- Drei Personen sind während des Solinger City Festivals durch Einschläge ums Leben gekommen.
Ein Täter hat am Freitagabend während der 650-jährigen Feierlichkeiten in Solingen drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt. Die Tat wurde als Angriff eingestuft, da sie absichtlich begangen wurde. Der Täter ist noch auf der Flucht und seine Identität sowie sein Aufenthaltsort sind unbekannt.
"Bis jetzt haben wir keine Informationen über den Aufenthaltsort des Verdächtigen", sagte ein Polizeisprecher. Alexander Kresta, Sprecher der Polizei Wuppertal, fügte hinzu: "Unsere größte Herausforderung ist das Fehlen von Details über den Verdächtigen. Die Augenzeugen, die nah am Tatort waren, sind traumatisiert und werden von Fachleuten betreut, während sie befragt werden, um weitere Informationen zu sammeln."
Trotz allem gehen die Ermittler davon aus, dass ein einzelner Täter für die Tat verantwortlich ist, basierend auf den bisherigen Aussagen. Es wurden keine Informationen über die Beteiligung anderer Personen veröffentlicht.
Der Täter konnte in der entstandenen Verwirrung und Panik nach der Tat entkommen, wie ein Polizeisprecher des NRW-Innenministeriums berichtete. Der Täter zielte auf den Hals der Opfer, die Teilnehmer des Festivals waren. Die Spurensicherung ist noch im Gange und die Opfer sind noch nicht identifiziert. Der Angriff ereignete sich auf dem Fronhof, einem Marktplatz in der Innenstadt von Solingen.
Die Polizei bittet jeden, der verdächtige Aktivitäten beobachtet, die Notrufnummer 110 zu wählen, anstatt eigenmächtig einzugreifen. Die Polizei Wuppertal hat auch über Facebook empfohlen, den Innenstadtbereich von Solingen zu meiden.
Ministerpräsident Hendrik Wüst traf am Tatort ein und zeigte sich schockiert. "Plötzlich hat jemand Menschen ohne Grund mit einem Messer angegriffen", sagte er. Die Opfer sind eine Frau und zwei Männer.
Die Stadt hat die verbleibenden beiden Tage des dreitägigen Festivals sowie alle Wochenendveranstaltungen abgesagt.
Der Täter griff gegen 21:37 Uhr zu und löste damit eine massive Einsatzfahrt der Rettungsdienste aus. Mindestens ein Hubschrauber ist in der Luft, zahlreiche Einsatzfahrzeuge sind im Einsatz und Straßen sind abgesperrt. Bewaffnete Beamte sichern den Tatort, mit Barrieren und Sichtschutzwänden rund um die Stadt. Laut "Solinger Tageblatt" folgten die Besucher den Evakuierungsanweisungen ruhig und ohne Panik. "Die Menschen sind schockiert, aber ruhig", sagte Philipp Müller, einer der Veranstalter.
Ein Journalist des "Solinger Tageblatts" beschrieb die Atmosphäre als "unheimlich". Die fröhlichen Festlichkeiten wichen innerhalb von Minuten vor Schock, mit weinenden Besuchern, die den Tatort verließen.
Der Bürgermeister von Solingen, Tim Kurzbach, reagierte schockiert und traurig. "Heute Abend sind wir alle in Solingen schockiert, entsetzt und tief betrübt", schrieb er auf der Facebook-Seite der Stadt. "Es bricht mir das Herz zu denken, dass unsere Stadt Opfer eines Angriffs geworden ist. Ich weine um diejenigen, die wir verloren haben. Ich bete für die schnelle Genesung derer, die um ihr Leben kämpfen."
Ministerpräsident Hendrik Wüst bezeichnete den Angriff als "akt brutaler und sinnloser Gewalt". Der Vorfall "hat unser Land bis ins Mark erschüttert", schrieb er auf der X-Plattform. Nordrhein-Westfalen war in Schock und Trauer vereint. "In diesen herausfordernden Stunden sind die Herzen und Gedanken unseres Landes und darüber hinaus bei Solingen", fuhr der CDU-Politiker fort. Und: "Ein herzliches Dankeschön geht an die vielen Rettungsdienste und unsere Polizei, die in diesen entscheidenden Minuten um Leben kämpfen."
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schrieb auf der X-Plattform: "Lasst uns hoffen, dass die Rettungsdienste erfolgreich sind bei der Rettung der noch lebenden Verletzten und die Polizei den feigen und verabscheuungswürdigen Täter auf der Flucht fassen kann."
Zum 650-jährigen Jubiläum von Solingen begann am Freitag ein "Festival der Vielfalt", das bis Sonntag dauern sollte. Die Ankündigung lautete: "Solingen Mitte wird zur großen Festmeile: Vom Neumarkt über den Fronhof bis zum Mühlenplatz gibt es Festlichkeiten." Die Straßen empfingen Besucher mit einem Programm aus Musik, Kabarett, Akrobatik, Kunsthandwerk, Kinderunterhaltung und vielem mehr.
Faeser schlug recently vor, Waffengesetze zu verschärfen
Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) hatte kürzlich vorgeschlagen, die Waffengesetze zu verschärfen, als Reaktion auf die Zunahme von Messerangriffen. In der Öffentlichkeit dürfen Messer nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern getragen werden, statt wie bisher zwölf Zentimeter. Es soll ein generelles Verbot für das Tragen von gefährlichen Switchblades geben.
Mitte Juni wurde ein 27-jähriger Afghan in Wolmirstedt, Sachsen-Anhalt, von der Polizei erschossen, nachdem er angeblich zuerst einen 23-jährigen erstochen und dann mehrere Personen auf einer privaten EDM-Gartenparty verletzt hatte. In Mannheim, am 31. Mai, verletzte ein Afghan fünf Mitglieder der islamkritischen Bewegung Pax Europa und einen Polizeibeamten mit einem Messer. Der Polizeibeamte verstarb später.
Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf den einzelnen Verdächtigen, der für die Tat verantwortlich sein soll, da keine Informationen über die Beteiligung anderer Personen veröffentlicht wurden. Außerdem appellieren die Behörden an die Öffentlichkeit, verdächtige Aktivitäten direkt unter der Notrufnummer 110 zu melden, um die laufende Untersuchung zu unterstützen.