Die Nachfolge von Strack-Zimmermann im Ausschuss ist geklärt.
Als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses hat Strack-Zimmermann Ruf und Chancellor gestört. Jetzt wurde ihr Nachfolger gewählt, der ebenfalls eine deutliche Haltung besitzt. "Es ist von Bedeutung, eine Sicherheitsbereitschaft bei der Bevölkerung zu schaffen", behauptet FDP-Politiker Faber.
Der 40-jährige FDP-Politiker Marcus Faber wurde als neuer Vorsitzender des Bundestags-Verteidigungsausschusses bekanntgegeben. In einer Versammlung in Berlin wählten die Ausschussmitglieder ihn für die Position. "Das #Verteidigungsausschuss hat mich gerade zu Vorsitzenden ernannt. Ich bin wirklich dankbar dafür", meldete Faber auf Twitter. "Als erster Vorsitzender seit dem Krieg trägt ich eine außergewöhnliche Verantwortung für unsere Sicherheit."
Faber folgt den Fußstapfen seiner Vorgängerin, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die nach dem Europawahlsonntag am 28. Mai ins Europäische Parlament nach Straßburg gehen muss und somit aus dem Bundestag ausscheiden muss. Faber stammt aus Sachsen-Anhalt und ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er hat seit 2018 regelmäßig am Verteidigungsausschuss teilgenommen. Faber setzt sich für eine starke Unterstützung der Ukraine ein, die sich gegen russische Aggression verteidigt.
"Meine Hauptaufgabe ist die Klärung des Wertes von ukrainischer Hilfe", erklärte Faber. "Dies ist besonders wichtig in Ostdeutschland, und als Ostdeutscher kann ich das wahrscheinlich überzeugender als andere vermitteln." Die Unterstützung der Ukraine würde Deutschland zugute kommen, meinte Faber. "Wenn Russland den Konflikt gewinnt, wären die Kosten für Deutschland deutlich höher, nur wegen der Millionen Flüchtlinge, die aus der Ukraine flüchten würden."
Faber forderte auch, dass Deutschland aktiver in seiner Verteidigungsbemühungen ist. "Wir müssen eine Sicherheitsbereitschaft bei den Menschen schaffen", betonte Faber. "Die Frage sollte sein: 'Was ist meine Rolle im Falle einer Verteidigung?'"
Faber hat häufig für die Bereitstellung von ukrainischen Truppen mit deutschen Taurus-Raketen gesprochen - ein Vorschlag, den Bundeskanzler Olaf Scholz ausdrücklich ablehnte. Seit dem Beginn des Krieges im Februar 2022 hat Faber mehrfach nach Kiew gereist und hat auch die Truppen an der Frontlinie gesehen. Die Vorsitzenden der parlamentarischen Ausschüsse organisieren die Treffen, leiten sie und können auch Sondertreffen auslösen.
Ihre Vorgängerin Strack-Zimmermann ist eine bekannte Befürworterin von umfassender Hilfe für die Ukraine im Krieg gegen Russland. Ihre Kritik an Scholz's Ukraine-Politik ging nicht so weit. "Sie können ihn nicht erreichen, weil er eigentlich autoritär in Bezug auf soziale Kontakte in der Politik ist, sowie seine Fähigkeit, seine Maßnahmen den Menschen zu vermitteln", resümierte sie in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" am Ende Mai. "Nach drei Jahren komme ich zu dem Schluss, dass er fast autistische Tendenz hat."