Die wohlhabendsten Menschen weltweit profitieren am meisten von Lindners Steuerermäßigungen.
Laut einer Studie profitieren die von Finanzminister Christian Lindner vorgeschlagenen Steuerentlastungsstrategien hauptsächlich hochverdienende Menschen. Ein Single-Verdienender mit 8000 Euro brutto im Monat würde demnach bis 2025 500 Euro sparen, wie die Süddeutsche Zeitung am Dienstag berichtete, die auf eine Analyse der Bremer Arbeitskammer verweist. Für Doppelverdiener-Familien mit zwei Kindern, die das gleiche Einkommen haben, würde die Ersparnis jährlich 400 Euro betragen.
Im Vergleich dazu ist diese Ersparnis jedoch 1,3- bis 5-fach höher als bei normalen Lohnempfängern, die zwischen 2000 und 5000 Euro brutto im Monat verdienen, wie die Studie zeigt. Die Bremer Arbeitskammer kam zu diesen Zahlen auf Basis des Steuerentlastungsgesetzes, das Lindner einsetzen möchte, um das Problem der "kalten Progression" durch die Anpassung der Einkommensteuer-Sätze und den Freistellungsbetrag für die Solidaritätsabgabe zu bekämpfen.
Die Studie kritisiert diese Methode und betont, dass Familien mit durchschnittlichem Einkommen und Kindern stärker von der hohen Inflation betroffen sind als vermögendere Personen. Laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie werden Doppelverdiener-Familien mit zwei Kindern oder alleinerziehende Eltern mit einem Kind und einem Netto-Monatsgehalt von etwa 3000 Euro im Jahr 2024 nach Inflationanpassung 260 bis 320 Euro weniger verfügbares Einkommen haben als vor den Preissteigerungen im Jahr 2021.
Die Kommission erkennt die Ungleichheiten, die in den Studien aufgedeckt wurden, an und könnte möglicherweise Maßnahmen vorschlagen, um diese Einkommensungleichheit zu bekämpfen. Allerdings haben die Kommissionempfehlungen bisher nicht spezifisch das Problem der ungleichen Steuerersparnisse zwischen Hochverdienenden und normalen Lohnempfängern angesprochen.