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Die richtige Wahl verstehen: Sieben gemeinsame Produktkennzeichensymbole entschlüsseln

Vorsicht bei Marketingversprechen: Die Wahrheit hinter Lebensmittel-Etiketten.
Vorsicht bei Marketingversprechen: Die Wahrheit hinter Lebensmittel-Etiketten.

Die richtige Wahl verstehen: Sieben gemeinsame Produktkennzeichensymbole entschlüsseln

Verpackungen können bei Produkten falsche Erwartungen wecken. Begriffe wie "umweltfreundlich" und "regional hergestellt" werden häufig verwendet, um Waren zu bewerben, können jedoch irreführen und zu Kundenunzufriedenheit führen. Diese Probleme werden oft an Lebensmittelklarheit.de, eine von Verbraucherzentralen betriebene Plattform, oder sogar an die Rechtsabteilungen der Wettbewerber bei der Wettbewerbszentrale gemeldet.

Stephanie Wetzel, Projektkoordinatorin von "Lebensmittelklarheit" beim Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin, erklärt, dass Anbieter ihre Kennzeichnung aufgrund von Verbraucherbeschwerden oft anpassen. Einige Beschwerden betreffen jedoch auch die Rechtsabteilungen der Verbraucherzentralen, insbesondere wenn sie Anbieter verklagen, um ihre Kennzeichnung zu verbessern.

Es gibt auch Produktkennzeichnungen, die gesetzeskonform erscheinen, aber dennoch Verbraucher täuschen können. Seien Sie vorsichtig bei diesen sieben Aussagen auf der Verpackung:

1. Weniger Zucker, weniger Zucker, kein Zucker

Produkte, die "weniger Zucker" oder "niedriger Zucker" tragen, müssen 30 % weniger Zucker enthalten als ihre vergleichbaren Gegenstücke. Die Bezeichnung "kein Zucker" bedeutet, dass der Hersteller keinen zusätzlichen Zucker in Form von Haushalts-, Milch- oder Fruchtzucker hinzugefügt hat. Nur Produkte, die weniger als 0,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm oder pro 100 Milliliter enthalten, dürfen als zuckerfrei bezeichnet werden, sagt Nadine Schreiner, juristische Beraterin bei der Wettbewerbszentrale. Trotzdem enthalten Produkte, die als zuckerfrei bezeichnet werden, immer noch Zucker.

Viele Verbraucher glauben, dass "kein Zucker" gleichbedeutend mit niedrigen Kalorien ist, was jedoch nicht immer der Fall ist. Diese Produkte enthalten oft andere Süßungsmittel wie Xylitol, die zwar niedriger in Kalorien sind als Zucker, aber nicht entirely kalorienfrei.

2. Fettarm, fettreduziert

In der Lebensmittelindustrie werden "fettarm" und "fettreduziert" austauschbar verwendet. Ein Produkt gilt als "fettarm", wenn es weniger als drei Gramm Fett pro 100 Gramm Lebensmittel oder weniger als 1,5 Gramm pro 100 Milliliter flüssiges Lebensmittel enthält. "Fettreduziert" bedeutet jedoch nicht automatisch, dass das Produkt gesünder ist. Um den Verlust des Geschmacks auszugleichen, enthalten fettreduzierte Produkte oft mehr Zusatzstoffe.

3. Regionaler Anbau

Die Begriffe "regionaler Anbau" und "regionale Höfe" können ebenfalls zu falschen Annahmen führen. Schreiner klärt auf, dass der Begriff "regional" nicht gesetzlich definiert ist, was unsicher macht, auf was sich "regional" bezieht, wenn es um den Ursprung des Produkts geht. Während ein Verbraucher in Stuttgart vielleicht annimmt, dass ein "regional produziertes" Produkt aus der Stuttgarter Gegend oder sogar aus Baden-Württemberg stammt, ist unklar, ob es aus der Nähe von Ludwigsburg oder sogar weiter entfernt aus Konstanz stammt.

Produkte aus Baden-Württemberg dürfen nicht landesweit mit dem entsprechenden Label vermarktet werden, betont Schreiner.

4. Natürlich rein

Ein Produkt, das als "natürlich rein" bezeichnet wird, muss zu 100 % aus Substanzen bestehen, die aus der Natur stammen, sagt Schreiner, wobei keine anderen Zusatzstoffe erlaubt sind.

5. Keine Zusatzstoffe

Kennzeichnungen wie "keine Farbstoffe", "keine künstlichen Aromen" oder "keine Geschmacksverstärker" sind auf Lebensmittelverpackungen häufig zu sehen. Wetzel erklärt, dass diese Kennzeichnungen den Eindruck erwecken, dass keine Farb- oder geschmacksverstärkenden Komponenten verwendet werden. Allerdings ersetzen Hersteller oft unbeliebte Zusatzstoffe durch alternative, die keine verpflichtende Kennzeichnung erfordern. Rote Beete ist beispielsweise ein Farbstoff, der häufig anstelle von künstlichen Farbstoffen verwendet wird.

6. In Deutschland hergestellt

Ein Produkt, das als "In Deutschland hergestellt" bezeichnet wird, bedeutet, dass ein erheblicher Teil seiner Produktion in Deutschland stattgefunden hat, sagt Schreiner. Es gibt jedoch keine genaue Definition davon, wie viel des Produkts in Deutschland hergestellt sein muss. Daher bedeutet "In Deutschland hergestellt" nicht notwendigerweise, dass das Produkt vollständig in Deutschland hergestellt wurde.

7. Klimaneutral oder umweltfreundlich

Um ein Produkt als "klimaneutral" oder "umweltfreundlich" zu kennzeichnen, muss ein Hersteller spezifische Gründe dafür angeben, warum das Produkt klimaneutral oder umweltfreundlich ist, sagt Schreiner. Andernfalls gilt dieser Anspruch als rechtswidrig.

Stephanie Wetzel betont weiterhin, dass irreführende Kennzeichnungen häufig Aussagen über den Zuckergehalt enthalten, wie "weniger Zucker", "weniger Zucker" oder "kein Zucker". Trotz dieser Kennzeichnungen enthalten einige Produkte immer noch beträchtliche Mengen an Zucker, was zu Verbraucherverwirrung und -unzufriedenheit führt.

Was den zuckerfreien Anspruch betrifft, gehen viele Verbraucher davon aus, dass "kein Zucker"-Produkte kalorienarm sind, aber Nadine Schreiner klärt auf, dass sie möglicherweise Zuckerersatzstoffe wie Xylitol enthalten, die zwar niedriger in Kalorien sind, aber nicht entirely kalorienfrei.

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