- Die DLV-Eskadrone jagt uns und hört nicht auf.
Am Freitag steht alles auf dem Spiel. Dann finden die Vorläufe im 4x400-Meter-Staffellauf statt. Doch zunächst konzentrieren sich die Läufer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) noch auf den vergangenen Freitagabend.
Da verpasste das gemischte Staffelteam klar die Finalrunde und belegte im Vorlauf den siebten Platz. Der Startläufer Jean Paul Bredau lieferte nicht seine übliche Leistung ab: Nach der Anreise nach Paris mit einer Saisonbestzeit von 45,03 Sekunden erreichte er im Staffellauf nur 46,58 Sekunden. Nach dem enttäuschenden Lauf sagte er: "Es ging heute nicht um die Form. Es ging vielmehr darum, was vor dem Staffellauf passiert ist. Einige Entscheidungen wurden getroffen, mit denen nicht jeder einverstanden war." Und der 25-Jährige fügte hinzu: "Der DLV hat klar kommuniziert, dass die Besten Vier laufen sollten. Aber es wurde anders entschieden."
Die mit Bredau verbundene Läuferin Luna Bulmahn schrieb auf Instagram, dass sie auf dem Papier die zweitbeste deutsche 400-Meter-Läuferin war. Nicht für das gemischte Staffelteam berücksichtigt zu werden, war nicht ihre Entscheidung, wie sie sagte. Stattdessen liefen Alica Schmidt, Manuel Sanders und Eileen Demes.
Streit in der DLV-Staffel
Tatsächlich hatte Bulmahn kurz vor den Spielen eine persönliche Bestzeit von 51,72 Sekunden erzielt, während Schmidts Saisonbestzeit 52,18 Sekunden beträgt. Schmidt ist ein regelmäßiges Mitglied der Staffel und hat in letzter Zeit bessere und konstantere Leistungen gezeigt, auch zum Olympiaticket für Paris beigetragen.
Bulmahn wird nach der Kontroverse nicht in Paris antreten. Bredau durfte im Einzelnen 400 Meter laufen, scheiterte aber an den Halbfinals. Seine Zeit von 45,40 Sekunden reichte weder für den Sieg noch für eine der beiden schnellsten Zeiten. Danach sagte er, dass er für das 4x400-Meter-Staffellauf zur Verfügung stehe.
Diskussion um Alica Schmidt eskaliert
Nach internen Diskussionen entschuldigte sich Bredau bei der Mannschaft. Als gefragt, ob er seine Aussagen bereue, bestätigte er dies. Er verweigerte weitere Ausführungen und sagte: "Ich habe mein Handy weggesteckt, damit ich mich voll auf den Sport konzentrieren kann."
Das Thema sorgt auf Social Media für so viel Aufsehen, dass der DLV die Online-Belästigung seiner Athleten nach der Staffellauf-Kontroverse verurteilt hat. Der Verband betont, dass er "jegliche Form von Hassrede im Zusammenhang mit der Zusammenstellung der gemischten Staffel gegen die betroffenen Athleten entschieden verurteilt." Der DLV betont auch, dass er jede Verleumdung, Belästigung oder persönliche Attacke durch seine Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt verfolgen wird.
Bis Freitag hat das DLV-Team Zeit, um sich zu sammeln und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Laufen.