Die Mehrheit der befragten Personen äußert den Wunsch, nach Syrien und Afghanistan umzuwandern.
Nach dem IS-inspirierten Anschlag in Solingen, der drei Leben forderte, wird über Maßnahmen im Zusammenhang mit der Immigration diskutiert. Eine überwältigende Mehrheit, laut einer RTL/ntv-Umfrage, plädiert für eine härtere Gangart, jedoch nicht im Sinne eines völligen Einreiseverbots für Syrer und Afghanen.
Nach dem islamistisch motivierten Angriff auf das Stadtfest in Solingen äußerte sich der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz. Er forderte die Bundesregierung zum Handeln auf, traf sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz und schlug sogar die Ausrufung eines "Notstands" vor. Merz argumentierte, dass Deutschland daraufhin keine Flüchtlinge aufnehmen müsste. Die AfD fand dies jedoch zu wenig und zu spät, während SPD und Grüne das Vorhaben als unrealistische Wahlkampfrhetorik kritisierten.
Die RTL/ntv-Umfrage befragte Personen zu ihren Meinungen über die diskutierten Maßnahmen. Die Ergebnisse waren in bestimmten Bereichen einheitlich. Beeindruckende 87% hielten es für angemessen und notwendig, kriminelle Syrer und Afghanen in ihre Heimatländer abzuschieben. Beide Länder befinden sich derzeit in Konfliktzonen, was eine Abschiebung aufgrund von anhaltender Gewalt und Menschenrechtsverletzungen erschwert. Das ungünstige politische Klima in diesen Regionen erschwert die Abschiebung, mit Bedrohungen durch die Taliban in Afghanistan und das Assad-Regime in Syrien.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte bereits nach dem Messerangriff in Mannheim, bei dem ein Polizist getötet wurde, die Überprüfung solcher Abschiebungen vorgeschlagen. Die Überprüfung ist noch im Gange. Eine Herausforderung für die Bundesregierung ist, dass der syrische Diktator Bashar al-Assad diese Personen selbst unter Inkaufnahme der diplomatischen Anerkennung und der Aufhebung von Sanktionen nicht zurücknimmt. Dies ist ein hoher Preis, wenn man die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen im syrischen Bürgerkrieg bedenkt. In Kabul müsste die deutsche Regierung mit dem Taliban-Innenminister Sirajuddin Haqqani verhandeln, der für zahlreiche Angriffe verantwortlich ist.
Auch innerhalb der SPD und Grünen gibt es Druck. 83% der SPD-Unterstützer und 66% der Grünen-Unterstützer sprechen sich für Abschiebungen in diese beiden Herkunftsländer aus. 93% der FDP- und BSW-Unterstützer sowie 89% der CDU/CSU-Unterstützer und 100% der AfD-Unterstützer zeigen ihre Unterstützung.
majority endorses stricter deportation policies
Es gibt auch breite Unterstützung für den Vorschlag, soziale Leistungen für abschiebepflichtige Ausländer zu stoppen. 73% stimmen zu, wobei 77% in Ostdeutschland dafür sind. Allerdings ist die Rechtmäßigkeit eines völligen Verzichts auf Existenzsicherung zweifelhaft, da sie gegen das Grundgesetz verstößt. Die höchste Zustimmung kommt von den Unterstützern der FDP und AfD, mit 95% bzw. 97%.
Der IS-Angreifer in Solingen sollte nach Bulgarien zurückgeschickt werden. Bulgarien wäre unter den Dublin-Regeln für den Mann verantwortlich gewesen, da er erstmals in Bulgarien in die EU eingereist war. Er konnte jedoch der Rückführung entkommen. Abschiebungen werden durch die Ablehnung ausländischer Länder oder unklare Herkunft schwierig, was es den Behörden und der Bundespolizei erschwert, sie effektiv durchzusetzen.
71% der Befragten stimmen dem Vorschlag zu, Personen, die einer Abschiebung unterliegen, nicht über ihre bevorstehende Ausweisung zu informieren. Das Problem besteht darin, dass sie die Möglichkeit verlieren, ihre Abschiebung vor Gericht anzufechten. Gerichte haben häufig geplante Abschiebungen aufgrund rechtlicher Lücken aufgehoben. Ein umstrittener Vorschlag ist, Personen, die abschiebepflichtig sind, bis zu ihrer Abreise in Gewahrsam zu nehmen. Trotz der rechtlichen Herausforderungen halten 69% dies für angemessen und notwendig.
Split opinion on knife ban and intake stop
Nach dem Anschlag in Solingen wies die Bundesregierung den Vorwurf zurück, in Mannheim untätig gewesen zu sein. Faeser plant, die Gebiete auszudehnen, in denen das Mitführen von Messern verboten ist. Oppositionspartien kritisierten dies als rein kosmetisch. Ob der Messerverbot den Täter in Solingen gestoppt hätte, bleibt unklar, doch argumentieren Befürworter, dass es der Polizei die rechtliche Befugnis gibt, zufällige Kontrollen durchzuführen. 68% unterstützen strengere Messerkontrollmaßnahmen, wie etwa ein fast völliges Messerverbot.
Allerdings gibt es für zwei andere diskutierte Maßnahmen geteilte Meinungen. 53% unterstützen die Wiedereinführung von permanenten Grenzkontrollen an den deutschen Außengrenzen, während nur 45% die Idee unterstützen, keine weiteren Personen aus Syrien und Afghanistan aufzunehmen. Trotz der geteilten Meinungen genießen permanente Grenzkontrollen in Ostdeutschland eine starke Unterstützung mit 59%, und ein allgemeines Verbot für Syrer und Afghanen, Asyl zu erhalten, findet 56% Unterstützung in Ostdeutschland.
Der Aufnahmestopp ist sehr umstritten, mit 99% Unterstützung bei AfD-Unterstützern, 60% bei CDU/CSU-Unterstützern und 67% bei BSW-Unterstützern. Die Grünen sehen nur 9% Unterstützung, während SPD-Unterstützer geteilter Meinung sind. Im Allgemeinen unterstützen Union-Wähler alle Maßnahmen, wobei Friedrich Merz innerhalb seiner eigenen Partei Unterstützung erhält.
Die Kommission, die sich auf die Bundesregierung oder eine relevante Behörde bezieht, prüft derzeit die Möglichkeit, die Abschiebung bestimmter Personen nach Syrien und Afghanistan erneut zu überdenken. Diese Überprüfung folgt der Empfehlung des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, der nach dem Anschlag in Solingen die Ausrufung eines "Notstands" vorschlug.
Die RTL/ntv-Umfrage ergab, dass eine überwältigende Mehrheit der Deutschen strenge Abschiebepolicies gegenüber kriminellen Syrern und Afghanen unterstützt. Dies beinhaltet 93% der CDU/CSU-Unterstützer und 100% der AfD-Unterstützer, was eine breite Unterstützung quer durch die politischen Lager für diese spezifische Maßnahme anzeigt.