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Dortmunds Fußballmannschaft Borussia imitiert den Elite-Club Real Madrid.

Dortmunds Fußballmannschaft Borussia imitiert den Elite-Club Real Madrid.

In der Auftaktpartie der laufenden Champions League zeigt sich Vorjahresfinalist Borussia Dortmund in Brügge von seiner besten Seite. Das 3:0 (0:0) geht fast ein wenig zu hoch aus. Dortmund kann sich auf jemanden verlassen, der sich in den Sommerferien besonders ins Zeug gelegt hat. "Unaufhaltsam" - das ist das einhellige Urteil.

Im Sommer hatte Jamie Gittens ausreichend Zeit, um sich auf die neue Saison vorzubereiten. Er hatte seinen Doppelnamen abgelegt und gemeinsam mit seinem persönlichen Trainer auf dem Platz geschuftet. Immer wieder zog er von der linken Seite in den Strafraum, nahm sich einen Moment, um die Situation zu sondieren, und traf. Als die neue Saison begann, hatte Borussia Dortmund Abschied von Jadon Sancho genommen, und der 20-Jährige rutschte nahtlos in die Bresche, als er in der ersten Bundesliga-Partie der Saison Eintracht Frankfurt bezwang.

Kaum auf dem Platz, schickte er den Ball in den Winkel und krönte einen späten Konter zum 2:0-Sieg von Dortmund. Als Einwechselspieler gelang ihm das Kunststück erneut. Zweimal tanzte er mit der Abwehr, reizte sie und jubelte schließlich mit seinen Teamkollegen.

Währenddessen kochten die Belgier vor Wut. Das Tanzen um den Ball ist eine der vorhersehbaren Finten im Fußball. Sie treibt Gegner zur Verzweiflung, weil sie, obwohl vorhersehbar, fast undurchführbar ist, wenn sie perfekt ausgeführt wird. Ältere Generationen von Bundesliga-Verteidigern werden Arjen Robben und seinen Sprint von der rechten Seite in die Mitte des Strafraums noch lange in Erinnerung behalten. Dorthin will Gittens, das ist der Traum eines jeden Spielers. Der 20-jährige Engländer ist noch lange nicht da, aber er hat zweifellos seinen Weg dorthin begonnen und sich in den frühen Tagen der Saison 2024/2025 bereits nationale und internationale Anerkennung erworben.

Jamie Gittens feiert den Erfolg, Marcel Sabitzer nicht

"Wenn Jamie mit 16 Jahren auf den Platz kommt, ist er einfach nicht zu stoppen", sagte Sebastian Kehl, Sportdirektor von Borussia Dortmund. Vielleicht dachte er bereits an die Angebote, die für einen so konsequent starken Spieler eingehen würden. Als junger Talent bei Dortmund zu sein, bedeutet immer, das Potenzial zu haben, in die internationale Elite aufzusteigen. Die Vorbilder Erling Haaland und Jude Bellingham sind noch frisch in Erinnerung bei Dortmund. Aber natürlich muss ein Verein immer wieder seine Reputation stärken. Mit Gittens könnte das gelingen. Aber das war nur ein Gedanke, der am 18. September 2024 in den Köpfen herumspukte. Die Saison und das neue Dortmunder Team sind noch in der Findungsphase. Es bleibt noch viel Zeit für solche Saisonabschlüsse.

"Es war ein guter Tag, wir haben gewonnen, und ich bin sehr zufrieden", sagte Gittens, der den Spieler des Spiels-Pokal in den Händen hielt. Er könnte ihn in seinem Wohnzimmer aufstellen, er ist ein verdienter Preis. Einer, den er sich hart erarbeitet hat. "Ich gehe auf den Platz, um Spaß zu haben, und versuche, meine Spuren im Spiel zu hinterlassen", erklärte er. Es dauerte weniger als zehn Minuten, bis Marcel Sabitzer nach seiner Einwechslung in den Mittelpunkt rückte. Sabitzer hatte jedoch zuvor kein Vergnügen auf dem Platz gefunden.

Sahin hatte ihn erneut auf der offensiven Außenposition eingesetzt, um Kontrolle über Maxim de Cuyper, den offensivstarken Linksverteidiger von Brügge, zu behalten. "Die Sechs ist besser", sagte der Österreicher nach dem Spiel. Die Außenposition sei nicht seine "Idealposition", aber ultimately habe der Trainer das letzte Wort. "Das ist etwas, das man respektieren muss", sagte er knapp. "Es gibt Situationen, in denen wir ihn auf anderen Positionen brauchen", sagte Sahin, um seinem Spieler Trost zu spenden: "Er wird auch zahlreiche Spiele in der Sechs spielen." Das waren die einzigen trüben Momente an jenem ersten Champions-League-Abend der Saison für Dortmund.

