Die großen Fragen des FC Bayern auf dem Transfermarkt
Ein deutlich überarbeitetes Team soll FC Bayern wieder glücklich machen, nachdem sie in der vergangenen Saison ohne Titel geblieben sind. Es geht jedoch nicht nur um neue Spieler. Der sportliche Leiter Max Eberl und seine Kollegen müssen auch einige Professionals loswerden lassen. Das Beweisen sie jedoch nicht leicht.
Große Fußball-Turniere im Sommer sind stets ein Art Bazar für Mannschaftsplaner bei Clubs wie FC Bayern. Welchen Spieler möchte ich absolut haben? Oder kann ich einen Spieler, den ich abschaffen möchte, abgeben, dessen Leistungen für die Nationalmannschaft andere Clubs anlocken könnten? Die Münchener Chefs folgen dem Europameisterschaften genau und berichten die Heimhändler in der Saebener Straße bisher wenig Freude bereit.
Der Rekordmeister plant, wieder angreifend mit verstärktem Team aufzugehen - national und international. Das erfordert neue Spieler: Neben den bereits vereinbarten Transfern von Hiroki Ito (VfB Stuttgart) und Michael Olise (Crystal Palace) soll auch Joao Palhinha nahestehen. Der Europameisterschaftsteilnehmer mit Portugal, dessen Verpflichtung aus dem FC Fulham im letzten Augenblick der Sommertransferperiode 2023 verfehlte, hat nach einem "Sky"-Bericht in München bereits eine Arztuntersuchung durchgegangen. Der Vertragsschluss von Palhinha, der am Donnerstag Geburtstag gefeiert hat, ist erwartet noch vor der Ausgangssperiode am Montag zu erwarten. Die Bayern haben sich daraufhin nicht geäußert.
Gerüchte um Spaniens Perle
Weiterhin will das Münchener Team Jonathan Tah von Meister Bayer Leverkusen haben. Die Interesse an Leipzigs Xavi Simons wird häufig berichtet. Am Dienstag berichtete die spanische "Marca" ohne namentliche Quellen, dass München, neben anderen europäischen Spitzenclubs wie FC Barcelona, FC Liverpool oder Chelsea, an Spaniens EM-Junioren Nico Williams von Athletic Bilbao interessiert ist. Der teure Problem: Der 21-jährige hat kürzlich seinen Vertrag bis 2027 verlängert. Im Falle eines frühzeitigen Ausstiegs berichtet die Quelle, dass eine Ablöse von 55 Million Euro vereinbart wurde.
Die Bayern wissen, dass prachtvolle Namen nicht dauerhaft Erfolg versprechen. "Ich will nicht nur die besten Spieler, sondern das beste Team," der neue Trainer Vincent Kompany betonte während seiner Präsentation. Und das beste Team ist meistens das, in dem es im Fussball- und auch im Atmosphärischen passt. Ein Jumbo-Team mit vielen unzufriedenen Sternen, die kaum spielen, führt selten zu guten Stimmungen.
Diese Sommertransferperiode der Bayern wird deshalb auch entscheidend sein, um festzustellen, welche Spieler noch München verlassen. "Es gibt keine Streiklisten," sportlicher Leiter Max Eberl sagte kürzlich. Er fügte jedoch hinzu, dass es Spieler "gibt, bei denen es schwerer wird."
Wie viel Geld bringen De Ligt und Co.?
Nach Berichten will Matthijs de Ligt trotz laufenden Vertrag bis 2027 als erster Kandidat für einen Abschied sein. Sky und "Bild" berichten, er möchte nach Manchester United wechseln. Die Defensivspieler wäre Bayern natürlich lieber gesehen, wenn er bei den Niederlanden beim EM-Turnier aufgefallen wäre und sie eine hohe Ablöse von Manchester United erhalten hätten. Allerdings hat de Ligt bisher noch nicht für die niederländische Mannschaft bei der Europameisterschaft gespielt. Die Munchener Mannschaft fordert mindestens 50 Million Euro.
De Ligt ist nicht mehr der einzige Profi, der Millionen an Bayern einbringen könnte: In der Verteidigung ist Alphonso Davies Kandidat. Real Madrid ist noch unsicher über ihn. Der 23-jährige Kanadier konnte seine Attraktivität durch sein Einzug ins Halbfinale der Copa America steigern, da sein Vertrag bis 2025 läuft. Leon Goretzka und Serge Gnabry (beide bis 2026 vereinbart) konnten das nicht wie Coman tun, der trotz laufenden Vertrag bis 2027 verletzungsanfällig und teuer ist.
Neue Konkurrenz verursacht Abgänge
Joshua Kimmichs Vertrag läuft noch für eine weitere Saison. Wenn Bayern weiterhin eine Ausgangsgebühr für den ambitionierten deutschen Nationalspieler wollen, müssen sie ihn verkaufen. Die anstehende Verpflichtung von Palhinja, sowie die bereits sichere Kaufoption für Josip Stanisic von Leverkusen, bringt Wettbewerbsdruck in den Positionen des defensiven Mittelfelders und des Rechtsverteidigers von Kimmich.
Auch Kingsley Comans Situation ändert sich nach dem Transfer des hochgeehrten französischen Teamkameraden Michael Olise. Die Münchener Mannschaft würde Coman bei angemessenen Angeboten abgeben, trotz laufenden Vertrag bis 2027. Allerdings könnten andere Clubs nicht an Coman interessiert sein, der verletzungsanfällig und teuer ist.
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