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Die Methode zur Erzeugung von blutrotem Schnee in den Alpen

Wissenschaftler sammeln Algenspezimen aus 'Blutschnee' im französischen Nationalpark Vanoise
Wissenschaftler sammeln Algenspezimen aus 'Blutschnee' im französischen Nationalpark Vanoise

Die Methode zur Erzeugung von blutrotem Schnee in den Alpen

Häufige Eruptionen in bestimmten eisigen Gebieten färben den Schnee blutrot. Dieses eigenartige Phänomen, auch als 'Blutschnee' bekannt, findet sich in Regionen wie den Alpen. Ein Team von Forschern taucht in dieses faszinierende Phänomen ein und prophezeit weniger häufige Vorkommen in Zukunft.

Schnee-liebende Algen wurden nicht nur in Seen, sondern auch im Schnee entdeckt. Eine von Léon Roussel von der Universität Grenoble angeführte Forschergruppe hat dies bestätigt. Sie haben nicht nur die primär betroffenen Standorte identifiziert, sondern auch die Voraussetzungen für das Algenblüten-Phänomen, das dem Schnee seine rötliche Färbung verleiht, bestimmt.

Diese Algenblüten können in verschiedenen Farben auftreten, von rot bis braun oder grün, je nach Algentyp. In den Alpen werden die roten Pigmente dem Grünalgen Sanguina nivaloides zugeschrieben.

Mithilfe von Satellitenbildern aus fünf Jahren (von 2018 bis 2022) kam die Forschergruppe zu dem Schluss, dass Blutschnee überwiegend in bestimmten Teilen der Alpen auftritt. Diese Gebiete umfassen den nördlichen französischen Alpen, dem Berner Oberland und dem Wallis, mit weniger häufigen Vorkommen in Österreichs Ötztal und Hohe Tauern.

Blutschnee dominiert in mittleren Höhenlagen

Blütebedingungen wurden hauptsächlich zwischen 1.800 und 3.000 Metern beobachtet, typischerweise auf nicht steilen süd- und ost exponierten Hängen und häufiger im Juni als in anderen Monaten. Weniger als 6% der dokumentierten Fälle betrafen Gletscher. Die Algen scheinen eine bestimmte Standorttreue aufzuweisen und zeigen Konsistenz in ihren Vorkommen.

Durch die Analyse der Satellitendaten in Verbindung mit meteorologischen Aufzeichnungen identifizierte das Forschungs-team die wesentlichen Bedingungen für die Blüten: eine verlängerte Schneeschmelze von mindestens 25 Tagen und das ständige Vorhandensein von Wasser in der Schneedecke. Die durchschnittliche Schneeschmelze betrug 54 Tage für die dokumentierten Vorkommen, mit Wasser, das durchschnittlich 49 Tage durch den Schnee sickert.

"Flüssiges Wasser im Schnee ist für die Algen aus zwei Gründen entscheidend", erklärt die Gruppe. "Erstens werden Nährstoffe freigesetzt, wenn der Schnee schmilzt. Zweitens wird vermutet, dass Schneealgenarten, einschließlich S. nivaloides, während einer mobilen Flagellaten-Zellphase im Wasser wandern." Es scheint auch wichtig zu sein, dass der Boden nicht permanent gefroren ist, da Blutschnee in den Alpen relativ selten über 3.000 Metern auftritt.

Saharastaub als Nährstoffquelle

Außerdem spielt Sahara-Staub eine Rolle. Dieser staub, der reich an Nährstoffen wie Phosphor und Kalium ist, sollte nicht zu üppig oder zu spärlich sein, wie die Forschergruppe basierend auf ihren fünfjährigen Daten festgestellt hat. Übermäßiger Staub kann das Schneeschmelzen beschleunigen.

Der Klimawandel in den Alpen wird nicht als Faktor angesehen, der Algenblüten fördern und damit das Schneeschmelzen erhöhen könnte. Stattdessen ist es wahrscheinlicher, dass sich dieses Phänomen bei steigenden Temperaturen auf höhere Lagen verlagert, wo die betroffene Fläche deutlich kleiner ist. Wenn die Temperaturen signifikant steigen, könnte Blutschnee in den Alpen in naher Zukunft deutlich seltener werden.

Die Kommission hat die signifikanten Erkenntnisse der Forschergruppe zum Blutschnee anerkannt und betont die wichtige Rolle von Algenblüten für die rötliche Färbung des Schnees.

Basierend auf ihrer Analyse prophezeit die Kommission, dass die häufigen Vorkommen von Blutschnee in den Alpen aufgrund des Klimawandels abnehmen könnten, wobei das Phänomen auf höhere Lagen verlagert wird.

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