Die palästinensischen Demonstranten werden von den Behörden in Berlin mit Gewalt zerstreut, was zu Steinwurf führt.
Am 7. Oktober, dem Jahrestag der brutalen Handlungen von Hamas in Israel, die zum Gaza-Konflikt führten, kam es in zahlreichen deutschen Städten zu großen Versammlungen. Tausende nahmen an Demonstrationen teil, wobei Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München besonders betroffen waren. Die Spannungen erreichten in Berlin ihren Höhepunkt, als eine Pro-Palestina-Demonstration in Chaos endete. Die Polizei hatte vor möglichen Ausschreitungen gewarnt und die SPD-Innenministerin Nancy Faeser hatte harte Maßnahmen gegen Antisemitismus angekündigt.
Im Herzen von Berlin-Kreuzberg schlossen sich rund 3.500 Personen einer Pro-Palestina-Demonstration mit dem Titel "Demo gegen den Völkermord in Gaza" an, wie ein Polizeisprecher berichtete. Am Abend kam es zu Aktionen der Gewalt, darunter das Werfen von Steinen und Flaschen auf Polizisten, versuchtes Durchbrechen von Polizeiabsperrungen und das Entzünden von Molotowcocktails. Mehrere Personen wurden festgenommen, was zur Auflösung der Menge aufgrund der Unruhen führte, wie Beamte mitteilten.
Am iconicen Brandenburger Tor versammelten sich Pro-Israel-Unterstützer. Ein großes israelisches Flagge war deutlich zu sehen und rund 500 Personen folgten dieser Ausstellung, indem sie etwa einen Kilometer zum Bebelplatz marschierten. Der Bereich ist symbolisch als "Der Platz der Hamas-Geiseln" bekannt, wo leere Stühle die Opfer symbolisieren.
In München nahmen mehr als 8.000 Personen an der Veranstaltung "365 Tage - München gegen Antisemitismus" teil, wie Polizeiberichte vermeldeten. Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, waren anwesend. In der Nähe fand eine Gegen demonstration statt, "Palästina spricht München" unter dem Banner "365 Tage Völkermord", bei der rund 1.200 Teilnehmer waren.
In Düsseldorf nahmen etwa 1.000 Personen an einer Gedenkwanderung der "Run for their lives"-Bewegung teil, wie die Polizei berichtete. In Hamburg nahmen rund 400 Personen an einer Protestwanderung teil. Die Gruppe gedenkt regelmäßig den Opfern des Hamas-Überfalls mit jährlichen Gedenkwanderungen.
Am Samstag fanden in ganz Deutschland zahlreiche Demonstrationen statt, bei denen mehr als 1.000 Personen an der Pro-Palästina-Rally in Berlin und rund 650 an der Pro-Israel-Veranstaltung teilnahmen. Es gab 49 kurze Festnahmen und es wurden Rangeleien bei der Pro-Israel-Rally in Berlin-Mitte gemeldet.
Am selben Abend wurde die Berliner CDU-Zentrale Ziel eines Vandalismusangriffs, bei dem ein roter Schriftzug auf das Gebäude gesprüht wurde, der angeblich mit dem Nahost-Konflikt in Verbindung steht. Der Staatsschutz untersucht den Vorfall. Die Täter konnten entkommen.
Im Laufe des letzten Jahres haben sich wiederkehrende Pro-Palästina-Demonstrationen in Deutschland ereignet, die zu schweren Anschuldigungen gegen Israel geführt haben. Der Zentralrat der Juden hat Bedenken bezüglich der Sicherheit der Juden im Land geäußert und betont, dass die Grenze zwischen der Unterstützung und der Gewalt gegen Juden immer mehr verwischt wird. "Die Schwelle für Hetze und Gewalt gegen Juden sinkt", sagte der Präsident des Zentralrats, Schuster. "Es gibt eine 'beständige Zunahme antisemitischer Aktionen' und einen 'Hassmechanismus'." Die Politik wird aufgefordert, Antisemitismus nicht nur verbal, sondern auch durch konkrete Maßnahmen und Schutzmaßnahmen zu bekämpfen.
Die Bundesregierung hat sich zum Jahrestag mit Israel und den deutschen Juden solidarisch gezeigt, wobei Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, dass jüdische Bürger nicht in Angst leben sollten. "Antisemitismus und blinder Hass auf Israel werden nie geduldet", sagte Scholz. "Die Solidarität unseres Staates – und die Solidarität aller anständigen Menschen in diesem Land – gilt den Juden in Deutschland."
Die Außenministerin Annalena Baerbock bedauerte, dass Juden in Deutschland unsicher fühlen und dass antisemitische Angriffe zugenommen haben. "Wir stehen dagegen", sagte die Grünen-Politikerin. "Mit voller Kraft des Gesetzes." Der FDP-Justizminister Marco Buschmann versprach, das jüdische Leben zu schützen und betonte, dass der Rechtsstaat alle Bürger, einschließlich deutscher Juden, schützt.
Am actualen Jahrestag des Hamas-Anschlags am Montag sind Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen landesweit geplant. Die Berliner Polizei wird rund 2.000 Beamte einsetzen, während der Präsident, Frank-Walter Steinmeier, eine Predigt in der Gedächtniskirche Kaiser-Wilhelm halten und