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Die Stadionwurst war mit einer Prise unangenehmer Übelkeit verseucht.

Die Stadionwurst war mit einer Prise unangenehmer Übelkeit verseucht.

VfL Bochum und Holstein Kiel suchen noch immer nach ihrem ersten Sieg in der Bundesliga. Während die Aufsteiger Bayer Leverkusen überraschten, wird im Ruhrgebiet ein alter Spruch verwendet. Darüber wird nicht weiter gesprochen.

Der ehemalige Bochum-Star Frank Goosen ist in der Stadt sehr geschätzt. Ein lokaler Held, wenn man so will. Er ist tief mit dem VfL verbunden und drückt seine Zuneigung oft eloquent aus. Sein berühmter Bochum-Spruch "Weil es Samstag ist" hat sich im Stadion zu einem Kampfruf entwickelt: "Es ist genau die gleiche Situation wie letzte Woche!" Dies bedeutet, dass der Verein nicht die beste Zeit durchmacht. Doch sie finden immer einen Weg, sich emotional aus der drohenden Tiefe zu befreien.

Dieses Jahr haben sie das auf beeindruckende Weise geschafft. Gegen Fortuna Düsseldorf haben sie ein kleines Fußballwunder im Abstiegsplayoff vollbracht. Nun können Spieler und Trainer in Bochum nach neuen Materialien suchen, um wieder etwas Bedeutendes zu konstruieren, wie die Menschen bei Opel, Nokia oder der Stahlindustrie früher taten. All das ist jetzt Geschichte, aber der VfL bleibt. Doch wieder einmal stürzen sie in die Tiefe. Nach sechs Spielen stehen sie auf dem letzten Platz, haben nur einen Punkt und nach der 1:3-Niederlage gegen VfL Wolfsburg gibt es Diskussionen über den Trainer?

Zumindest nicht offiziell. Peter Zeidler kann bleiben. "Ich werde diese Frage nur einmal beantworten: Wir werden heute nicht, morgen nicht und auch übermorgen nicht über den Trainer sprechen", sagte der sportliche Leiter von Bochum, Marc Lettau. Die Fans des Vereins sind nicht an Selbstironiearmut. Einer von ihnen fragte an diesem Abend: Dann haben wir also am Dienstag einen neuen Trainer? Der VfL sorgt sich davor, zu einem ähnlichen (kostspieligen) Trainerfresser zu werden wie der einst prominente Nachbar FC Schalke 04. Also gehen sie fürs Erste weiter.

Manchmal zeigt die Mannschaft, dass sie kann

Aber was ist in Bochum passiert? Gegen Ende der Vorbereitung entfachte der VfL plötzlich große Aufregung. Zwei beeindruckende Siege gegen FC Bologna und Le Havre AC hatten die Stimmung über die Nachrelegationsmüdigkeit gehoben. Konnte es tatsächlich mehr geben als den ewigen Kampf gegen den Abstieg? Diese Frage aus dem späten Sommer wurde vom Herbstanfang beantwortet. Die Antwort ist: nein! Der Kampf um den Überlebenskampf in der 1. Bundesliga ist das Einzige, was zählt. Herausfordernd, wie eine Fahrt über die A40 (oder aktuell die Umleitung A448), stressig, frustrierend, aber am Ende erreichen sie ihr Ziel?

Dass die Mannschaft gewinnen kann, wird in einigen Phasen angedeutet. Gegen RB Leipzig standen sie kurz vor einem überraschenden Punkt. Gegen BVB war der große Sensationserfolg zum Greifen nah, hätte Myron Boadu nicht das 3:0 in der ersten Halbzeit erzielt (schließlich endete es 2:4 für den VfL). Und auch dieses Mal gegen die Wolfsburger gab es Momente, die das Potenzial der Mannschaft zeigten. Aber nicht genug, wieder einmal. Und es gibt bittere Rückschläge. In der 18. Minute feierten sie einen Elfmeter im Ruhrstadion. In der 20. Minute wurde er nach Video-Review aberkannt. In der 21. Minute stand es 0:1. Und zur Halbzeit sogar 0:2. Dann kam die stärkste Phase der Bochumer, sie drängten, kämpften und erzielten ein Tor (72.). Aber sie konnten ihre Anstrengungen nicht nutzen und verloren am Ende verdientermaßen, auch weil Wolfsburg ihr Metall mehrmals testete.

Zurück zur Trainerfrage: Wann könnte ein Denkwechsel stattfinden? "In dem Moment, wo die Mannschaft ins Stocken gerät und nicht mehr als Kollektiv erscheint und wir nicht in die gleiche Richtung ziehen. Dann würden wir das ernsthaft in Betracht ziehen. Aber das war heute definitiv nicht der Fall", sagte Lettau. Stattdessen betonten der Chef und Trainer die positiven Entwicklungen, die sie beobachtet hatten. "Vom Ergebnis her ist es natürlich kein Fortschritt, aber inhaltlich habe ich einige Fortschritte gesehen", sagte Zeidler. Viele Fans hatten eine andere Perspektive und suchen wahrscheinlich auch am nächsten Sonntag noch nach Fortschritten.

Gegen den VfL aus dem Norden blieb Zeidler bei seiner mutigen Idee, auch nach den negativen Erfahrungen der letzten Wochen, offensiv zu spielen und den Gegner früh und hoch zu pressen. Doch dies schuf auch Lücken in der Verteidigung. Die Gäste brauchten oft nur einen langen Ball, um vor dem Tor des Gegners gefährlich zu werden. Die internationale Pause bietet nun die Gelegenheit, diese Themen anzugehen und einen neuen Anlauf vom Tabellenende zu unternehmen. "Wir kennen das Gefühl aus dem letzten Jahr, wir spielen wieder aufholend. Das ist extrem frustrierend", gab Stürmer Philipp Hofmann zu.

Laut dem Sportdirektor Marc Lettau würde eine Veränderung im Trainerstab nur in Betracht gezogen, wenn die Mannschaft ins Straucheln gerät und nicht mehr als geschlossene Einheit funktioniert. Bislang suchen sie weiterhin nach ihrem ersten Sieg in der Bundesliga und hoffen, ihren sensationellen Erfolg aus dem Relegationsspiel im Sommer zu wiederholen.

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