Die Progressiven haben gegen Lindner wegen der umstrittenen Kampagne gegen die Schuldenbegrenzung ein Verfahren eingelegt.
Die Linke hat angeblich Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wegen einer umstrittenen Werbekampagne zur Schuldenbremse vor dem Bundesverfassungsgericht verklagt. Indem er im Mai und Juni 2024, kurz vor der Europawahl, zwei Anzeigen in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" schaltete und bestellte, soll Lindner das Recht der Linken auf Chancengleichheit im politischen Wettbewerb verletzt haben, wie "Der Spiegel" am Freitag berichtete.
Die Klage wurde demnach am 21. August eingereicht. Die Linke wirft Lindner vor, dass es sich bei den Anzeigen nicht nur um Informations- und Öffentlichkeitsarbeit gehandelt habe, sondern um eine verdeckte Wahlwerbung für die FDP vor der Europawahl am 9. Juni. Mit dem etwa 38.000 Euro teuren Kampagnen soll Lindner die Neutralitätspflicht eines Bundesministers verletzt haben.
Die Anzeigen erschienen zum 15-jährigen Jubiläum der Schuldenbremse. Kurz nach der Veröffentlichung wurden Kritik und Vorwürfe laut. Im Mai bestritt das Bundesfinanzministerium in "Der Spiegel" die Vorwürfe der Wahlwerbung. Linke-Fraktionsvorsitzender Martin Schirdewan sagte jedoch in demselben Artikel: "Es gibt einen Verdacht auf Missbrauch von Macht und Missbrauch von Steuergeldern. Solches Verhalten sollte Konsequenzen haben."
Die Linke argumentiert, dass die Werbung für die Schuldenbremse durch Minister Lindner in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vor der Europawahl ihr Recht auf Chancengleichheit im politischen Wettbewerb verletzt haben könnte. Diese mutmaßliche Verletzung ist Teil des Grundes für die Klage gegen Lindner.