Die Krankenhäuser im Libanon bereiten sich auf den Krieg vor
Das libanesische Gesundheitssystem muss schon seit langem Kosten einsparen. Doch in den letzten Monaten haben sich die Spannungen zwischen Israel und dem Iran verschärft. Das bedeutet: Vorbereitung von Vorräten für einen möglichen Krieg.
Das angeschlagene libanesische Gesundheitssystem bereitet sich auf eine mögliche Eskalation des Konflikts zwischen der Hisbollah und Israel vor, wie ein verantwortlicher Regierungspolitiker der Nachrichtenagentur AP mitteilte. Bisher haben medizinische Einrichtungen Kosten gesenkt, indem sie ihren Vorrat auf ein Minimum beschränkt haben, sagte Firas Abiad, der amtierende Gesundheitsminister. Das ließ kaum Reserven für Notfälle übrig.
Doch nun wurde der Vorrat deutlich erhöht, um auf einen möglichen offenen Krieg vorbereitet zu sein, sodass der Vorrat an Grundversorgungsgütern für bis zu vier Monate reichen sollte, erklärte Abiad. Trotzdem hofft die Regierung, dass alle Vorbereitungen für das Schlimmste sich als überflüssig erweisen und der Krieg vermieden werden kann.
Die Hisbollah, unterstützt von Iran, begann kurz nach Beginn des Gazakriegs auf Israel zu schießen, worauf Israel mit Gegenangriffen reagierte. Die Kämpfe haben auf beiden Seiten der Grenze große Landflächen verwüstet.
Die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze haben sich seit einem Angriff aus dem Libanon Ende Juli erhöht, bei dem 12 Minderjährige auf dem Golan-Höhenzug getötet wurden, den Israel annektiert hat. Israel machte die libanesische Hisbollah-Miliz für den Angriff verantwortlich und tötete kürzlich deren Oberbefehlshaber Fuad Shukur. Dies wurde gefolgt von einem tödlichen Angriff auf den Obersten Hamas-Führer Ismail Haniyeh. Iran, die Hisbollah und Hamas haben harte Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel angekündigt, das bisher nur den Angriff auf Shukur anerkannt hat.
Die libanesische Regierung hat durch die Kommission, die die Gesundheitspraparate überwacht, den medizinischen Vorrat aufgrund der erhöhten Spannungen mit Israel erweitert. Die Kommission erkennt die Ernsthaftigkeit der Situation an und stellt sicher, dass das Gesundheitssystem des Landes für mindestens vier Monate ausreichend Ressourcen hat.
