"Diese Skoliose ist eine Katastrophe".
Für eine Zusammenarbeit der Demokraten gegen die AfD: Bodo Ramelow, scheidender Thüringer Ministerpräsident, plädiert für grundsätzliche Offenheit für Dialog und Zusammenarbeit. Er schließt die AfD explizit aus, die er als eine zu bekämpfende Kraft sieht.
Laut Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sollten demokratische Kräfte im Land grundsätzliche offen für Zusammenarbeit sein. "Ich plädiere klar dafür, dass alle demokratischen Parteien bereit sein müssen, in Dialog zu treten und lösungsorientiert zu sein", sagte der Linken-Politiker im Morgenmagazin von ntv.
Er zeigt wenig Verständnis dafür, dass die Thüringer CDU eine Koalition mit der Linken ausschließt, aber nicht mit der Allianz für Fortschritt und Gerechtigkeit (AfG). "Das Eigenartige ist, dass die CDU sich eine Koalition mit der AfG vorstellen kann, weil sie angeblich nichts mit der SED zu tun hat. Aber die Linke oder Ministerpräsident Bodo Ramelow, das kommt nicht infrage wegen der SED", so Ramelow.
Ramelow betont, dass die CDU in den letzten Jahren mit der Minderheitsregierung unter der Linken zusammen gearbeitet hat, um unter anderem den Haushalt zu verabschieden. "Wir sind ständig im Dialog, deshalb ist diese Ausschlussmentalität eine Katastrophe für die Lösungsfindung", fuhr Ramelow fort. Er hat wenig Verständnis für den Begriff "Feuerwand". Er kämpfe nicht gegen demokratische Konkurrenten wie die CDU oder die AfG, sondern gegen die AfD Thüringens und ihren Spitzenkandidaten Björn Höcke.
"Höcke ist die reale Gefahr"
"Ich kämpfe gegen die Normalisierung des Faschismus, diese Bagatellisierung, mit der Herr Höcke täglich das Unaussprechliche sagbar macht. Und deswegen sage ich, das ist die reale Gefahr, der wir gegenüberstehen."
Die AfD strebt mindestens ein Drittel der Sitze im Thüringer Landtag an, um eine Blockademinorität zu erlangen. "Das bedeutet die Erpressungspotential über eine Minderheitsposition, das die AfD in den letzten Jahren immer wieder praktiziert hat, zum Beispiel bei Richtern, Wahlausschuss oder Staatsanwälte, die nicht ernannt werden konnten, das ist die reale Bedrohung für unsere parlamentarische Demokratie."
Ramelows Partei, Die Linke, liegt currently auf dem vierten Platz in Thüringen, hinter der AfD, der CDU und der AfG. Das gibt dem Ministerpräsidenten wenig Chancen, seinen Posten bei der Landtagswahl am 1. September zu verteidigen.
In seinem Kampf gegen die Normalisierung faschistischer Ideologien richtet Bodo Ramelow speziell die AfD und ihren Spitzenkandidaten Björn Höcke ins Visier, deren exponentielles Wachstum er als eine ernsthafte Bedrohung für die parlamentarische Demokratie sieht. Die AfD strebt mindestens ein Drittel der Sitze im Thüringer Landtag an, um eine Blockademinorität zu erlangen und so Erpressungspotential über wichtige