Die Ukraine setzt Patriarch Kirill auf die Fahndungsliste
Das ist nur symbolisch: Aber Kiew hat den russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill auf seine Fahndungsliste gesetzt. Die Ukraine wirft Moskaus glühendem Unterstützer ihres Angriffskriegs zwei Verbrechen vor.
Die Ukraine hat den russisch-orthodoxen Bischof Kirill als wichtigen Unterstützer des russischen Angriffskrieges symbolisch auf ihre Fahndungsliste gesetzt. Das ukrainische Innenministerium in Kiew hat den Kirchenführer, der mit bürgerlichem Namen Wladimir Gundyev heißt, auf die Fahndungsliste gesetzt. Moskau wurde über seinen Aufenthaltsort informiert.
Gundyev soll vom ukrainischen Geheimdienst SBU gesucht werden und entzieht sich seit dem 11. November offiziellen Ermittlungen. Der 77-jährige Patriarch von Moskau wurde wegen zweier Verbrechen angeklagt, berichtete die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Dabei geht es um Angriffe auf die territoriale Integrität der Ukraine sowie um die Planung, Vorbereitung, Einleitung und Durchführung eines Angriffskrieges.
Kirill gilt als enger Anhänger von Kremlchef Wladimir Putin. Wie er befürwortete er auch die russische Vorherrschaft über die von Russen bewohnten Nachbarländer. In der Ukraine hat er weiterhin Einfluss auf Priester und Gemeinden, die sich Moskauer Patriarchat nennen. Aus diesem Grund versucht die ukrainische Führung, die Macht der Kirche auf feindlichem Territorium zu reduzieren.
Laut ukrainischen Nachrichtenagenturen reichten der Nationale Sicherheitsdienst der Ukraine und die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine im November Strafanzeige gegen Kirill ein. Als Grund wurde angegeben, dass er zu den engsten Führungskreisen Russlands gehörte, den Krieg rechtfertigte und die ukrainische Gemeinschaft für Propaganda nutzte. Der Patriarch wird in Moskau streng bewacht, daher ist das Risiko einer Verhaftung durch die Ukraine gering.
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Quelle: www.ntv.de