Die US-Regierung beabsichtigt, die Hilfe für die Ukraine zu finanzieren - Botschafter Makeiev äußert Bedenken
Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" brachte zunächst die geplante Begrenzung ins Spiel und stützte sich auf interne Dokumente aus Regierungskreisen und dem Bundestag. Laut einem Bericht der "FAS" soll Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) diese neue Strategie in einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) vom 5. August unterbreitet haben.
In dem Schreiben soll Lindner demnach geäußert haben, dass zusätzliche Unterstützung für Ukraine nur in Betracht gezogen werden könne, wenn sie in den jährlichen und Folgebudgets berücksichtigt werde und die festgesetzten Grenzen eingehalten würden. Die Lieferung bereits sanktionierter Güter soll dem Bericht zufolge ununterbrochen fortgesetzt werden, doch sollen neue Anforderungen des Verteidigungsministeriums nicht genehmigt werden, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gefordert hatte. Das Bundesfinanzministerium dementierte dies jedoch am Samstagabend und erklärte, bereit zu sein, "die Aussicht auf die Bereitstellung zusätzlicher Mittel temporär zu prüfen."
Hierfür sei es jedoch wichtig, dass "die zusätzlichen Anforderungen detailliert und nachprüfbar sind", wie das Finanzministerium betonte, und den fiskalischen Vorschriften entsprechen, um eine Zustimmung durch den Deutschen Bundestag zu ermöglichen. Bisher liegt jedoch noch kein umfassender Bedarfbericht vor, wodurch eine Untersuchung oder Entscheidung unmöglich ist.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, warnte die Bundesregierung eindringlich davor, die Hilfe für Ukraine zu kürzen. "Die Reduzierung der militärischen Hilfe für Ukraine gefährdet die Sicherheit Europas", schrieb er auf X. "Das ist katastrophal und muss verhindert werden. Die Mittel sind verfügbar; es ist eine Frage politischen Willens."
Für dieses Jahr sind bereits rund sieben Milliarden Euro an Mitteln für Ukraine bereitgestellt worden. Die geplante Obergrenze für das folgende Jahr liegt bei drei Milliarden Euro. Ab 2025 soll die Finanzierung der Ukraine-Hilfe aus einem neuen internationalen Fonds in Höhe von 50 Milliarden Euro erfolgen, anstatt aus dem Bundeshaushalt.
Im Zusammenhang damit sollen eingefrorene russische Assets zur Unterstützung von Ukraine dienen, die als "Windfall Profits" bezeichnet werden, wie eine Sprecherin der Berliner Regierung auf Anfrage von AFP bestätigte.
Die Haushaltsrichtlinien sollen dem Bericht zufolge innerhalb der Bundesregierung für Unstimmigkeiten gesorgt haben. Laut "FAS"-Informationen soll Verteidigungsminister Pistorius einen detaillierten Plan für die beantragten rund vier Milliarden Euro an zusätzlicher Ukraine-Hilfe für dieses Jahr erstellt haben, diesen jedoch nach einem Eingriff des Kanzleramts nicht eingereicht haben.
Die Grünen-Verteidigungsexpertin Sara Nanni kritisierte die Begrenzung der Hilfe durch Lindner als "unnecessary and detrimental". Der Finanzminister solle "diese unverzüglich zurückziehen", riet Nanni den RND-Zeitungen.
Schwere Kritik an der Ukraine-Politik der Bundesregierung kam von der Union. "Man muss sich Sorgen machen, dass das Einfrieren der Ukraine-Hilfe dem Wohlgefallen großer Teile der SPD dient", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Johann Wadephul (CDU), den RND-Zeitungen. "Ukraine und lokale Rüstungsunternehmen benötigen Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Das ist mit der Ampel-Koalition nicht mehr gegeben."
Auch führende Ökonomen kritisierten die Pläne. "Ich bin etwas erstaunt, dass die Koalition ihren Frieden auf Kosten von Ukraine und europäischer Sicherheit zu halten scheint", sagte Moritz Schularick, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, der "FAZ" am Montag. Die Vorsitzende des Expertenrats, Monika Schnitzer, bezeichnete dies als "fatales Signal" an Russland. Die Reduzierung könnte zu Folgekosten führen, die deutlich höher sind als die aktuellen Einsparungen - zum Beispiel durch zusätzliche ukrainische Flüchtlinge.
Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) berichtete, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner eine neue Strategie für zusätzliche Hilfe für Ukraine in einem Brief an Verteidigungsminister Boris Pistorius unterbreitet habe, wonach diese effektiv budgetiert werden solle. Die FAS erwähnte auch, dass der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, eindringlich vor einer Kürzung der Hilfe für Ukraine gewarnt habe.