Großaufgebot - Die Polizei leistet keinen Widerstand mehr gegen Abschiebung
Die Polizei in Schwerin beendete mit Hilfe großer Kontingente und Spezialeinheiten den Widerstand gegen die geplanten Abschiebungen. Wie ein Polizeisprecher sagte, verbarrikadierte sich eine sechsköpfige Familie am frühen Mittwochmorgen in einer Kirchenwohnung, als die Polizei zwei junge Männer gewaltsam räumen wollte. Die familiären Beziehungen blieben zunächst unklar.
Nachdem sie etwa vier Stunden lang versucht hatten, den Kontakt zur Familie aufrechtzuerhalten, drangen die Rettungskräfte schließlich in die Wohnung ein. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass einer der beiden jungen Männer verletzt war und die andere Frau sich in einem abnormalen Geisteszustand befand. Beide Männer wurden mit wartenden Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Wie und um welche Art der Verletzung es sich bei dem Jugendlichen handelte, ist noch nicht bekannt. Vier weitere Personen, darunter zwei Kinder, bleiben vorübergehend im Gebäude.
Nach Angaben eines Sprechers der Nordkirche handelt es sich um eine sechsköpfige Familie aus Afghanistan, deren zwei erwachsene Söhne abgeschoben werden sollen. Dies geschah auf Anordnung der Ausländerbehörde Kiel. Quellen zufolge sollten beide Männer nach Spanien gebracht werden.
Die Polizei nannte zunächst zwei Männer im Alter von 18 und 22 Jahren aus dem Irak. Nach Angaben eines Kirchensprechers lebte die Familie in einer Wohnung am Rande einer Plattenbausiedlung in Schwerin, die von der örtlichen Kirchengemeinde für Flüchtlinge bereitgestellt wurde.
Ein Anwohner berichtete, dass am Morgen zwei Funkstreifenwagen zum Gemeindezentrum gefahren seien. Kurz darauf war der Schrei einer Frau zu hören. Nach Angaben der Polizei versuchte sie, die „Abschiebung“ der beiden jungen Männer zu verhindern. Ob es dazu im Laufe des Tages noch kommen wird, konnte ein Polizeisprecher am Mittag noch nicht sagen.
Die Polizei bittet die Öffentlichkeit, den Bereich während des Einsatzes zu meiden. Aber Autos können ungehindert fahren. Für Außenstehende bestehe nie eine Gefahr, teilte die Polizei mit.
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Quelle: www.stern.de