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Die Donner-Tennis-Show von Felix Lebrun erschüttert Paris.

Bronzefete mit dem Bruder

Die Donner-Tennis-Show von Felix Lebrun erschüttert Paris.

Frankreich schnappt sich die nächste Bronzemedaille im Tischtennis. Diesmal führte das Team um Felix Lebrun, der bereits im Einzel eine Medaille gewonnen hatte, das packende Duell gegen Japan in zwei Einzeln an.

In der Arena Sud 4 brach eine riesige Party aus: Frankreichs Tischtennis-Spieler feiern ihre zweite Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen vor heimischem Publikum. Nach dem dritten Platz von Felix Lebrun, dem 17-jährigen Sensationsspieler und aktuellen Fünften der Weltrangliste, im Einzel sicherte sich das Team ebenfalls Bronze. Das Mannschaftsspiel ging hin und her, doch am Ende siegte Lebrun mit 3:1 gegen Hiroto Shinozuka im entscheidenden Match. Kein Zweifel: Lebrun hat in den letzten Monaten und besonders bei diesen Olympischen Spielen sensationell gespielt.

Die japanische Mannschaft muss die Stärke ihres Gegners bereits bei der Bekanntgabe der Paarungen für das fünfte Spiel dieser Dreisatz-Partie erkannt haben. Als Felix Lebrun seinen vierten Matchball verwandelte, war die Euphorie in dieser Halle, die seit Tagen die Power eines Fußballstadions ausstrahlte, nicht mehr zu bremsen. Zunächst sprang er seinem Bruder Alexis in die Arme, dann feierte er mit Simon Gauzy. Die beiden hatten mit einer herausragenden Leistung im Doppel gegen die Topspieler Tomokazu Harimoto und den überraschenden Linkshänder Shinozuka den Grundstein für diesen Erfolg gelegt.

Gauzy geht ab

Noch frisch im Gedächtnis war die Musik aus dem Finale der Euro 2016, als der DJ "Freed from desire" auflegte und die Fans ekstatisch schrien. Gauzy ging ab, rannte wie ein Derwisch um den Tisch und brüllte vor Freude. Was für ein Moment. Die Spieler tanzten zusammen und genossen diese großartigen Momente des Glücks. Schon außergewöhnlich genug. Doch mit gerade mal 17 Jahren hat Felix Lebrun nun einen Karrierehöhepunkt erlebt, der emotional schwer zu toppen sein wird. Zweimal Bronze, zweimal in einer Halle, die so laut war wie ein Formel-1-Rennen - und das alles vor heimischem Publikum und unter den Augen von großen Stars wie Zinedine Zidane.

Doch der Weg zur zweiten Medaille war spannender als erwartet. Felix Lebrun gewann die ersten beiden Sätze, wurde jedoch im dritten Satz immer unkonstanter, je stärker der japanische Spieler in langen Rallys wurde. Hatte der junge Franzose die intensiven Wochen in Paris nun doch noch eingeholt? Shinozuka rettete sogar einen Satzball und hatte im Endspurt des dritten Satzes unglaubliches Netz- und Kanten-Glück. Mehrmals sprang der Ball so ab, dass Lebrun geschlagen war. Auch schlecht startete er in den vierten Satz, als Shinozuka eine knappe Führung übernahm. Doch der Franzose kämpfte sich zurück, genau wie er es gegen den Deutschen Dimitri Ovtcharov im Einzel getan hatte. Keine Nerven, oder sehr wenige.

Lebrun hält es spannend

Er brachte sich wieder unter Kontrolle, fand seine Konzentration und erspielte sich erneut Matchbälle. Er brauchte zwei weitere Chancen gegen den furchtlosen japanischen Spieler. Die Fans saßen auf der Kante, genau wie die französische Ecke. Sie waren bereit zu feiern, mussten aber noch mehrere Male warten. Erst der vierte Versuch war erfolgreich. Ein mächtiger Vorhand-Schlag von Shinozuka konnte nicht mehr zurückgeholt werden. Endlich konnte die Party beginnen. Wer Gold holen wird, entscheidet sich um 15 Uhr. Dann treffen die aktuellen Olympiasieger China und Schweden aufeinander. Die deutsche Mannschaft war im Viertelfinale von den Schweden mit 0:3 besiegt worden, im letzten Match von Legende Timo Boll.

Lebrun hatte bereits am selben Tag seine Nervenstärke bewiesen. Im Top-Duell gegen den ehemaligen japanischen Wunderkind Harimoto stand er drei Matchbällen im fünften Satz gegenüber. Mit einem aggressiven und furchtlosen Spiel konterte er alle Angriffe in diesem packenden Hochgeschwindigkeitsduell, das kaum lange Rallys hatte. Beide Spieler gingen volles Risiko. Plötzlich stand es 10:10. Lebrun erspielte sich seinen ersten Matchball. Mit einem gnadenlosen Vorhand-Schlag gegen den japanischen Aufschlag schickte er sich und das Stadion in Ekstase. Lebrun sprang vor Freude, denn er wusste, wie wichtig dieser Sieg war. Frankreich führte nun 2:0 in diesem Mannschaftswettbewerb.

Die nächsten beiden Duelle gingen an Japan. Alexis Lebrun kämpfte gegen die Niederlage, war jedoch klar unterlegen gegen Tomagi. Obwohl beide in der Weltrangliste nah beieinander liegen - der Franzose auf Platz 18, der Japaner auf Platz 16 - waren die Machtverhältnisse am Tisch klar. Die Asiaten kürzten das Spiel und hatten in der nächsten Partie die Oberhand. Keine Überraschung, denn Harimoto ist klar besser als Gauzy, der tapfer kämpfte, aber den besten Tag seines Lebens gebraucht hätte, um zu gewinnen. Doch dann kam Felix Lebrun, das Wunderkind. Er hielt stand unter Druck: Bronze, Ekstase.

Das französische Team feierte seinen Triumph in der Arena Sud 4 und sicherte sich damit die zweite Bronzemedaille im Tischtennis bei den Olympischen Spielen in Paris. Nach seinem Erfolg im Einzel spielte Felix Lebrun eine entscheidende Rolle bei diesem Sieg und besiegte Hiroto Shinozuka aus Japan im entscheidenden Match mit 3:1.

Als der DJ "Freed from desire" auflegte, ging Gauzy ab, verkörperte die Aufregung und rannte jubelnd um den Tisch, genoss diesen Moment nach ihrem beeindruckenden Comeback gegen Japan.

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