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Die Regierung plant, in ihrem Haushalt für 2024 elf Milliarden Euro zusätzlich bereitzustellen.

Die deutsche Regierung denkt über einen Nachtragshaushalt für das laufende Jahr nach, um mehr Schulden zu machen. Möglicherweise könnte es zu einer zusätzlichen Nettokreditaufnahme von rund elf Milliarden Euro kommen, wie Koalitionsmitglieder im Gespräch mit AFP in Berlin sagten. Die Regeln der...

Lindner bei einer Kabinettssitzung im Mai
Lindner bei einer Kabinettssitzung im Mai

Die Regierung plant, in ihrem Haushalt für 2024 elf Milliarden Euro zusätzlich bereitzustellen.

Die von der FDP geführte Bundesfinanzministerium hat der Verkehrslichtkoalition mögliche Lösungen für die aktuelle Wirtschaftssituation vorgestellt, berichtet AFP. Betrachtet wird die Option, zusätzliche Schulden aufgrund des konjunkturellen Teils des Schuldenbremss zu nehmen. Diese Regelung erlaubt dem Staat, während langsamer Wirtschaftswachstum die verfassungsmäßige Schuldenbegrenzung von 0,35% des BIP etwas zu übertreten.

Aufgrund dieser Neuberechnungen schätzt die Koalition, dass ein Zusatzkredit von elf Milliarden Euro möglich wäre. Die FDP-Fraktion erklärte, "die Schuldenbremse wird nicht aufgehoben, sondern die Berechnung für die zulässige Netto-Kreditsteigerung wird an die verschlechterte als erwartete wirtschaftliche Situation angepasst." Andere Alternativen zu einem Zusatzhaushalt, wie ein Haushaltsstopp oder weitere Maßnahmen innerhalb der Haushalte der Ministerien, sind nicht ausgeschlossen.

Die aufgenommenen zusätzlichen Schulden würden verwendet, um zusätzliche Ausgaben während des Jahres zu decken. Die FDP-Fraktion verwies auf zusätzliche Kosten in Höhe von rund drei Milliarden Euro für die Bürgergeldzulage und zusätzliche Bundesverteidigungsbeihilfen von 3,8 Milliarden Euro. Es gibt auch die Möglichkeit, dass die EEG-Kosten im Klima- und Transformationsfonds (KTF) um weitere neun Milliarden Euro ansteigen, weil die garantierte Eingangsleistung dieses Jahres gewährleistet wird.

Die SoVD war über Lindners Überlegungen erstaunt und beschuldigte ihn, die Prioritäten falsch zu platzieren. "Es ist bemerkenswert, dass Christian Lindner und sein Ministerium an einem Zusatzhaushalt arbeiten, obwohl dies eigentlich mehr Schulden bedeuten würde", sagte SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Funke-Zeitungen. Sozialpolitische Initiativen wie das Kindergeld und das Rentenpaket II, die Lindner bisher aufgrund finanzieller Bedenken geschnitten oder verschoben hat, wurden als Beispiele genannt.

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