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Die Europäische Kommission warnt vor möglichen Strafzöllen auf aus China importierte Elektroautos.

Der Wettbewerb um die Absatzmärkte für Elektrofahrzeuge verschärft sich. Mögliche Strafzölle der EU auf chinesische Elektroautos bedrohen die Interessen der deutschen Hersteller.

Chinesische Elektroautos sind in der Regel rund 20 Prozent günstiger als in der EU hergestellte...
Chinesische Elektroautos sind in der Regel rund 20 Prozent günstiger als in der EU hergestellte Modelle.

Internationaler Handel - Die Europäische Kommission warnt vor möglichen Strafzöllen auf aus China importierte Elektroautos.

Die EU-Kommission überlegt, umfassende vorläufige Abgaben auf chinesische Elektroautos anzuwenden. Das Amt hat diesen Plan kürzlich bekannt gegeben, wobei die Einführung dieser Steuern (bis zu 38,1%) davon abhängt, dass die Angelegenheit mit China gelöst wird. Sie würden dann ab dem 4. Juli eingeführt, wenn die EU dies für die Einführung dauerhafter Steuern notwendig findet.

Kritik kam von China und deutschen Automobilherstellern. Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnte vor einem "Zollkrieg".

Seit Herbst untersucht die EU-Kommission, ob chinesische Elektroautos von verzerrten Subventionen profitieren. Nach der Aussage profitieren chinesische Elektroautos typischerweise um 20% von EU-Herstellern. EU-Kommissarin Ursula von der Leyen sagte bei der Ankündigung der Untersuchung: "Der Preis dieser Autos wird durch massive staatliche Subventionen künstlich verzerrt - das verzerrt unser Markt."

Die Kommission hat nun vorläufig festgestellt, dass der Wertezugang für Batterie-elektrische Fahrzeuge in China von ungerechtfertigten Subventionen profitiert. EU-Hersteller könnten daran Schaden nehmen. Deshalb drohen die Kommission nun Steuern zwischen 20% und knapp 40%. Zuvor wurde nur eine 10%ige Steuer angewendet. Jede zusätzliche Steuer würde anschließend angewendet, wie in der Ankündigung angegeben.

Genauer gesagt soll BYD mit 17,4% Steuern, Geely mit 20% und SAIC mit 38,1% Steuern belastet werden. Andere Hersteller sollen 21% Steuern zahlen, und für Unternehmen, die sich nicht an der Untersuchung beteiligt haben, beträgt die Steuer 38,1%.

Die chinesische Außenministerium reagierte kritisch auf die Untersuchung und bezeichnete sie als Protectionismus. Sprecher Lin Jian in Peking sagte: "Die EU sucht einen Vorwand, um Zölle auf importierte Autos aus China zu erheben, was die internationalen Handelsregeln verletzt. Am Ende wird dies die Interessen Europas schaden." Gestern hatte Lin bereits angekündigt, dass China nicht stillsitzen werde und seine Interessen verteidigen werde.

Die Automobilindustrie-Vereinigung (VDA) kritisiert die Bedrohung der EU-Kommission, hohe Zölle auf chinesische Elektroautos in Zukunft zu erheben. VDA-Präsidentin Hildegard Müller sieht die Steuern als Hindernis für die globale Zusammenarbeit. Deshalb steigt die Gefahr von zunehmenden Handelskonflikten, betonte sie am Mittwoch. "Tatsächlich: Zölle auf importierte Elektroautos aus China sind nicht hilfreich, um die Wettbewerbsstellung der europäischen Automobilindustrie zu verbessern", sagte sie am Mittwoch. Auch China müsse mit konstruktiven Vorschlägen an Europa herantraten.

Die Handels- und Industrie-Kammer (DIHK) warnte vor der möglichen Entwicklung stärkerer Handelskonflikte.

China ist der weltgrößte Automobilmarkt und somit von großer Bedeutung für deutsche Automobilhersteller. Gegenmaßnahmen würden von diesen Unternehmen ergriffen. So exportiert z.B. BMW die 4-Serie und die 7-Serie aus der EU nach China. Die Münchner Firma teilt keine konkreten Angaben über den Umfang mit. Porsche würde auch von solchen Maßnahmen betroffen sein, da China ein wichtiger Markt für Porsche ist und alle Fahrzeuge von Europa kommen. Audi erwartet, 60.000 Fahrzeuge im Jahr 2024 zu verkaufen.