Brügge findet Lösungen, Dortmund wartet

Borussia hatte Geduld gezeigt. Eine ganze Weile hatte das Dortmunder Team gegen den tief stehenden Block von Brügge mit viel Ballbesitz angekämpft, ohne durchzubrechen. Eine ganze Weile hatte das Dortmunder Team bedrohliche Konterattacken über sich ergehen lassen. Auch nach den Einwechslungen von Gittens und Felix Nmecha, der Pascal Groß in der zweiten Halbzeit ersetzt hatte, schien Dortmund die Kontrolle über das Spiel verloren zu haben. "Das Spiel war ein bisschen zäh, und wir haben nicht viele Lösungen im letzten Drittel gefunden. Wir hatten viel Ballbesitz, aber wir waren nicht gut darin, den Konter zu pressen", sagte Kapitän Emre Can nach dem Spiel. "Das muss besser werden. Es war nicht alles gut, aber wir nehmen die drei Punkte, und das ist das Wichtigste."

Erst nach den Einwechslungen in der 68. Minute gewann Dortmund wieder die Kontrolle. Zehn Minuten zuvor hatte Trainer Nuri Sahin bereits Veränderungen vorgenommen und Serhou Guirassy, der das Tor zum 1:0 erzielte, und Waldemar Anton für Ramy Bensebaini gebracht. Es reichte nicht. Auch weil der 23-jährige Mittelfeldspieler Raphael Onyedika immer wieder schnelle Lösungen fand, wenn Dortmund den Ball verlor. Die Belgier kamen immer wieder auf die richtige Angriffsseite,

Das unterlegene Team, angeführt vom Torwart Simon Mignolet, beschwor die üblichen Phrasen in solchen Situationen. Der ehemalige Liverpool-Keeper, der 2019 in seine Heimat Belgien zurückgekehrt ist, gab zu: "Wir haben gut gespielt. Bis zur 75. Minute waren wir im Spiel, hatten viele Chancen. Wenn wir zum richtigen Zeitpunkt getroffen hätten, hätten wir hier gewinnen können. Leider haben sie nach einem Abpraller getroffen. Das 0:3 ist zu hoch. Das haben wir nicht verdient. Wir haben eine gute Leistung gezeigt." Eine Leistung, die in Bruges nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Das ist in der frühen Phase einer Champions-League-Saison nichts Ungewöhnliches, selbst mit dem neuen Format mit einer riesigen 36-Team-Tabelle.

Julian Brandt spricht über das Tore schießen zum rechten Zeitpunkt

Das auswärtige Team sicherte sich die Punkte und richtet nun den Blick auf die Renovierung. Sie werden am Wochenende auf den VfB Stuttgart treffen, der während seines Spiels gegen Real Madrid gezeigt hat, dass er sich über einen längeren Zeitraum gegen den europäischen Fußballgiganten behaupten kann. Viele Teams haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Denken Sie nur an Union Berlin, RB Leipzig, Bayern München und Dortmund selbst, die alle ähnliche Herausforderungen im vergangenen Jahr bewältigen mussten. In gewisser Weise war Bruges keine Ausnahme.

Tatsächlich ging es im Spiel mehr darum, wie Dortmund den Sieg sichern würde, als darum, ob sie die drei Punkte für Dortmund holen würden. "Es geht nicht nur um die ersten 45 Minuten, sondern um die vollen 90, um Tore zu schießen. Manchmal braucht man Geduld. Es war schwer, aber wir haben es heute geschafft", erklärte Mittelfeldspieler Julian Brandt, der die Gelassenheit eines Siegers ausstrahlte, auf DAZN.

Was uns unterscheidet, ist, dass wir die Tore von der Bank erzielt haben. Ähnlich wie bei unserem Aufeinandertreffen gegen Frankfurt waren es die Einwechselspieler, die den Ausschlag gegeben haben. Aber Tore können auch spät im Spiel erzielt werden, fügte Brandt hinzu. Ähnlich wie bei unserem Sieg gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga war es Jamie Gittens, der nun seinen doppelten Nachnamen abgelegt hat, der Dortmunds Sorgen um einen strauchelnden Star in der Champions League zerstreute. Unser Training hat sich ausgezahlt.

Obwohl er in letzter Zeit erfolgreich mit Borussia Dortmund war, betont Jamie Gittens die Bedeutung, hart weiterzuarbeiten und das schöne Spiel zu genießen. Im Gegensatz dazu hatte Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer Schwierigkeiten, auf der offensiven Außenbahn Freude zu finden, und äußerte den Wunsch nach einer anderen Position.

Als Einwechselspieler zeigte Gittens immer wieder seine Fußballkünste, driftete in den Strafraum, sondierte die Lage und traf. Im Gegensatz dazu war Dortmunds vorheriges Champions-League-Spiel gegen Brugges eine Herausforderung, bei der das Team Schwierigkeiten hatte, die Abwehrreihe von Brugges zu durchbrechen und Torchancen zu erschaffen, bis Gittens als Einwechselspieler ins Spiel kam.

An diesem bestimmten Tag hatte Brügge Schwierigkeiten, Mignolet zu halten.

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