Duplantis fliegt mit dem neunten Weltrekord zum Gold
Einen Zentimeter Höher: Armand Duplantis liefert bei den Olympischen Spielen ein spektakuläres Spektakel und stellt erneut einen Weltrekord auf. Die Goldmedaille ist bereits sein. Keiner kann den fliegenden Schweden bedrohen.
Armand Duplantis stieg hoch, höher und immer höher. Und als er 6,25 Meter übersprang, bebte das Stade de France. Der schwedische Springer krönte seinen zweiten Olympiasieg mit einem neuen Weltrekord - und bot einen großen Höhepunkt bei den Pariser Sommerspielen.
Während deutsche Athleten am Montagabend ohne Medaille nach Hause gingen, lieferte Duplantis eine unglaubliche Vorstellung. Alle anderen Wettbewerbe waren beendet, alle Augen waren auf ihn gerichtet, als er seinen bisherigen Rekord um einen Zentimeter in seinem dritten Versuch verbesserte. Das war sein neunter (!) Weltrekord.
Durch eine Änderung seiner Ernährung ist Duplantis nun zwei Kilogramm leichter als zuvor und hat bereits im April über 6,24 Meter gesprungen. Unter den jubelnden Rufen von über 60.000 Zuschauern fügte Duplantis noch einen Zentimeter hinzu. Mit gerade einmal 24 Jahren hat Duplantis bereits sieben Goldmedaillen bei großen Meisterschaften gewonnen. Er ist der erste Stabhochspringer, der seit Bob Richards in den Jahren 1952 und 1956 back-to-back Olympiasiege feiern konnte.
Unmittelbar nach seinem legendären Sprung teilte der Weltmeister und Europameister einen Kuss mit seiner Freundin Desiree, bevor er unter dem Klang von "Dancing Queen" von der schwedischen Band ABBA im französischen Nationalstadion feierte.
Deutsche belegen Platz vier im Diskuswerfen
Die anderen Entscheidungen wurden von der Vorstellung überschattet. Der sehr respektable vierte Platz von Diskuswerferin Marike Steinacker (65,37 Meter) war das beste deutsche Ergebnis. Der Triumph der Amerikanerin Valarie Allman (69,50) sah Claudine Vita (63,62) auf dem sechsten Platz, während Kristin Pudenz drei Jahre nach ihrer Silbermedaille in Tokio auf dem zehnten Platz (60,38) enttäuschte und das Finale verpasste.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte nach dem Silber von Leo Neugebauer im Zehnkampf auf eine zweite Medaille gehofft, da deutsche Diskuswerfer seit mehreren Jahren zu den Besten der Welt gehören. Doch Steinacker aus Leverkusen lag fast zwei Meter zurück.
Die nächsten realistischen Chancen auf eine deutsche Medaille liegen bei der Olympiasiegerin Malaika Mihambo und dem Europavizemeister Julian Weber am Donnerstag. Beide müssen sich am Dienstagmorgen qualifizieren.
Im Stabhochsprung übernahmen Oleg Zernikel und Bo Kanda Lita Baehre früh die Rolle der Zuschauer. Beide übersprangen nur 5,70 Meter und teilten sich den neunten Platz. Dominanter Duplantis hatte zu diesem Zeitpunkt nur einen Versuch gemacht - und bald 6,00 Meter überwunden. Sein zweiter Olympiasieg war sicher. Die Show konnte beginnen.
Nach seiner bemerkenswerten Leistung wird Armand Duplantis mit Spannung erwartet, wenn er bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris um den Titel kämpft und seine Dominanz im Stabhochsprung fortsetzen will. Mit seiner aktuellen Form und den Rekordsprünge ist Duplantis ein starker Anwärter auf eine weitere Goldmedaille.
Währenddessen blicken deutsche Athleten auf ihre nächsten Medaillenchancen, insbesondere die Olympiasiegerin Malaika Mihambo und der Europavizemeister Julian Weber, die bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris antreten werden.