Die Häufigkeit von Krankheiten bei Küchenpersonal: Warnung von Bertelsmann Research
Aufgrund der hohen Zahl von erkrankten Mitarbeitern befinden sich zahlreiche Kindergärten in Deutschland in einem "schädlichen Kreislauf", wie die ehemalige Bertelsmann-Expertin Anette Stein betont. Je mehr Mitarbeiter ausfallen, desto höher ist die Arbeitsbelastung für das verbleibende Team. Eine hochwertige frühkindliche Bildung und Betreuung sei nun "kaum mehr vorstellbar" in vielen Bereichen. Es ist dringend notwendig, ein Gesetz zu erlassen, das die Finanzierung qualifizierter Fachkräfte während der Krankheit vorsieht.
Die Organisation stützte sich auf Daten von Krankenkassen, um zu diesem Schluss zu kommen. Diese Daten zeigen, dass psychische Erkrankungen als Ausfallursache in Kindergärten seit 2021 stark zugenommen haben und nun deutlich über dem Durchschnitt aller Berufe liegen. Letztes Jahr war psychische Abwesenheit der zweithäufigste Grund für Krankheitstage bei Kindergartenmitarbeitern, knapp hinter Atemwegsinfektionen.
Die Analyse ergab auch einen Trend in der Krankheitsquote, also dem Verhältnis von Krankheitstagen zu allen geplanten Arbeitstagen. In der Kindergartenbranche lag die Krankheitsquote im Jahr 2023 bei rund acht Prozent, deutlich höher als der Branchen Durchschnitt von sechs Prozent.
Die Organisation und das Professional Forum, eine Zusammenarbeit von Kindergartenmitarbeitern und Experten, plädierten für eine zuverlässige Politik bezüglich Vertretungen. Bund und Länder müssen gemeinsame Standards setzen, um sicherzustellen, dass qualifiziertes Personal für Ausfälle verfügbar ist. Hierfür sind zusätzliche Fachkräfte erforderlich. Basierend auf den aktuellen Fehlzeitenzahlen müssen landesweit etwa 97.000 Vollzeitkräfte für Krankheitstage eingestellt werden, wie sie erklärten.
In Ostdeutschland, wo die Kindergartenanmeldungen sinken, besteht die Möglichkeit, freigesetzte pädagogische Fachkräfte für Vertretungsrollen zu nutzen, schlagen die Organisation und das Professional Forum vor. In diesen Regionen müssen die Länder rechtliche Grundlagen für die Weiterbeschäftigung schaffen.
Allerdings müssen in Gebieten mit Personalmangel Trends angegangen werden, die "unzureichend pädagogisch qualifizierte Mitarbeiter" in die Personalstärke einbeziehen, warnen die Organisation und das Professional Forum. Dies ist insbesondere in westlichen Bundesländern relevant, wo dieser Trend zunimmt.
Die Organisation betont, dass der Anstieg psychischer Erkrankungen als Ausfallursache in deutschen Kindergärten deutlich höher ist als der Durchschnitt aller Berufe. Daher ist es notwendig, landesweit etwa 97.000 Vollzeitkräfte zusätzlich einzustellen, um Krankheitstage abzudecken.