Im Jahr 2022 machten 30% der Umsätze von Mercedes aus China aus. Der Wolfsburger Kernmarkenkonzern VW verkaufte 2023 fast die Hälfte seiner Autos dort, aber fast ausschließlich aus lokaler Produktion. Nach Angaben des Automobilberatungsunternehmens JSC Automotive Consulting, das regelmäßig die Registrierungszahlen in China analysiert, beträgt der Anteil importierter VW-Fahrzeuge in China 0,6%. Bei Audi beträgt er 9%, bei BMW 13%, und bei der Mercedes-Benz-Gruppe 20%. Bei Porsche waren es 100%, da es keine lokale Produktion gibt.

Ein heftiger Preiskampf herrscht in China unter Elektroauto-Marken, wobei deutsche Konkurrenten sich gegen Konkurrenten wie Tesla und chinesische Unternehmen wie BYD oder Nio behaupten wollen. BMW, Mercedes, VW und andere könnten möglicherweise die ersten Ziele chinesischer Gegnahmen sein. Die Chinesische Handelskammer in Brüssel hatte bereits am 22. Mai darauf hingewiesen, dass China überlegte, Tarife von bis zu 25% auf importierte Autos mit großen Motoren zu erheben.

Deutsche Unternehmen könnten größere Folgen als nur chinesische Gegnahmen erleiden; sie könnten auch von den EU-Maßnahmen selbst betroffen sein, da viele dieser Unternehmen in China produzieren, um sie in Europa zu exportieren. So baut z.B. Mini den elektrischen Cooper zusammen mit dem chinesischen Autohersteller Great Wall in China. Das VW-Konzern-Tochterunternehmen Cupra plant die Vorstellung des Tavascan im Herbst, der das erste und einzige Modell ist, das aus China in die EU exportiert wird.

BMW importiert den iX3 aus China in die EU, während Mercedes die Smart-Fahrzeuge vollständig mit seinem Mehrheitsaktionär Geely in Xi'an, China, baut und nach Europa exportiert. Die Kommission hat nicht ausdrücklich erkundet, welche Modelle von deutschen Herstellern unter welchen Steuern stehen würden.

Die Europäische Union hat ähnliche Schritte wie die Vereinigten Staaten unternommen, wenn es um die Einführung von Zöllen auf verschiedene chinesische Produkte geht. Die USA hatten zuvor Zölle auf Elektroautos, Halbleiter, Sonnenzellen, Kräne und andere Produkte aus China im April des vergangenen Jahres wegen der Behauptung eingeführt, dass Beijing den Markt durch bedeutende staatliche Subventionen verzerrt. Diese Maßnahmen beinhalteten auch die Behauptung, dass chinesische Produkte absichtlich auf die USA und Europa gerichtet würden. China lehnt diese Behauptungen ab, indem es sagt, dass die Industrien auf Innovation aufbauen und sich am Kampf gegen den Klimawandel beteiligen.

2023 erlebte eine deutliche Steigerung von fast 78% im Export chinesischer Autos, insgesamt 1,2 Millionen, wie Berichte aus staatlicher Seite berichten. Deutschland, insbesondere, erlebte eine Steigerung von 47,6% an neu registrierten chinesischen Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr, wie Daten von der Bundesverkehrsverwaltung zeigen. Obwohl beeindruckend, sind diese Zahlen im Vergleich zu Konkurrenten aus anderen Ländern eher unbedeutend. Der chinesische Elektrofahrzeughersteller BYD erweitert derzeit seine Transportwege nach Europa und errichtet eine Fabrik in Ungarn, um den EU-Markt als Tor zu dienen und langwierige Seeübertragungen zu vermeiden.

China startet eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen Chemikalien aus Europa, den USA, Japan und Taiwan

Die Befürchtung unter Wirtschaftsakteuren ist, dass diese gegenseitigen Strafzölle eskalieren könnten in einen Handelskrieg, der mehr als nur die direkt betroffenen Unternehmen betrifft. Die Handelsministerium der Volksrepublik China hat eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen Chemikalien aus der EU, den USA, Japan und Taiwan eingeleitet. Wenn Produkte durch hohe Zölle künstlich verteuert werden, können sie unrentabel werden, was zu einer Reihenwirkung auf Lieferanten und Logistikunternehmen führen kann.

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