- Die SPD-Aktion konzentriert sich auf die Verbesserung der Sicherheit.
Strengere Regelungen, stärkere Unterstützung für Opfer und erweitere Befugnisse der Sicherheitsbehörden – so will die SPD die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sicherer machen. Etwa zehn Tage nach dem tödlichen Messerangriff in Solingen fordert die SPD-Fraktion im Bundestag mit einem Positionspapier umfassende Regierungshandeln auf allen Ebenen.
Die SPD-Fraktion reagiert auf die wachsenden Bedrohungen durch organisierte Kriminalität, rechtsextremistische und islamistische Gewalt sowie Hassrede und Hetze im Internet. Die SPD wird dieses Positionspapier, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt, auf ihrer Fraktionsklausur am Donnerstag und Freitag in Nauen, Brandenburg, vorstellen.
"Wendepunkt" in der inneren Sicherheit wird betont. Die SPD bezieht sich auf den von Bundeskanzler Olaf Scholz geprägten Begriff "Wendepunkt". Zweieinhalb Jahre nach der Einstufung des russischen Überfalls auf die Ukraine als "Wendepunkt" und der Initiierung von Unterstützung für Kiew und neuen militärischen Anstrengungen argumentieren die Autoren der SPD-Fraktion: "So entscheidend der Wendepunkt in der Außen-, Sicherheits-, Verteidigungs- und Entwicklungs politik ist, muss er auch in der inneren Sicherheit fortgesetzt werden, und dies sollte gemeinsam betrachtet werden."
Die SPD setzt auf "umfassende Verteidigung"
Für die SPD ist die moderne Ausrüstung der Akteure des neuen Gemeinsamen Kompetenzzentrums für den Zivilschutz, einschließlich des Bundes, der Länder und der Hilfsorganisationen, entscheidend. Dringend erforderlich sind ein Gesetz zur Kritischen Infrastruktur, um lebenswichtige Dienstleistungen im Notfall zu gewährleisten, und ein NIS-2-Umsetzungsgesetz für mehr Cybersicherheit von Unternehmen und Institutionen. Militärische und zivile Verteidigung müssen in einer umfassenden und gut geplanten "umfassenden Verteidigung" gewährleistet sein. Ein periodischer Sicherheitsbericht sollte die kriminalpolitische Zukunftsorientierung verbessern. Ein neues Vermögensabschöpfungsgesetz würde es dem Staat ermöglichen, einen größeren Teil der jährlich rund 100 Milliarden Euro an kriminellen Gewinnen einzuziehen.
Sollten IP-Adressen gespeichert werden?
Die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, einschließlich Umweltverbrechen, Produkt- und Markenpiraterie, Gesundheitsbetrug, Kinderpornografie, Spionage, Sabotage und Wirtschaftskriminalität, soll gestärkt werden. Eine Task Force für eine robuste Demokratie im digitalen Zeitalter soll unter anderem die Plattformen weiter und systematischer regulieren. Opfer sollen durch ein Recht auf kollektive Aktion gegen anonyme Accounts im digitalen Raum vorgehen können: Durch niedrigere Schwellenwerte für individuelle Gegenwehr soll dies erreicht werden.
In der Meinung der SPD ist hierfür eine Reform der Schuldenbremse Voraussetzung. Im Hinblick auf Terrorismus, sexualisierte Gewalt gegen Kinder und unter Strafe stehende Hassrede sollte die Speicherung von IP-Adressen geprüft werden. Mehr Videoüberwachung bei Volksfesten oder Konzerten könnte ebenfalls helfen. Die SPD-Fraktion will mit ihrem Papier erneut ihre Forderung nach einer Reform der Schuldenbremse wiederholen – auch für die erforderlichen Investitionen in die innere Sicherheit.
Die SPD wird ihr Positionspapier zur Steigerung der Bürgerinnen- und Bürger