Die Sozialistische Partei Deutschlands (SPD) fordert "harte Sanktionen" gegen das Land.
Die saarländische Ministerpräsidentin fordert die Verschärfung von Sanktionen bei Missbrauch von Bürgergeld. Rehlinger sieht eine "giftige Debatte" zu den Themen Migration und Sozialstaat. Ein CDU-Politiker warnt seine Partei davor, sich zu sehr auf diese Bereiche zu konzentrieren.
Im Streit um die Zukunft des Bürgergelds fordert die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger eine effektivere Wirkung der umstrittenen Sozialleistung und plädiert für Strafen und Sanktionen bei Missbrauch. Der Bezug von Bürgergeld und Schwarzarbeit scheine "unter gewissen Umständen profitabel - und das beobachten die Menschen in ihrem Umfeld", sagte Rehlinger dem "Tagesspiegel". "Der Staat muss effektiver gegen Schwarzarbeit vorgehen und das auch mit harten Sanktionen beim Bürgergeld, weil das ein doppelter Betrug an der Gesellschaft ist."
Das Bürgergeld "muss gezielter werden und Missbrauch muss bestraft werden", sagte die SPD-Politikerin: "Nicht zuletzt müssen wir Menschen mit anerkanntem Asylstatus viel mehr in Arbeit bringen." Rehlinger sagte, die Themen Migration und Sozialstaat "werden immer mehr zu einer giftigen Debatte, unter anderem weil der Anteil von Bürgergeldbeziehern mit Migrationshintergrund steigt." Eines ist klar: "Arbeit wird immer profitabler sein als der Bezug von Sozialleistungen - auch und gerade durch Bürgergeld."
Der CDU-Sozialpolitiker Dennis Radtke warnte seine eigene Partei davor, sich zu sehr auf die Themen Bürgergeld und Migration zu konzentrieren. "Die Kritik am Bürgergeld wird nun von großen Teilen der Ampelkoalition geteilt und zeigt, dass wir im Grunde richtig liegen. Allerdings müssen wir darauf achten, nicht nur noch über Bürgergeld und Migration zu sprechen", sagte Radtke. Der CDU-Europaabgeordnete gilt als möglicher zukünftiger Vorsitzender des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA. Die Entscheidung fällt im September.
"Wir haben jetzt eine tiefe soziale Krise. In Frankreich und den Niederlanden waren erschwinglicher Wohnraum und die Lebenshaltungskosten die Treiber für Le Pen und Wilders", sagte Radtke: "Wir sehen, wie Wagenknecht derzeit mit diesen Themen punktet. Wir müssen uns als CDU mit eigenen Ideen und klaren Konzepten den Menschen zu diesen Themen präsentieren." Wenn die Union sich als "kredibel und empathisch" erweise, glaube er, dass sie bei der Bundestagswahl 2025 ein Ergebnis von "38 Prozent und mehr" erreichen könne.
Der CDU-Politiker Dennis Radtke rät seiner Partei, sich nicht zu sehr auf die Themen Bürgergeld und Migration zu konzentrieren und empfiehlt einen ausgewogenen Ansatz, um die gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen. Meanwhile, the CDU remains a significant political force, as evidenced by the potential future chairman of its workers' wing CDA being a member of the European Parliament.