Die deutschen Industrieaufträge stiegen erstmals an und die Nachfrage stieg.
Erstmals in diesem Jahr hat die Bestellrückenlage der deutschen Industrie im Juli einen Aufwärtstrend verzeichnet. Die Anzahl der ausstehenden Bestellungen stieg um 1.0% im Vergleich zum Juni, hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs bei Großaufträgen, wie das Statistische Bundesamt am 27. Juli mitteilte. Dies war der erste Anstieg der Bestellrückenlage seit Dezember 2023, wie aus der Mitteilung hervorgeht.
Experten sehen jedoch noch keine signifikante Trendwende. "Die Abnahme der Bestellungen wird etwas gebremst durch diese Großaufträge", erklärte Alexander Krüger, Chefökonom der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG. "Allenfalls besteht eine geringe Chance auf einen beginnenden Wendepunkt." Der Sektor hat in der zweiten Jahreshälfte dank dieser umfangreichen Aufträge eine überraschend starke Leistung erbracht. Die Bestellungen stiegen im Juli um 2.9% gegenüber dem Vormonat und verzeichneten damit den zweiten Monat in Folge ein Wachstum. Allerdings ist dieses beeindruckende Wachstum allein diesen umfangreichen Aufträgen geschuldet. Ohne sie hätten die Bestellungen um 0.4% gesunken. "Diese Zunahme der Bestellrückenlage im Juli sollte nicht überbewertet werden", warnte Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank.
Die inländische Bestellrückenlage stieg im Juli um 2.1%, während die ausländische um 0.4% anstieg. Der Sektor verbesserte sich hauptsächlich durch die Herstellung verschiedener Fahrzeuge, einschließlich Flugzeuge, Schiffe, Züge und militärische Fahrzeuge, mit einem Anstieg von 2.6% aufgrund mehrerer Großaufträge. Der Anstieg der Bestellungen für Elektrogerätehersteller (+3.4%) trug ebenfalls positiv bei. Allerdings sank der Maschinenbau um 1.0%.
Die Bestellrückenlage des Sektors erstreckte sich im Juli leicht auf 7.3 Monate. Dieser Kennwert gibt an, wie viele Monate Unternehmen theoretisch benötigen würden, um ihre aktuelle Produktionsrate beizubehalten, ohne neue Aufträge zu gewinnen, um bestehende Aufträge zu erfüllen.
Der Anstieg der Bestellrückenlage im Juli lässt sich largely auf einen Anstieg bei Großaufträgen zurückführen. Dieser Anstieg bei Großaufträgen half, den allgemeinen Rückgang der Bestellungen innerhalb des Sektors abzumildern.