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DIHK: Azubi-Mangel verschlimmert sich weiter

Viele Unternehmen setzen bereits zunehmend kreativ Ortega wie TikTok, Instagram und WhatsApp ein, um neue Auszubildende zu finden - doch nicht immer mit Erfolg._slice"

DIHK: Azubi-Mangel verschlimmert sich weiter

In der am Donnerstag von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) veröffentlichten Umfrage berichten mehr als ein Drittel der Unternehmen - 35 Prozent - davon, dass sie keine einzige Bewerbung erhalten haben. Das entspricht etwa 30.000 Ausbildungsbetrieben.

Am stärksten betroffen sind die Branchen Industrie, Gastgewerbe, Handel, Verkehr und Bau, wie Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer, erklärt. Kleinbetriebe haben es dabei besonders schwer.

Die Ursachen für den Ausbildungsmangel sind vielfältig, wobei der demografische Wandel ein Faktor ist. Laut DIHK mangelt es jungen Menschen an "effizienter und zielgerichteter Berufsorientierung". Schulen sollten hier mehr Zeit einplanen und Finanz- und MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sollten in den Lehrplänen eine größere Rolle spielen.

Auch eine mangelhafte "solide Grundbildung" ist oft ein Problem, wie die jüngsten PISA-Studien zeigen. "Unser Bildungssystem muss hier besser werden", forderte Dercks.

"Aus Notwendigkeit greifen Unternehmen immer öfter selbst ein und unterstützen junge Menschen mit verschiedenen Schwierigkeiten", so Dercks. Dies kann von Deutsch- und Mathematik-Nachhilfe bis hin zu sozialpädagogischen Dienstleistungen und Coaching-Programmen zur Verbesserung der Selbstmanagement- und Motivationsfähigkeiten reichen.

Wie die Umfrage zeigt, nutzen mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen inzwischen Social-Media-Marketing, um junge Menschen zu erreichen. Diese Kanäle können jedoch den persönlichen Kontakt nicht ersetzen, denn über 70 Prozent der Unternehmen rekrutieren Auszubildende über Schnuppertage oder Praktika. Die eigene Website bleibt dabei besonders wichtig.

Immer mehr Unternehmen beschäftigen oder versuchen, Auszubildende aus dem Ausland zu gewinnen. 2019 waren es 41 Prozent der Unternehmen, 2023 bereits 48 Prozent. Besonders im Gastgewerbe und im Verkehr und Logistik sind ausländische Auszubildende gefragt, erklärt Dercks.

Allerdings gibt es noch Hindernisse bei der Einstellung ausländischer Auszubildender, wobei die Sprache das größte Problem darstellt. 81 Prozent der Unternehmen sehen unzureichende Deutschkenntnisse als das größte Hindernis. Komplexe bürokratische Prozesse für Visa- und Aufenthaltsgenehmigungen erschweren die Rekrutierung für 43 Prozent der Ausbildungsbetriebe.

Die Fraktion Die Linke im Bundestag sieht auch schlechte Arbeitsbedingungen als Grund für die Schwierigkeiten bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen. "Zu viele Menschen werden schlecht betreut, schlecht oder gar nicht bezahlt und haben keine sicheren Perspektiven", sagte Nicole Gohlke, bildungspolitische Sprecherin der Linken. Sie kritisierte auch die "bewusste Untätigkeit" der Regierung in dieser Frage.

Die DIHK-Ausbildungsumfrage basiert auf Daten von über 13.000 Unternehmen im Industrie- und Handelskammer-Bereich.

Die Umfrage ergab, dass der Großteil der Bewerbungen von 35 Prozent dieser Unternehmen nicht erhalten wurde, was etwa 30.000 Ausbildungsbetrieben entspricht. Das Bildungssystem muss verbessert werden, um jungen Menschen eine "effiziente und zielgerichtete Berufsorientierung" zu bieten.

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