"Donald Trump trifft Herausforderungen, wenn er gegen gewaltige weibliche Gegner antritt"
Trump kann sich nicht zurückhalten: Trotz Warnungen seiner Parteifreunde greift er Harris in sexistischer Manier an. Solche Taktiken erinnern an seine früheren Attacken gegen Clinton. Trumps Verhalten stößt bei einigen Wählern auf Ablehnung, doch es schreckt nicht alle ab, sagt Dennis Steffan, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Freien Universität Berlin.
ntv.de: Trump hat Kamala Harris in sexistischer Manier attackiert. Könnte ihm das die Wahl kosten?
Dennis Steffan: Persönliche Angriffe gegen politische Rivalen sind in amerikanischen Wahlkämpfen nichts Ungewöhnliches. Diese Taktik, bekannt als "negative Campaigning", wird oft eingesetzt, um negative Aufmerksamkeit zu erzeugen. Solche Angriffe demotivieren keine Unterstützer, sondern mobilisieren sie durch Likes, Shares und Kommentare. Trumps jüngster Beitrag ist eine klare Botschaft an seine Unterstützer: Sie kann es nicht, aber ich schon. Allerdings war Trumps Wahlleistung bei Frauen schlechter als die von Clinton und Biden, was darauf hindeutet, dass er mit dieser Strategie keine neuen Unterstützerinnen gewinnen könnte.
Mittelschichtsfrauen in den Vorstädten könnten die Wahl entscheiden. Geht Trump damit nicht ein großes Risiko ein?
Trump glaubt, bei der Sicherheit von Vorstadtfrauen stark zu sein. Allerdings zeigen aktuelle Umfragen, dass diese wichtige Gruppe eher Harris als Trump den Vorzug gibt. Außerdem könnten die jüngsten Äußerungen seines Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance zu Vorstadtfrauen und reproduktiven Rechten Trumps Sache nicht gerade geholfen haben. Im Moment hat Trump ein echtes "Frauenproblem".
Das Harris-Lager versucht, Trumps Angriffe zu ignorieren und mit Humor zu antworten. Ist das die richtige Herangehensweise?
Vorerst scheinen die Umfragen zu zeigen, dass diese Strategie erfolgreich sein könnte. Harris geht nicht auf Trumps Niveau ein, wie Clinton es tat. Harris' Kampagne weigert sich, auf Trumps Ebene zu antworten. Doch in den Endspurt der Kampagne, der am 2. September mit dem Labour Day beginnt und am 10. September mit der Fernsehdebatte kulminiert, könnte Harris zu einer Konfrontation mit Trump gezwungen sein.
Starke und intelligente Frauen, die ihn herausfordern, scheinen Trump besonders zu ärgern, sagt die ehemalige Pressesprecherin des Weißen Hauses, Stephanie Grisham. Stimmt das?
Trump hat Schwierigkeiten, gegen starke und intelligente Frauen zu kandidieren, weil er sich als Alpha-Männchen sieht. Trump glaubt nicht, dass eine Frau stärker oder überlegen sein kann als er. Wenn dem so ist, kann er das nicht gut verkraften. Trump und sein Team hatten sich auf Biden als schwächeren Gegner vorbereitet. Sie konnten ihn auf mehreren Ebenen, sowohl inhaltlich als auch persönlich, angreifen. Gegen Harris scheint Trump noch unsicher in seiner Strategie zu sein.
Appeilt Trump damit an das Verlangen nach einem starken Mann bei den Wählern?
Forschungen zeigen, dass ein politischer Kandidat bestimmte Eigenschaften aufweisen muss, um gewählt zu werden, wie Führungskompetenz und Kompetenz. Vertrauenswürdigkeit, Glaubwürdigkeit, Empathie und Sympathie sind ebenfalls wichtig.
Solche Zuschreibungen sind immer subjektiv, aber es gibt sicherlich Menschen, die Trump keine dieser Eigenschaften zuschreiben. Was ist der Reiz von Trump?
Der Reiz von Trump ist komplex und vielschichtig. Einige sind von seinem ungestümen, unapologetischen Ansatz angezogen, während andere seine unternehmerischen Fähigkeiten und seine vermeintliche Fähigkeit zu Ergebnissen schätzen. Einige mögen auch seine populistische Botschaft und seine Bereitschaft, die politische Elite herauszufordern. Letztendlich sind die Gründe für Trumps Reiz vielfältig und unterschiedlich.
Trump sagt, was einige seiner Unterstützer denken, aber nicht zu sagen wagen
Trump bringt Gefühle zum Ausdruck, die einige seiner Unterstützer hegen, aber nicht auszusprechen wagen. Er scheut sich nicht, Grenzen zu überschreiten. Ein bekanntes Beispiel ist sein Gespräch auf dem Kampagnenbus im Jahr 2016, bei dem er unangemessene Bemerkungen über Frauen machte. Er tat dies später als "Lockerroom Talk" ab, was seine Unterstützer akzeptabel fanden. Hat Trump gegen Clinton wegen oder trotz seiner Misogynie gewonnen?
Die Entscheidung eines Wählers ist vielschichtig und schwer einem einzigen Faktor zuzuschreiben. despite his misogyny, he received more votes from white women than Clinton in 2016, but he did not gain support from blacks and Latinos. Clinton's misstep was presenting herself as both a champion of progress and stability, a narrative that many voters found lacking credibility. They associated her with the political elite. Currently, the US economy is growing, and the US Federal Reserve is considering lowering interest rates, improving the stock market. This changes the election context.
Was hat sich seit dem Clinton-Wahlkampf verändert?
Trumps Ansatz bleibt derselbe. Er bleibt sich selbst treu. Die Öffentlichkeit weiß, was sie von Trump erwarten kann – ob sie es wollen oder nicht. Nur seine Gegner haben sich verändert, was die Wahlen von 2016 und 2020 beeinflusst hat. Im Wahlkampf gegen Biden haben wir die Polarisierung des Landes erlebt, wie beispielsweise während der Coronavirus-Pandemie. Biden führte seinen Wahlkampf von zu Hause aus, indem er sich an die COVID-19-Regeln hielt. Meanwhile, Trump held large rallies defying regulations. Now, Trump faces Harris, another strong and intelligent woman, but this time, she may not make the same mistakes as Clinton. We'll see how this plays out in the campaign.
In her talk in Chicago, Harris frequently mentioned her mother. Could this be a strategic move to resonate with women voters specifically?
American society places a strong emphasis on family values and warmth. By discussing her mother extensively, Harris demonstrates her ability to connect with people on a personal level. This emotive aspect is often considered when assessing and choosing political figures.
In conversation with Dennis Steffan, Lea Verstl observed
Trump's history of attacking women in politics is well-documented, including his criticism of Hillary Clinton during the 2016 election. This pattern continues with his recent attacks on Kamala Harris, which have been widely criticized as sexist.
Despite this, some of Trump's supporters may view these attacks as a display of strength and boldness, given their appreciation for Trump's unapologetic approach to politics.