Die Europawahlen könnten für die Union ein Erfolg werden.
Heute können Deutsche zwischen 35 Parteien und Vereinigungen wählen. Umfragen zeigen, dass die CDU und CSU eine überragende Führung haben. Zudem stimmen Einwohner in einigen Regionen für kommunale Parlamente ab. Die politische Landschaft in Thüringen, Brandenburg und Sachsen wird besonders spannend sein, da Bürger auf die Leistung der AfD warten.
Über 360 Millionen Bürger in der EU können heute stimmen, von denen etwa 65 Millionen in Deutschland leben. Der Wahltag begann am Donnerstag mit den Niederlanden, die ihre Stimmen abgaben. Es gibt 720 Sitze im Europäischen Parlament, von denen 96 aus Deutschland stammen. Diese Wahl ist nicht nur die größte demokratische Abstimmung weltweit, sondern auch die einzige, die Grenzen überschreitet.
In Deutschland haben etwa 1400 Kandidaten für diese Positionen kandidiert, und Umfragen zeigen, dass die CDU und CSU am Ende der Tage mit großem Abstand gewinnen werden, gefolgt von der SPD, den Grünen und der AfD. Eine Vorhersage der Verteilung der Sitze im neuen Europäischen Parlament wird am Sonntag zwischen 20:15 und 20:30 Uhr erwartet. Die ersten vorläufigen Ergebnisse aus verschiedenen EU-Ländern werden ab 23:00 Uhr erwartet.
In Deutschland werden neben den Europawahlen auch Kommunalwahlen parallel abgehalten. Dies betrifft Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Sachsen-Anhalt. In einigen dieser Regionen werden Entscheidungen über Kreistage, Stadträte und Kreisversammlungen getroffen.
In Thüringen, wo zwei Wochen zuvor Kommunalwahlen stattfanden, können Bürger jetzt entscheiden, wer ihr zukünftiger Bezirkspräsident oder Bürgermeister wird. In 15 Bezirken und Freien Städten findet eine Stichwahl statt, in neun von ihnen mit AfD-Kandidaten. Die Partei hatte in den ersten Kommunalwahlen Sitze in den kommunalen Parlamenten erlangt, aber sie konnten keine Rathäuser und Bezirksämter kontrollieren. Die Leistung von Parteien in Brandenburg und Sachsen ist ebenfalls bemerkenswert - diese Regionen gelten als Maßstab für die Stimmung vor den Landtagswahlen im September.
Der letzte Tag der Europawahlkampagne in Deutschland war von Rallys, Rallys und Aufrufen zu Wählen geprägt. Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigte während der SPD-Wahlkampagne seine Ukraine-Politik und versicherte, es gäbe keine NATO-Soldaten in dem Land. Allerdings überlegt Frankreich, Militärberater nach Ukraine zu schicken.
Tausende von Menschen protestierten am Vortag der Wahl gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in verschiedenen Städten. Eine Koalition von Bürgerrechtsorganisationen hatte solche Proteste in Städten wie Berlin, Hamburg, München, Köln und Dresden fordern. Nach Schätzungen der Polizei versammelten sich etwa 15.000 Personen in Berlin. Auf Plakaten waren Slogans wie "Herz statt Hass", "Menschenrechte statt Rechtsextremisten" und "Vielfalt ohne Alternative" zu lesen.
Die Wahlkampagne war von Angriffen auf Politiker geprägt, die in einem Angriff auf einen AfD-Politiker in Dresden kulminierten. Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen verzögerte mehrere Verpflichtungen nach einem physischen Angriff am Freitagabend.
CDU-Vorsitzender Friedrich Merz rief in seinem wöchentlichen E-Mail seine Anhänger dazu auf, die Konservativen zu unterstützen, da sie für die Amtsinhaberin der EU-Kommission Ursula von der Leyen wählen könnten. Von der Leyen genießt in Europa und weltweit große Respekt, so Merz. Eine Stimme für Kontinuität in Europa könne durch ihre Wahl als EU-Kommissionärin abgegeben werden.
Die 65-jährige von der Leyen kandidiert für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission. Sie hat das Amt seit 2019 inne. Als Kommissionärin leitet sie etwa 32.000 Mitarbeiter, die nicht nur neue EU-Gesetze vorschlagen, sondern auch die Einhaltung europäischer Verträge überwachen. Sie besucht auch die meisten bedeutenden internationalen Gipfeltreffen, um als Vertreterin der EU aufzutreten.