Die rechtsextreme populistische französische Politikerin Le Pen wird in einem Gerichtsverfahren der Misswirtschaft der EU-Finanzen beschuldigt.
Die rechtsextreme französische Politikerin Marine Le Pen soll am Montag um 13:30 Uhr in Paris vor Gericht erscheinen, gemeinsam mit 24 anderen Personen aus ihrem politischen Umfeld. Sie alle müssen sich wegen des Verdachts auf Missbrauch von EU-Mitteln verantworten. Der Prozess in Paris beschäftigt sich mit dem Vorwurf des Einsatzes von "Geisterbeschäftigten" im Europäischen Parlament. Wenn sie schuldig gesprochen wird, könnte Marine Le Pen als Vorsitzende der Rassemblement National (RN)-Fraktion zu einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren verurteilt werden und von Wahlen ausgeschlossen werden, was ihre Chancen für die Präsidentschaftswahl 2027 beeinträchtigen könnte.
Marine Le Pen beteuert ihre Unschuld und plant, persönlich am Prozess teilzunehmen. Ihr 96-jähriger Vater Jean-Marie Le Pen ist aufgrund seines Gesundheitszustands nicht in der Lage, teilzunehmen. Marine Le Pen wirft der Staatsanwaltschaft politische Motive vor. Das Europäische Parlament, das als Zivilpartei auftritt, schätzt den potenziellen finanziellen Schaden auf 3 Millionen Euro. Die Partei hat 1 Million Euro zurückgegeben, um eventuelle Kürzungen der Finanzierung zu vermeiden.
Trotz der möglichen Auswirkungen auf ihre politische Karriere könnte ein Wahlverbot für Marine Le Pen eintreten, wenn sie schuldig gesprochen wird. Die Vorwürfe des Missbrauchs von EU-Mitteln und das Wahlverbot stehen im Zentrum der rechtlichen Verfahren gegen Marine Le Pen und ihre Mitangeklagten.