2008 vertritt er die nordiranische Stadt Tabriz im Parlament. Als Parlamentarier war er bekannt für seine regierungskritischen Aussagen. Während der landesweiten Massenproteste, die im September 2022 ausgelöst wurden, nachdem die junggebliebene Kurdische Frau Mahsa Amini in Polizeihaft gestorben war, nachdem sie wegen vermuteter Verstößen gegen strikte islamische Kleidungscodes verhaftet worden war, kritisierte er die Behörden um ihre Behandlung der Lage.

Während der Kampagne präsentierte er sich als Anwalt für eine innenpolitisch liberalere Richtung. Er sprach sich gegen gewalttätige Polizeieingriffe aus, wenn Frauen nicht richtig das islamische Schleier trugen. Er ist gegen "jede gewalttätige und menschunwürdige Verhaltensweise," sagte er - "insbesondere gegen unsere Schwestern und Töchter, und wir werden solche Handlungen nicht erlauben."

Vorsichtige Annäherung an die USA

"Ich werde Iran nicht als anti-westlich oder anti-ostlich positionieren," kündigte Peseschkian an. Sein ausgesprochenes Ziel ist jedoch, Iran aus der Isolation zu führen. Seit Beginn der Kampagne hat er sich für eine Entspannung der Beziehungen mit dem Westen, insbesondere mit den USA, ausgesprochen.

Peseschkian will die Sanktionen lockern, die die iranische Wirtschaft und die Bürger schwer belastet haben. Dazu will er auch die Gespräche mit dem Westen über den iranischen Atomprogramm wieder aufleben lassen, die seit dem US-Austritt aus dem Atomabkommen 2018 in einem Dead-End-Situation stehen.

Alle Ankündigungen des 69-Jährigen kommen jedoch mit einem deutlichen Haken: Die eigentliche politische Macht in Iran liegt nicht beim Präsidenten, sondern beim Geistlichen Führer – und das ist bei dem ultrakonservativen Ayatollah Ali Khamenei.

Im Bereich der internationalen Politik unterstützte der ehemalige Außenminister Javad Zarif, der für sein Engagement im Atomabkommen mit dem Westen bekannt ist, die Präsidentschaftskampagne von Massud Peseschkian in Iran. Dieses Atomprogramm, ein wichtiger Aspekt der iranischen Außenbeziehungen, könnte unter Peseschkian's Präsidentschaft wiederbelebt werden, da er Interesse an verbesserten Beziehungen mit den USA und der Entlastung von Sanktionen gezeigt hat.

Als neu gewählter Präsident Irans, der oft von den Iranern als "Doktor" bezeichnet wird, muss Massud Peseschkian die Komplexitäten des iranischen Atomprogramms innerhalb der politischen Wahlen und der einflussreichen Rolle des spirituellen Führers Ayatollah Ali Khamenei, des Landes geistlichen Leiters, navigieren.

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