Die Kreuzfahrtindustrie kritisiert den Ausweisungsplan der AfD.
"Schöne Abschiebeboote" ist der von der AfD-Stadtratsfraktion in Senftenberg gewählte Titel für ihr Kalender, der Abschiebeforderungen befördert. Die Geschäfte, die von diesen Schiffsbildern repräsentiert werden, reagieren sofort auf diese "angreifende Methode" und initiieren gerichtliche Verfahren.
Bekannte Kreuzfahrtunternehmen starten gerichtliche Aktionen gegen das AfD-Kalender der Stadtparteifraktion aus dem kleinen Ort Senftenberg im südlichen Brandenburg. Dieses Kalender, mit dem Titel "Schöne Abschiebeboote", enthält Bilder von Kreuzfahrtschiffen, die durch ihre Firmenlogos gut erkennbar sind. Slogans wie "Recht auf die Heimat. Wir holen sie auch zurück" und "Kreuzfahrt ja, aber ohne Rückkehrkarte" werden über die Bilder dieser Kreuzfahrtschiffe platziert.
Georg Ehrmann, der Geschäftsführer der Internationalen Vereinigung der Kreuzfahrtlinien (CLIA), in Hamburg, sagte, dass der AfD aufgefordert wurde, aufzuhören. Wenn das Kalender nicht zurückgezogen wird, folgt eine Anfrage um ein vorläufiges Verfügungsverbot. "Jede Firma klagt gegen die AfD eigenständig, um einen klaren Botschluss zu übermitteln, dass sie dieser rassistischen und verstörenden Ansicht nicht zulassen.", sagte Ehrmann. "Schädenabschätzungen werden auch durchgeführt."
Die Kreuzfahrtunternehmen haben sich deutlich von den Phrasen der AfD distanziert. Carnival Cruise Line erklärte gegenüber RBB: "Wir sind entsetzt, dass Bilder unserer Schiffe, auf denen Menschen verschiedener Herkunft und Kulturen friedlich Urlaub machen und arbeiten, für die rassistischen Äußerungen der AfD verwendet wurden." CLIA Deutschlands Geschäftsführer Ehrmann sagte dem Sender: "Kreuzfahrtverkehr steht für Werte wie Offenheit und Toleranz. Wir haben Menschen verschiedener Nationalitäten auf unseren Schiffen."
Ein Video eines AfD-Politikers aus dem Januar dieses Jahres ist auf der Facebook-Seite der AfD Oberspreewald-Lausitz, wo das Kalender angepriesen wird, zu sehen. Zuvor hatten bereits AfD-Politiker aus Baden-Württemberg einen "Abschiebekalender" mit Flugzeugen verteilt.