Eiferer - Die laufenden Verfahren gegen die Terrororganisation "Reichsbürger" dauern an.
Heute findet vor dem Oberlandesgericht Frankfurt der Prozess gegen eine Gruppe von "Reichsbürger"-Verdächtigen statt, die mutmaßliche Terroristen sind. Es werden Zeugen wie Polizeibeamte, darunter Heinrich XIII. Prinz Reuß, ein Unternehmer aus Frankfurt, gehört. Er wird als Gehirn hinter der Gruppe beschuldigt.
Zugleich werden die Behörden weiterhin die Gruppe untersuchen und durchsuchten vermutete Anhänger in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein. Neun Personen werden beschuldigt, Mitglied einer terroristischen Gruppe zu sein oder sie zu unterstützen, in Frankfurt.
Nach dem Anklageschrift war die Gruppe angeblich einen Putsch planen, wobei die Angeklagten bewusst von Verlusten wussten. Sie hatten bereits Strukturen für ihre eigene Staatsordnung entwickelt, wobei Reuß als Staatsoberhaupt angesehen wurde.
In Stuttgart läuft auch der Prozess gegen das vermeintliche Militärarm der Gruppe. Ab dem 18. Juni wird in München ein Prozess gegen vermutete Mitglieder der Gruppe beginnen.
Gestern fand eine große Polizeiaktion statt, bei der sieben Standorte und drei Grundstücke in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein durchsucht wurden. Ein Sprecher des Bundesanwaltsamtes bestätigte die Nachricht. Das "Spiegel" hatte zuvor berichtet, dass die Angeklagten wiederholt über große Waffenbestände gesprochen hatten, die noch nicht gefunden wurden. Die Razzien sollen sich auf zwei Verdächtige aus Baden-Württemberg konzentrieren. Es gab keine sofortigen Verhaftungen.
Bemerkenswert ist, dass bei den Durchsuchungen in Bad Teinach-Zavelstein und Althengstett (beide im Calwkreis) einige interessante Details im Ermittlungsverfahren entdeckt wurden. Es wird jedoch nicht erwartet, dass das Bundesanwaltsamt konkrete Details darüber preisgeben wird.
Die Ermittlungen umfassen über 700 Polizeibeamte vom Bundeskriminalamt, der Bundespolizei und den Landespolizeien von Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Die "Reichsbürger" in Deutschland behaupten, dass das historische Reich (1871-1945) noch in Kraft sei. Sie akzeptieren nicht die Bundesrepublik und ihre Gesetze.
Am Frankfurt Oberlandesgericht konzentrierte sich der Prozess auf die persönlichen Beziehungen des angeklagten Ringleaders, Reuß. Themen wie seine Geschäfte, seine Online-Präsenz, seine Clubs, sein Auto-Kollektion, sein Finanzstatus, seine Konten und seine Häuser waren Gegenstand der Diskussion.
Die Verteidigung hat wiederholt die Anklageabgabe der Staatsanwaltschaft abgelehnt. Reuß selbst plant, während dem Prozess zu sprechen. Sein Anwalt, Roman von Alvensleben, betonte, dass "es sein inneres Bedürfnis ist, zu erklären, warum Gewalt niemals ein Ziel seines Lebens sein konnte". Der genaue Termin seines Aussagen ist noch nicht festgelegt.