Die deutschen Exporte gehen im Oktober aufgrund des schwachen EU-Geschäfts unerwartet zurück
Die deutschen Exporte gingen im Oktober unerwartet den zweiten Monat in Folge zurück, da das europäische Geschäft nachließ. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank dieser im Vergleich zum Vormonat um 0,2 % auf 126,4 Milliarden Euro.
Andererseits erwarteten von Reuters befragte Ökonomen ein Wachstum von 1,1 %, nach einem starken Rückgang um 2,5 % im September. Die Importe gingen im Oktober unerwartet zum fünften Monat in Folge zurück und sanken um 1,2 % auf 108,6 Milliarden Euro.
Hauptgrund für den Rückgang der Exporte war das schwache europäische Geschäft: Waren im Wert von 67,9 Milliarden Euro wurden in EU-Mitgliedstaaten verkauft, ein Rückgang von 2,7 % gegenüber dem Vormonat. Die USA bleiben der wichtigste Abnehmer von Waren „Made in Germany“. Das Geschäft mit der größten Volkswirtschaft der Welt stieg um 5,7 % auf 13,5 Milliarden Euro. Die Exporte nach China stiegen um 1,5 % auf 7,9 Milliarden Euro und die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen um 5,6 % auf 6,6 Milliarden Euro.
Zumindest hat sich die Stimmung in der deutschen Exportindustrie im November zum zweiten Monat in Folge verbessert und eine Stabilisierung signalisiert. Die Münchner Ifo-Industrie stellte in ihrer Unternehmensbefragung fest, dass ihr Barometer der Exporterwartungen von minus 6,3 Punkten im Oktober auf minus 3,8 Punkte gestiegen ist. Das ist der höchste Wert seit sechs Monaten. „Die Exportwirtschaft kann weiterhin keine Dynamik entwickeln“, sagte Ifo-Untersuchungsleiter Klaus Wohlrabe.
„Wir müssen uns noch stärker am Wirtschaftswachstum vieler Länder beteiligen.“ Exportabhängige Industrien leiden unter einer schwächelnden Weltwirtschaft. Viele Notenbanken haben aufgrund der hohen Inflation die Leitzinsen stark angehoben, was die Kreditkosten für beliebte Investitionen in deutsche Exporte wie Maschinen, Anlagen oder Fahrzeuge deutlich erhöht hat und so die Nachfrage gedämpft hat.
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Quelle: www.ntv.de