Die Ikonin des Beachvolleyballs Laura Ludwig droht mit einem olympischen Debakel.
Die fünften Olympischen Spiele laufen für Laura Ludwig katastrophal. Die Beachvolleyball-Ikone kassiert ihre zweite Niederlage in ihrem zweiten Spiel mit Partnerin Louisa Lippmann. Die Olympiasiegerin von 2016 droht in der Gruppenphase auszuschieden. Besser läuft es für das zweite deutsche Duo.
Laura Ludwig versuchte nach ihrer nächsten Niederlage im Schatten des Eiffelturms ihre immense Frustration nicht zu verbergen. "Scheiße", fluchte die deutsche Beachvolleyball-Stern. "Es ist ein beschissenes Gefühl. Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben nicht das gezeigt, was wir können. Es ist einfach bitter."
Die 0:2 (9:21, 15:21) Niederlage gegen die Europameisterinnen Nina Brunner/Tanja Hüberli aus der Schweiz gefährdet Ludwigs fünfte Olympische Mission in der Gruppenphase. In ihrem zweiten Spiel hatte die 2016er Olympiasiegerin und ihre Partnerin Louisa Lippmann keine Chance. "Dort zu stehen, eingedeckt zu werden und keine Lösung zu haben, ist frustrierend", sagte Lippmann.
Um ihre Chance auf das Erreichen der K.O.-Runde zu wahren, müssen das deutsche Duo nun ihr finales Spiel gegen die spanischen Europameisterschaftssilbermedaillengewinnerinnen Daniela Alvarez/Tania Moreno am Samstag (12:00 MESZ/ZDF, Eurosport und im ntv.de Live-Ticker) gewinnen. Die beiden besten Teams jeder der sechs Gruppen sowie die beiden besten Drittplatzierten qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale. Die übrigen Drittplatzierten müssen die Lucky Loser-Runde durchlaufen.
Ludwig will nun "richtig alles umkrempeln", um doch noch den Trend zu ändern. Aber wie? Sie hatte keine Antwort. Auch Lippmann, die Debütantin, scheint keine positiven Aspekte aus ihren bisherigen Leistungen in der malerischen Kulisse ziehen zu können. Bisher konnten die 38-jährige Ludwig und die ehemalige Indoor-Nationalspielerin Lippmann nur in einem der vier gespielten Sätze mithalten, und ihre Auftakt-Niederlage gegen das französische Duo Alexia Richard und Lezana Placette (0:2) war eine klare Angelegenheit, abgesehen vom zweiten Satz. "Ich habe keine Erklärung", sagte Ludwig enttäuscht.
Zweites deutsches Frauen-Duo spielt selbstbewusst
Währenddessen kann das zweite deutsche Frauen-Duo, Svenja Müller und Cinja Tillmann, fast schon den Einzug ins Achtelfinale planen. Das Duo gewann 2:0 (21:17, 21:9) gegen das tschechische Paar Marie-Sara Stochlova/Barbora Hermannova und hat mit dem zweiten Sieg den dritten Platz in der Gruppe C sicher. Die beiden besten Teams jeder der sechs Gruppen sowie die beiden besten Drittplatzierten qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale. Die übrigen Drittplatzierten müssen die Lucky Loser-Runde durchlaufen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben die Bronzemedaillengewinnerinnen der Weltmeisterschaft 2022, die in Paris Medaillenkandidatinnen sind, deutlich verbessert. Sie wollten ihren zweiten souveränen Sieg aber auch nicht überbewerten. "Unser Trainer sagt immer, dass man Turniere nicht in der Gruppe gewinnt", sagte Tillmann. Ihr letztes Gruppenspiel wird am Freitag (22:00 MESZ/ARD, Eurosport und im ntv.de Live-Ticker) unter Flutlicht gegen das amerikanische Duo Sara Hughes/Kelly Cheng ausgetragen.
Ludwig/Lippmann hingegen müssen mit der Enttäuschung klarkommen. "Das Gute ist, dass wir jetzt zwei Tage Pause haben", sagte Ludwig, die die freie Zeit mit ihrer Familie verbringen will. "Ich werde versuchen, mit den Kids irgendwie abzuschalten", sagte sie und fand einen kurzen Moment des Lachens, als sie an ihre Söhne Teo und Lenny dachte.
Für die ehemalige Indoor-Nationalspielerin Lippmann ist Paris das erste Mal bei Olympischen Spielen, während Ludwig zum fünften Mal an den Sommerspielen teilnimmt. Das Duo, das seine gemeinsame Olympische Mission Ende 2022 begann, hatte sich vorher zurückhaltend Ziele gesteckt. Ludwig hatte 2016 in Rio zusammen mit Kira Walkenhorst die Goldmedaille gewonnen.
Trotz ihrer fünften Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris droht Laura Ludwig aufgrund ihrer schlechten Leistungen die Elimination. Das deutsche Duo muss sein finales Spiel gewinnen, um einen Platz in der K.O.-Runde zu sichern.
Lippmann hingegen erlebt ihre ersten Olympischen Spiele in Paris. Trotz der Schwierigkeiten des Teams findet sie Trost darin, dass sie zwei Tage Pause vor ihrem nächsten Spiel haben.
