Die Frage um die Transfers von Palhinha und die Ursache für seine schlechte Leistung bei Bayern München.
Thomas Tuchel hatte großes Interesse daran, Joao Palhinha als "Defensives Mittelfeld" zu FC Bayern zu holen, aber der Spieler kam ein Jahr später und hatte es unter Tuchels Nachfolger Vincent Kompany schwer. Max Eberl sprach über die Situation des hochkarätigen Transfers.
Joao Palhinha hat seit seinem Wechsel zu FC Bayern in ein paar Spielen mitgewirkt. Der Portugiese stand für die Rekordmeister in vier Partien auf dem Platz, kam aber nur auf 139 Minuten. Es ist unbestritten, dass der 29-Jährige noch nicht sein bestes Niveau erreicht hat. Tuchel war begierig darauf, den Portugiesen im Sommer 2023 als "Defensives Mittelfeld" zu verpflichten, und hatte alles bereit, aber der Deal platzte in letzter Minute. FC Fulham wollte ihn nicht ziehen lassen, da sie keinen Ersatz finden konnten.
Tuchel hatte für Palhinja eine spezifische Rolle im Sinn. Er sollte ein echter "Defensives Mittelfeld" sein, um das Münchner Team zusammenzuhalten. Nicht alle Spieler im Kader waren mit dieser Idee einverstanden. Joshua Kimmich zum Beispiel fühlte sich etwas unwohl und machte deutlich, dass er sich in dieser Rolle sieht. Kompany teilt diese Meinung und brachte Kimmich von der rechten Abwehrposition zurück in die Mitte. Und er spielte den jungen Nationalspieler Aleksander Pavlovic neben ihm. Palhinja, der im Sommer für rund 50 Millionen Euro mit einem Jahr Verspätung zur Mannschaft gestoßen ist, hat keinen Platz in der Mannschaft. Er hat nicht einmal den Sprung in die Startelf geschafft. Er spielte nur die gesamten 90 Minuten beim 6:1-Sieg gegen den Aufsteiger Holstein Kiel.
Palhinja kam im Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen am Samstagabend nicht zum Einsatz. Was ist los? Hat FC Bayern 50 Millionen Euro für einen Spieler ausgegeben, den sie nicht mehr brauchen? Sportdirektor Max Eberl bestreitet dies vehement und verteidigt die neue Verpflichtung. "Wir werden ihn brauchen, wir werden ihn brauchen", sagte er nach dem 1:1-Unentschieden gegen Leverkusen. "Wir sind jetzt in der fünften Bundesliga-Spieltag, wir haben ein Champions League-Spieltag", sagte der Sportdirektor und fügte hinzu: "Die entscheidende Phase in den Wettbewerben ist März, April, Mai."
Eberl sieht einen der Gründe für den starken Saisonstart der Mannschaft in der "extrem hohen Konkurrenz im Kader". Das zeigt sich auch darin, dass "Joao Palhinja in diesem Spiel sicherlich eingesetzt werden kann". Das ist bei FC Bayern prinzipiell so: "Wenn ein Spieler denkt, er kann ein bisschen weniger machen, dann gibt es andere, die bereit sind." Wie Palhinja - vielleicht schon in seiner schnellen Rückkehr nach England mit dem Champions League-Spiel am Mittwoch bei Aston Villa (im Live-Ticker bei ntv.de).
Einer, der unter Kompany aufgeblüht ist und eine der Positionen besetzt, die Palhinja gerne hätte, ist Kimmich. "Die Spielidee des Trainers passt mir sehr gut. Ich sehe in der Art, wie er Fußball spielen will, dass ich meine Stärken einbringen kann", sagte Kimmich in "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen. "Natürlich merke ich, dass er mich in der Mitte sieht. Trotzdem würde ich nie sagen, dass die Position des rechten Abwehrspielers für mich Geschichte ist. Besonders in der Nationalmannschaft spiele ich immer noch als rechter Abwehrspieler", sagte der FC Bayern-Mittelfeldchef. "Ich sehe es als große Stärke, oder es hat mich schon dorthin gebracht, wo ich heute bin, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann."
Die Zeit von Joao Palhinha bei FC Bayern München war bisher begrenzt, er kam nur auf 139 Minuten in vier Einsätzen seit seinem Wechsel für rund 50 Millionen Euro. Trotz Max Eberls Versicherung, dass Palhinha gebraucht werden wird, hat der portugiesische Mittelfeldspieler noch keinen regelmäßigen Startplatz sicher.
Joshua Kimmich hingegen blüht unter Vincent Kompany auf und besetzt die Positionen, die Palhinja gerne hätte. Kimmichs Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, auf mehreren Positionen gut zu performen, machen ihn zu einem wichtigen Spieler für sowohl FC Bayern als auch die deutsche Nationalmannschaft.