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Die saarländische Altstadt von Ottweiler wurde überflutet.

Räumung bei Tagesanbruch.

Großräumige Evakuierung: "Nichts geht mehr" in der Ottweiler Altstadt.
Großräumige Evakuierung: "Nichts geht mehr" in der Ottweiler Altstadt.

Die saarländische Altstadt von Ottweiler wurde überflutet.

Der Landkreis Neunkirchen im Saarland steht unter Wasser: Fast alle Städte und Gemeinden sind von den Überschwemmungen betroffen. Die Altstadt von Ottweiler steht vollständig unter Wasser. Erst am frühen Morgen gibt der Deutsche Wetterdienst Entwarnung.

In Ottweiler, einer Stadt im saarländischen Landkreis Neunkirchen, sind die Dämme gebrochen, so dass das Wasser in die Altstadt eingedrungen ist. "Die Altstadt steht komplett unter Wasser. Alles hat aufgehört zu funktionieren", sagte die Sprecherin des Landkreises. Auch die mobilen Dämme und Sandsäcke hätten nachgegeben. Das Landratsamt in der Stadt sei evakuiert worden. "Wir haben eine große Notlage", sagte Landrat Sören Meng in einem Facebook-Video. Die Einsatzkräfte seien rund um die Uhr im Einsatz. "Die Auswirkungen auf den Landkreis sind immens. Fast alle Städte und Gemeinden sind betroffen." Ottweiler hat den größten Schaden erlitten. "Zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen", sagte sie.

In den von Dauerregen betroffenen Überschwemmungsgebieten im Südwesten Deutschlands spitzte sich die Lage am Abend zu. Zudem gab das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nach einem Dammbruch in der saarländischen Gemeinde Quierschied einen Katastrophenalarm für die Bevölkerung aus. Im rheinland-pfälzischen Schoden an der Saar forderte der Landkreis die Bewohner einiger Straßenzüge auf, ihre Wohnungen sofort zu verlassen.

Damm für Kohlekraftwerk bricht zusammen

Wie "Bild" berichtet, ist ein Schutzdamm an einem Kohlekraftwerk in Quierschied gebrochen - mit unklaren Folgen. Der Saarländische Rundfunk (SR) berichtete unter Berufung auf das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz, dass bis Mitternacht, teilweise bis Samstagmorgen, steigende Wasserstände vorhergesagt würden.

Im saarländischen Völklingen waren Straßen wegen des Dauerregens vom Stromnetz abgeschnitten. Die sichere Wasserversorgung sei aber erhalten geblieben, teilte die Stadt am späten Abend mit. "In Völklingen ist mit Schäden in Millionenhöhe zu rechnen, insbesondere im privaten Bereich", hieß es. "Das Ausmaß der Schäden ist derzeit noch nicht absehbar." Vor allem in den Stadtteilen Lauterbach, Ludweiler, Geislautern und Wehrden wird noch mit weiteren Überschwemmungen gerechnet. Auch Sportanlagen und das Freibad in der Innenstadt sind betroffen. Die Stadt bittet die Bevölkerung, die Wasserstände weiter zu beobachten und vorsichtig zu handeln.

Katastrophenwarnung vor Aufenthalten im Freien

Die Landeshauptstadt Saarbrücken hatte zuvor den Katastrophenfall ausgerufen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) habe eine förmliche Unwetterwarnung herausgegeben, die wegen starker Überschwemmungen und hoher Wasserstände eine große Gefahr für Leib und Leben bedeute, teilte die Stadt am späten Nachmittag mit. Es sei möglich, dass Regionen unpassierbar werden oder von Wassermassen eingeschlossen werden und dass es zu Erdrutschen kommt.

Unter Berufung auf den Wetterdienst warnte die saarländische Landeshauptstadt vor Aufenthalten im Freien - und vor möglichen Stromausfällen. Zudem warnte die Stadt vor steigenden Pegelständen in Bächen und Flüssen. Die Stadtautobahn A 620 musste wegen Überflutung gesperrt werden. Hunderte von Feuerwehrleuten waren zu Rettungseinsätzen im Einsatz. Im gesamten Saarland führte der Starkregen zu überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und Erdrutschen.

Am frühen Morgen hob der Deutsche Wetterdienst alle Unwetterwarnungen für Deutschland auf. Eine Warnung vor "intensivem Dauerregen" gebe es nicht mehr, teilte der DWD mit. Im nördlichen Baden-Württemberg und in der Vorderpfalz rechnete der DWD jedoch weiterhin mit anhaltendem Regen bis 8 Uhr am Samstag. Neben dem bereits gefallenen Regen sollen örtlich noch 15 bis 20 Liter pro Quadratmeter fallen. Eine Sprecherin des Lagezentrums in Saarbrücken sagte am frühen Morgen, dass es im Saarland zu keinen weiteren Evakuierungen komme.

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Quelle: www.ntv.de

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